Auch in diesem Jahr wollen wir es den Sendern und Produzenten in unserem Saison-Rückblick nicht ersparen, nochmal auf all das zurückzublicken, was in der vergangenen Saison nicht funktioniert hat. Dort findet sich in diesem Jahr beispielsweise sehr häufig Material aus den USA: Während US-Serien lange Zeit ein beliebtes, weil bequemes Mittel waren, große Strecken Programm zu füllen, ohne das finanziell größer scheinende Risiko an fiktionalen Eigenproduktionen einzugehen, hat sich dieser Bereich inzwischen selbst eine fast schon unheimliche Flop-Serie vorzuweisen.
So angesagt Serien mittlerweile auch sein mögen: Im Free-TV sind die Importe aus den USA auch in der zurückliegenden Saison wieder reihenweise durchgefallen. Bedrücken muss das vor allem die Verantwortlichen bei ProSiebenSat.1, die inzwischen die Mehrzahl der Deals mit den Hollywood-Studios geschlossen haben, während die Konkurrenz aus Köln sich schon früher stärker darauf besonnen hat, wieder auf deutsche Produktionen zu setzen. Bittere Flops hat man aber freilich auch bei RTL und Vox zu beklagen.
Viel produziert hat man bei Sat.1 unterdessen bereits im Show-Bereich, nachdem man dort zusätzlich zum Freitag- auch den Sonntagabend zum Show-Abend umgewandelt hat. Dass man dort gegen "Tatort" und Co. gar nicht so leicht ankommt, wenn man nicht gerade eine starke Marke wie "The Voice" vorweisen kann, musste Sat.1 aber schmerzlich lernen - doch auch RTL erging es nicht besser bei den Show-Versuchen am Sonntagabend.
Sonntags hat Vox kein Problem und auch sonst fährt der Sender mit seinen Eigenproduktionen überwiegend ziemlich gut. Was hingegen gar nicht geklappt hat, war der Versuch, das Talk-Genre aufzumischen. Gleich zwei große Flops musste Vox hier hinnehmen. Bei kabel eins findet man die bittersten Tiefschläge im Vorabendprogramm. Und bei den Öffentlich-Rechtlichen steht fest, dass weder Quiz noch Horst Lichter die überall-seligmachenden Allzweckwaffen sind.