Es wäre der Personalwechsel des Fernsehjahres 2007 geworden, doch Moderator und Produzent Günther Jauch hat der ARD am Donnerstag schriftlich einen Korb gegeben. Ursprünglich als Nachfolger von Sabine Christiansen und ihrer ARD-Talkshow schon fest eingeplant, sagte Jauch ab. Dies bestätigte die ARD am Vormittag gegenüber dem Medienmagazin DWDL.de. Jauch störte sich laut Medienberichten daran, exklusiv für die ARD tätig sein zu sollen und neben dem Talk eine weitere Sendung zu übernehmen. Programmdirektor Günter Struve wollte Jauch noch stärker in die ARD einbinden und hatte zuvor erklärt, er könne sich weitere journalistische Formate mit ihm vorstellen. Ein Angriff auf die Chefredaktion ist seine Sorge um die Unabhängigkeit des Polittalks. Jauch spricht vom Risiko, zum Spielball der politischen Farbenlehre innerhalb der ARD zu werden.
Den Vorwurf weist ARD-Chefredakteur Thomas Baumann zurück: "Was Günther Jauch mit 'politischer Farbenlehre' meint, weiß ich nicht. Redaktionelle Entscheidungen finden in meiner Koordination nicht nach Proporzdenken oder Farbenlehren statt, sondern fußen - je nach Thema und Lage - auf journalistischer Ausgewogenheit."
Ansonsten überraschtes Bedauern von allen Seiten. NDR-Intendant Prof. Jobst Plog kommentierte Jauchs Absage als Erster öffentlich: "Den Entschluss von Günther Jauch bedaure ich außerordentlich. Wir haben uns in den Vertragsverhandlungen mit ihm auf ein Ergebnis verständigt, dass den ursprünglichen Forderungen der ARD entsprach. Die Intendanten der ARD haben dieses Ergebnis einmütig akzeptiert." Zugleich übte Plog scharfe Kritik an einigen Landesrundfunkanstalten. Der Vertragsschluss sei durch "eine Reihe von Indeskretionen und Nachforderungen" aus dieser Richtung gefährdet worden. Er zeigt sich besorgt, "ob es der ARD in Zukunft noch gelingen wird, einen Fernsehstar ähnlichen Formats für sich zu gewinnen."
Dr. Günter Struve, Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen, bedauert die Entscheidung ebenfalls: "Günther Jauch ist ein äußerst kompetenter Journalist, der hervorragend zum Informationsprofil und zur Glaubwürdigkeit des Ersten gepasst hätte. Seit dem vergangenen Sommer habe ich mich sehr für das Zustandekommen der Zusammenarbeit mit ihm eingesetzt und kann diesen Entschluss jetzt leider nur akzeptieren." In blumigen Worten beklagt auch Verena Kulenkampff, ARD-Koordinatorin Unterhaltung Jauchs Entscheidung: "Wir haben uns sehr auf Günther Jauch gefreut und hätten ihm den roten Teppich ausgerollt."
Den Vorwurf weist ARD-Chefredakteur Thomas Baumann zurück: "Was Günther Jauch mit 'politischer Farbenlehre' meint, weiß ich nicht. Redaktionelle Entscheidungen finden in meiner Koordination nicht nach Proporzdenken oder Farbenlehren statt, sondern fußen - je nach Thema und Lage - auf journalistischer Ausgewogenheit."
Ansonsten überraschtes Bedauern von allen Seiten. NDR-Intendant Prof. Jobst Plog kommentierte Jauchs Absage als Erster öffentlich: "Den Entschluss von Günther Jauch bedaure ich außerordentlich. Wir haben uns in den Vertragsverhandlungen mit ihm auf ein Ergebnis verständigt, dass den ursprünglichen Forderungen der ARD entsprach. Die Intendanten der ARD haben dieses Ergebnis einmütig akzeptiert." Zugleich übte Plog scharfe Kritik an einigen Landesrundfunkanstalten. Der Vertragsschluss sei durch "eine Reihe von Indeskretionen und Nachforderungen" aus dieser Richtung gefährdet worden. Er zeigt sich besorgt, "ob es der ARD in Zukunft noch gelingen wird, einen Fernsehstar ähnlichen Formats für sich zu gewinnen."
Dr. Günter Struve, Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen, bedauert die Entscheidung ebenfalls: "Günther Jauch ist ein äußerst kompetenter Journalist, der hervorragend zum Informationsprofil und zur Glaubwürdigkeit des Ersten gepasst hätte. Seit dem vergangenen Sommer habe ich mich sehr für das Zustandekommen der Zusammenarbeit mit ihm eingesetzt und kann diesen Entschluss jetzt leider nur akzeptieren." In blumigen Worten beklagt auch Verena Kulenkampff, ARD-Koordinatorin Unterhaltung Jauchs Entscheidung: "Wir haben uns sehr auf Günther Jauch gefreut und hätten ihm den roten Teppich ausgerollt."
Die Personalie Jauch hatte in den vergangenen Wochen zahlreich für Schlagzeilen gesorgt. Aus den Reihen der ARD wurden kritische Stimmen laut, die Jauchs zahlreiche Werbeverträge und seine weitere Tätigkeit für RTL bemängelten. Zu den prominentesten Kritikern gehörte die designierte WDR-Intendantin Monika Piel und MDR-Intendant Prof. Dr. Udo Reiter. Piel kritisierte noch im Dezember eine Doppelfunktion von Moderatoren bei ARD und im Privatfernsehen. Dies müsse, so Piel, künftig eine Ausnahme bleiben. Und im "Spiegel"-Interview hatte zuletzt der ARD-Vorsitzende Fritz Raff gesagt: "Ohne Jauch geht die ARD-Welt nicht unter".
Auch Raff kommentiert bereits Jauchs Entscheidung: "Ich bedaure den Beschluss von Günther Jauch, denn schließlich hat er seine Wurzeln bei uns in der ARD. Ich würde mich freuen, wenn damit das Tischtuch zwischen ihm und der ARD nicht endgültig zerschnitten wäre. Vielleicht gibt es zu einem späteren Zeitpunkt eine Gelegenheit, doch noch zusammen zu kommen."
Wer übernimmt jetzt Christiansens Talk? Rat gab im Dezember schon ZDF-Polittalkerin Maybrit Illner, die damals Verpflichtung von Günther Jauch kritisierte. Es sei verwunderlich, dass die ARD mit seinen neun Anstalten für Sabine Christiansen keinen Nachfolger aus den eigenen Reihen gefunden habe. Frank Plasberg, der Moderator der hochgelobten WDR-Sendung "Hart aber fair", "hätte die Nachfolge von Sabine Christiansen verdient", so Illner. Genau das wird nach der Absage von Günther Jauch die spannende Frage: Schlägt jetzt die große Stunde des Frank Plasberg?
Das Medienmagazin DWDL.de wird Sie darüber weiter auf dem Laufenden halten.