Die TV-Flops der Saison 2016/17
15 Dinge / 21 Schlagzeilen
Sat.1
Nachdem RTL mit Formaten von "Die 10" über "Die 25" bis "Die 100" schon seit Jahren vergleichsweise günstig Sendeplatz füllt, ist man inzwischen auch bei Sat.1 auf die Idee mit dem in Snackgröße portionierten Inhalten verfallen, die meist gewohnt sachunkundig von C-Promis in der Greenbox kommentiert werden. Doch ob nun "15 Dinge" oder "21 Schlagzeilen" - wirklich überzeugen konnte bei Sat.1 davon noch kein Format auf dem zugegeben aber ohnehin seit Jahren problematischen Sendeplatz am Mittwochabend. Den Sender wieder in die Nähe der 10-Prozent-Marke zu rücken, wird so jedenfalls eher nicht funktionieren.
Sendeplatz: Mittwochs, 20:15 Uhr
Achtung Notaufnahme
kabel eins
Zur größten Baustelle im Programm von kabel eins hat sich in den letzten Monaten ohne Frage der Vorabend entwickelt, was auch daran liegt, dass der Dauerbrenner "Ahtung Kontrolle" dort seit einiger Zeit schwächelt. Lebensverlängernd hätte für das Format womöglich eine Verkürzung der Sendezeit von immerhin 80 Minuten täglich wirken können. So hat man etwa im Herbst versucht, noch "Achtung Notaufnahme" mit ins Programm zu nehmen und "Achtung Kontrolle" so auf verträglichere 45 Minuten zu kürzen. Doch der Plan ging nicht auf, der Marktanteil lag bei im Schnitt weniger als 4 Prozent in der Zielgruppe und "Achtung Kontrolle" lief in der kürzeren Version sogar eher schwächer als besser. Nun sind jedenfalls mehr denn je völlig neue Ideen für den Vorabend gefragt.
Sendeplatz: Montags bis Freitags, 18:55 Uhr
Achtung, die Dietrichs kommen!
RTL II
Produziert hat Endemol Shine "Achtung, die Dietrichs kommen!" schon im Jahr 2015 - und da hätte man das Format wohl besser auch zeitnah gezeigt. Im Mittelpunkt stand nämlich eine Ruhrpott-Familie, die angeblich überraschend 13 Millionen Euro geerbt hat, die in Wahrheit allerdings von vier Comedians gespielt wurde, die auf echte Yacht-Verkäufer und High-Class-Makler traf. Nun ist es aber so, dass schon das Interesse an den Geissens im RTL II-Programm in den letzten beiden Jahren stark nachgelassen hat - und mitten in diese Schwächephase wurden nun die Fake-Millionäre platziert. Da kam es auch nicht mehr allzu überraschend, dass die "Dietrichs" mit weniger als 4 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen untergingen.
Sendeplatz: Montags, 23:20 Uhr
Applaus und Raus
ProSieben
Im Jahr 1 nach Stefan Raab hat ProSieben zwar nicht erneut den Versuch einer täglichen Late-Night-Show unternommen, aber den späten Abend durchaus nicht ganz aufgegeben. Unter anderem durfte sich Oliver Polak an einem Late-Talk versuchen. Das Konzept: Ist ein Gast langweilig, kann der Gastgeber von seinem Hausrecht Gebrauch machen und ihn kurzerhand rauswerfen. Auch wenn das Format später gar mit einem Grimme-Preis prämiert wurde, war das Publikum wenig angetan: Im Schnitt erreichte die Show nach "Halligalli" nur knapp über 7 Prozent Marktanteil in der klassischen Zielgruppe und nicht mal eine halbe Million Zuschauer. Das war wohl die Art des Zuschauers zusagen: Danke - und raus.
Sendeplatz: Montags gegen 23:15 Uhr
Auf die Plätze! Fertig! Weg!
kabel eins
Eigentlich hätte die Gründershow "Auf die Plätze! Fertig! Weg" schon im Herbst vergangenen Jahres zu sehen sein soll, dann entschied sich kabel eins aber kurzfristig doch gegen eine Ausstrahlung. Ein Jahr später fand sie dann doch noch ihren Weg ins Programm - dass man sie aber nicht in der Primetime zeigen wollte, sondern nur am Sonntagvorabend, sagte schon einiges über die Quotenerwartungen aus. Und tatsächlich: 3,4 Prozent Marktanteil waren es in der ersten, sogar nur noch 2,5 Prozent in der zweiten Woche. Dann war auch schon wieder Schluss.
Sendeplatz: Sonntags, 18:15 Uhr
Auto-Tausch
Vox
Chicago PD, Chicaco Med, Chicago Fire
Vox
Vox hat wie - wie derzeit eigentlich alle größeren Free-TV-Sender - ein echtes Problem im US-Serien-Bereich. Während sich mit den zugekauften Formaten früher bequem zahlreiche Sendeplätze befüllen ließen, jagt nun ein Flop den Anderen. Auch die Idee, drei Serien des "Chicago"-Franchises an einem Abend zu bündeln, ging nicht auf. "Chicago Fire" startet freitags bereits nur mit mauen Quoten in den Abend, "Chicago Med" und "Chicago PD" tun sich im Anschluss dann sogar noch schwerer. Bei der Mediengruppe RTL Deutschland dürfte man heilfroh sein, dass man zumindest früher als in Unterföhring den Hebel umgelegt hat und schon seit längerer Zeit wieder mehr in Eigenproduktionen als in Output-Deals mit Hollywood-Studios investiert.
Sendeplatz: Freitags ab 20:15 Uhr
Containment
ProSieben
"Eine Stadt hofft auf Rettung" lautete der Untertitel der Serie "Containment" - Rettung erhoffte sich wohl auch Woche für Woche ProSieben beim Blick auf die Quoten. Doch die blieb bis zuletzt aus. Zum Auftakt hatte die Serie sich noch mit Mühe knapp über die 10-Prozent-Marke hieven können, danach hing sie durchweg tief im einstelligen Bereich fest. Nach dem Motto "Augen zu und durch" hielt ProSieben trotzdem bis zum bitteren Ende an der Serie fest - und das Ende war wirklich bitter, gab es doch mit nur noch 4,9 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen nochmal neue Tiefstwerte. Die beste Nachricht für ProSieben: Eine zweite Staffel gibt's nicht, damit muss man sich auch nicht überlegen, was man damit anfängt.
Sendeplatz: Mittwochs, 21:15 Uhr
Crazy rich...
ProSieben
"Die verrücktesten Celebrities, die hipsten VIP-Ladies, die protzigsten Millionäre und ihren vom Luxus verwöhnten Nachwuchs" - mit diesem Inventar wollte ProSieben am späten Donnerstagabend punkten. Was eigentlich eher nach RTL II klingt, hätte ProSieben dem Sender wohl auch besser überlassen. Die Marktanteile bewegten sich nämlich nur zwischen 5,3 und 8,4 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen und damit durchweg weit unter dem Senderschnitt. Allerdings lief das Format auch in sehr schwachem Umfeld: Die missglückte Datingshow "Match Factor" sorgte schon für einen so enttäuschenden Start in den Abend, "red" verlängerte das Elend - und "Crazy rich..." war dann am späten Abend wohl eher das kleinste Problem von ProSieben.
Sendeplatz: Donnerstags, 23:30 Uhr
Crime Scene Riviera
Sat.1
Nun war schon vielfach die Rede davon, dass US-Serien längst kein Erfolgsgarant mehr im deutschen Free-TV sind. Es ist also kein allzu großes Risiko, sich auch mal in anderen Ländern umzusehen, wo man teils recht günstig an Serien-Ware kommen kann. Sat.1 zeigt nun beispielsweise schon seit geraumer Zeit die französische Serie "Profiling Paris" am späten Donnerstagabend - und im Schlepptau von "Criminal Minds" lief das meist sogar ganz passabel. Also ging Sat.1 aufs Ganze und schickte mit "Crime Scene Riviera" den nächsten Franzosen-Krimi gleich mal montags um 20:15 Uhr ins Rennen. Das war gar keine gute Idee. Der beste Marktanteil, den die Serie je erreichte, lag bei 6,6 Prozent in der Zielgruppe. Und als in der dritten Woche dann schon die 5-Prozent-Marke nach unten durchbrochen wurde, mussten die Franzosen die Primetime schnell wieder räumen.
Sendeplatz: Montags, 20:15 Uhr
Daniela Katzenberger - Mit Lucas im Weihnachtsfieber
Daniela und Lucas - Das Weihnachtsfest
RTL II
Nachdem Daniela Katzenberger mit ihren Dokusoaps bei Vox nur noch unbefriedigende Quoten holte, stellte RTL II nach dem Senderwechsel im Herbst 2015 unter Beweis: Mit dem richtigen Thema ist die "Katze" noch immekr für sehr gute Quoten gut. Zunächst ließen sich Daniela und Lucas im Babyglück begleiten, dann im Hochzeitsfieber, beide Male mit hervorragenden Quoten. Die Live-Hochzeit machte RTL II im Sommer letzten Jahres sogar zum Marktführer am Samstagabend. Also entschied man sich schnell, ein weiteres Live-Event zu suchen, bei dessen Vorbereitungen man das Paar mit der Kamera begleiten könnte. Auf die Schnell war nichts anderes als das Weihnachtsfest aufzutreiben - doch mit diesem im Vergleich zur Hochzeit doch recht profanen Ziel, war dann kein Publikum mehr zu begeistern. Hatte die Hochzeits-Reihe im Schnitt noch über 9 Prozent Marktanteil erzielt, waren es bei den Weihnachtsvorbereitungen nur noch etwa die Hälfte. Das Weihnachtsfest selbst wollten dann nur 620.000 Zuschauer mit Katze und Co. verbringen, der Marktanteil in der Zielgruppe fiel mit 3,9 Prozent auf den Tiefstwert.
Sendeplatz: Montags, 20:15 Uhr; Finale an Heiligabend um 20:15 Uhr
Das große Kochprofis-Battle
RTL II
Vox hat erfolgreich vorgemacht, dass man mit dem Thema Kochen sonntags gegen die starke Konkurrenz aus "Tatort" und Hollywood ankommen kann - also versuchte in diesem Herbst RTL II, dem nachzueifern. Im "Kochprofis-Battle" ließ der Sender seine seit vielen Jahren vom Donnerstagabend bekannten "Kochprofis" erstmals gemeinsam mit einem Team gegeneinander antreten. Doch während Vox mit Formaten wie "Grill den Henssler" und "Kitchen Impossible" riesige Erfolge feiern konnte, blieben die Quoten des RTL-II-Formats stets bei weniger als 4 Prozent und damit deutlich unter dem Senderschnitt.
Sendeplatz: Sonntags, 20:15 Uhr
Das ist Deutschland
RTL
"Erstaunliche Fakten über Deutschland und seine Einwohner" präsentierte Jan Köppen in der vierteiligen Reihe "Das ist Deutschland" - doch obwohl man mit "So lieben wir" zum Auftakt ein vermeintlich aufmerksamkeitsstarkes Thema gewählt hatte, fiel der Marktanteil in der klassischen Zielgruppe nur einstellig aus. Dass RTL überaus nervös bereits nach der ersten Woche die Notbremse zog, lag aber womöglich noch an einem anderen Fakt: RTL sortierte sich an diesem Abend noch hinter RTL II ein - und das, obwohl dort nur eine Wiederholung der Dokusoap über Teenie-Mütter lief. Das wurde wohl als so schallende Ohrfeige wahrgenommen, dass die übrigen Folgen zu RTL Nitro abgeschoben wurden, wo sie freitags gleich nochmal zum Totalflop wurden. Zeitweise lag der Marktanteil bei nur noch 0,1 Prozent bei den 14- bis 49-jährigen.
Sendeplatz: Mittwochs, 21:15 Uhr
Der Graf von Askanien - Eine schrecklich royale Familie
RTL II
Passend zur "schrecklich glamourösen Familie" Geiss sollte sich bei RTL II noch eine "schrecklich royale Familie" gesellen. Selfmade-Millionär Alexander Graf von Askanien und seine Freundin Justine, die in Los Angeles ein Leben in der High-Society-Welt führen, lockte allerdings beim zunächste einmaligen Test nicht allzu viele Zuschauer vor den Fernseher. Angesichts eines Marktanteils von nur 3,7 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen dürfte es wohl beim einmaligen Ausflug ins Programm von RTL II bleiben - zumindest was ein eigenständiges Format angeht. Man hätte es aber ahnen können, hat sich das Publikum doch offenbar auch an den "Geissens" langsam satt gesehen...
Sendeplatz: Montag, 21:15 Uhr
Deutschland tanzt
ProSieben
Den "Bundesvision Song Contest" führte ProSieben in Jahr 1 nach Raab nicht fort, dafür sollten die verschiedenen Bundesländer aber gegeneinander antanzen. Und ProSieben hielt die Show im Vorfeld immerhin für so stark, dass man sie drei Abende lang in die direkte Konkurrenz zum "Supertalent" schickte. Das war gar keine gute Idee: Das erstaunlich biedere Format ging mit Marktanteilen zwischen 8,3 und 7,1 Prozent in der klassischen Zielgruppe völlig unter - und das nicht nur gegens "Supertalent". An einem Abend lockte selbst Florian Silbereisen im Ersten deutlich mehr 14- bis 49-Jährige an. Das sollte den Machern dann doch dringend zu denken geben.
Sendeplatz: Samstags, 20:15 Uhr
Die Superolympionikin
Vox
Panagiota Petridou ist bei Vox nicht nur die Frau für Rostlauben, sondern durfte in der letzten Saison auch ihre Sportlichkeit unter Beweis stellen. Als "Superolympionikin" hatte sie immer zwei Wochen Zeit, eine olympische Disziplin zu erlernen. An ihrer sportlichen Leistung hatten aber nicht mehr so viele Leute Interesse wie noch bei der Pilotfolge Anfang 2016. Im Schnitt reichte es noch für 6,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe - damit war das Format kein Totalausfall, doch bei Vox ist man inzwischen eindeutig besseres gewohnt.
Sendeplatz: Sonntags, 19:30 Uhr
Duell der Stars - Die Sat.1-Promiarena
Sat.1
Im Herbst hat Sat.1 den Sonntagabend nach stark rückläufigen Quoten für die US-Serien zum weiteren Show-Abend umgewandelt und mit "The Voice" dort auch erstmal gute Erfahrungen gemacht. Doch die Castingshow und deren Kids-Ableger steht eben auch nur ein paar Wochen zur Verfügung, für den Rest des Jahres müssen weitere Shows her. Und die floppten gleich reihenweise. Den Anfang machte zu Jahresbeginn das "Duell der Stars". Die "Promi-Arena" erreichte mit ihren vier Ausgaben im Januar im Schnitt 6,1 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe und lief damit noch deutlich schlechter als die US-Serien, die den Sonntagabend räumen mussten. Weitere Folgen sind daher wohl kaum zu erwarten.
Sendeplatz: Sonntags, 20:15 Uhr
Elementary
Sat.1
Als "Elementary" 2013 an den Start ging, war die Sherlock-Holmes-Serie für Sat.1 noch ein schöner Erfolg. Doch im Lauf der ersten Staffel bauten die Quoten damals so ab, dass Sat.1 die Serie an kabel eins weitergereicht hat. Für kabel eins war "Elementary" dann tatsächlich auch ein ordentlicher Erfolg. Angesichts offensichtlich gesunkener Quoten-Ansprüche holte Sat.1 die Serie dann allerdings wieder zurück. Die Folge: kabel eins fehlt die Serie, für Sat.1 ist sie ein Flop. Die Folgen der fünften Staffel erzielten Anfang des Jahres im Schnitt nur noch 5,7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Nach fünf Folgen machte Sat.1 erstmal Schluss. Man darf gespannt sein, ob man an der nicht nachvollziehbaren Strategie, sie bei Sat.1 zu zeigen, trotzdem festhält.
Sendeplatz: Montags, 22:15 Uhr
Empire
ProSieben
Als ProSieben die Serie "Empire" im Sommer 2015 nach Deutschland holte, war die Serie in den USA gerade der erfolgreichste Neustart seit vielen Jahren. Hierzulande funktionierte sie hingegen - zumindest was die lineare Ausstrahlung angeht - hingegen gar nicht. Im Schnitt erzielte die Serie weniger als 7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Trotzdem wurde ProSieben nicht müde zu betonen, dass man die zweite Staffel ebenfalls bei ProSieben zeigen werde. Angesichts der miesen Quoten, war die Vorfreude aber dann doch sehr gedämpft, erst im April 2017 fand sich dann ein Platz für die zweite Staffel. Auch wenn sie nun erst um 23:15 Uhr lief, blieb die Serie ein Total-Flop, die Marktanteile lagen sogar noch unter jenen der ersten Staffel. Inzwischen hat ProSieben die Serie auf 0:45 Uhr verbannt. Und dort erzielte sie Ende Juni mit 1,7 Prozent Marktanteil ihren bitteren Tiefstwert. Immerhin: Viel weiter runter kann's nun nicht mehr gehen.
Sendeplatz: zunächst dienstags 23:15 Uhr, inzwischen in der Nacht auf Donnerstag, 0:45 Uhr
Fremde Freunde - Die unerwartete Begegnung
Vox
Vox hat in den letzten Jahren schon manches Genre ins Programm integriert, das man dort nicht unbedingt erwartet hätte - und das letztlich trotzdem funktionierte. Neuestes Vorhaben: Den Bereich "Talk" nochmal von einer neuen Seite angehen. Ein erster Versuch war gerade am Montagabend mit "Fremde Freunde - Die unerwartete Begegnung" zu sehen. Das von Guido Maria Kretschmer moderierte Format war zwar sehenswert - fand an diesem Abend aber nicht das große Publikum. Mit 3,4 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen kann man bei Vox nicht zufrieden sein. 660.000 Zuschauer sahen insgesamt nur zu. Aber auch Vox kann halt nicht alles gelingen. Und es sollte auch nicht der einzige Flop im Talk-Bereich bleiben.
Sendeplatz: Montag, 20:15 Uhr
Gameshows bei RTL
RTL
Bei RTLplus zeigt man sich mit den Neuauflagen der vier Gameshows "Jeopardy", "Familienduell", "Ruck Zuck" und "Glücksrad" ziemlich zufrieden, insbesondere was die Ausstrahlung außerhalb des Vorabends angeht. Was hingegen überhaupt nicht funktioniert hat, war die Idee, sie beim ungleich größeren RTL am Wochenende nochmal zu wiederholen. "Der Samstagnachmittag und der Sonntagvormittag waren bestimmt kein optimales Umfeld", räumte auch Jan-Peter Lacher ein, der nicht nur RTLplus-Senderchef, sondern auch Chef-Programmplaner von RTL ist. Tatsächlich erreichten die Formate nur Marktanteile tief im einstelligen Bereich. Sollte es einen erneuten Anlauf geben, dann allenfalls am werktäglichen Vormittag - da also, wo auch früher schon die Gameshows beheimatet waren.
Sendeplätze: Zunächst am Samstag-, dann am Sonntagnachmittag
Gotham
The Flash
Supergirl
Legends of Tomorrow
ProSieben
Als ProSieben Anfang des vergangenen Jahres mit "The Flash" und "Gotham" seinen neuen Superhelden-Dienstag an den Start brachte, schien es beinah wie ein Befreiungsschlag aus der Sitcom-Gefangenschaft. Rund 20 Prozent Marktanteil holten die beiden Serien in der Zielgruppe. Mit "Supergirl" und "Legends of Tomorrow" gab's im lauf des Jahres 2016 noch Nachschub in diesem Bereich. Das Problem ist nur: Die Superhelden ließen diesseits des Atlantiks allesamt ihre Superkräfte in Sachen Quoten vermissen. Inzwischen hat ProSieben in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch zwischen 23 Uhr und 2:30 Uhr nachts ein Auffangbecken für alle Serien aus diesem Bereich eingerichtet, wo sie nun nur noch wenig Schaden anrichten können und weitgehend unbeobachtet vor sich hingesendet werden. Man darf sich aber fragen, ob sie dann nicht auf einem kleineren Sender der Gruppe besser aufgehoben wären als im Nachtprogramm von ProSieben.
Sendeplatz: Dienstags nach 23:15 Uhr
How to get away with Murder
Vox
Dass Serien, die in den USA ein großer Hit sind, hierzulande nicht unbedingt ähnlich erfolgreich sein musste, erlebte nicht nur ProSieben bei "Empire", sondern auch Vox mit "How to get away with Murder". Die erste Staffel startete einst im Herbst 2015 zwar noch mit einem zweistelligen Marktanteil, dann ging's aber schnell bergab. Die zweite Staffel zeigte Vox daher nur noch am späteren Abend - doch dort lief es sogar noch schlechter und erreichte weniger als 5 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen.
Sendeplatz: Mittwochs, 22:10 Uhr zunächst in Doppelfolgen, dann nur noch nach 23 Uhr
Ich liebe einen Promi
RTL II
Mit Comedy-Formaten am späten Montagabend tat sich RTL II in der vergangenen Saison generell schwer, da bildete auch "Ich liebe einen Promi" keine Ausnahme. Das Konzept: Die Kandidaten mussten ihrer Familie und Freunden glaubhaft verkaufen, dass sie jetzt mit einem Prominenten zusammen sind. Das war gar nicht so übel, was sich aber zumindest zu Beginn gar nicht in den Qutoen widerspiegelte. Zum Auftakt lag der Marktanteil bei weniger als 2 Prozent in der Zielgruppe. Dann ging's für das Format zwar Stück für Stück nach oben, auch zum Finale lag der Marktanteil aber noch unter der 5-Prozent-Marke.
Sendeplatz: Montags, 23:20 Uhr
InTouch - Stars. Styles. Stories
RTL II
Die im - an RTL II beteiligten - Bauer-Verlag erscheinende Klatsch-Postille "InTouch" bekam in diesem Herbst einen TV-Ableger. Dabei handelte es sich nicht um ein klassisches Promi-Magazin, stattdessen war es eine Art Dokusoap über das Geschehen in der Redaktion. Das klang vielleicht wie eine innovative Idee, erwies sich aber als überaus belanglos bis unguckbar, wie auch das Publikum befand. 1,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe waren in der zweiten Woche das Resultat - das war so blamabel, dass die Sendung ganz schnell wieder aus dem Programm verschwand.
Sendeplatz: Montags, 22:15 Uhr
It takes 2
RTL
Schon ProSieben hat es mit seiner vergleichsweise üppigen Spielfilmversorgnung schon seit Jahren gegen den "Tatort" am Sonntagabend alles andere als leicht, RTL tut sich meist sogar noch schwerer. Neue Ideen sind an diesem Abend mit hoher Fernsehnutzung also gefragt. Nachdem Vox bewiesen hat, dass man mit non-fiktionalen Inhalten ein beachtliches Publikum finden kann, verfielen in der letzten Saison auch Sat.1 und RTL auf die Idee, mit Shows punkten zu wollen. Bei RTL waren die Versuche bislang allerdings nicht von Erfolg gekrönt. Anfang des Jahres versuchte man es fünf Wochen lang mit der Show "It takes 2". Weil der Titel überhaupt keinen Hinweis gibt, worum es geht, sei hier verraten: Es war eine Promi-Gesangs-Show. Für RTL geriet sie nach einem mauen Start schnell zum Totalausfall. Als bei der vierten Folge der Marktanteil bei katastrophalen 6 Prozent in der Zielgruppe angekommen war, zog RTL die Notbremse und verlegte das Finale in den späten Abend, wo der Marktanteil aber ebenfalls einstellig blieb.
Sendeplatz: Sonntags, 20:15 Uhr. Das Finale lief erst um 23:15 Uhr
It's Showtime
Sat.1
Nicht nur RTL hatte seine liebe Not mit den Show-Versuchen am Sonntagabend, auch Sat.1 gelang abseits von "The Voice" und dessen Kids-Ableger noch kein Erfolg. Die "Supertalent"-ähnliche Show "It's Showtime" war mit Sasha, Bully und Michelle Hunziker in der Jury zwar namhaft besetzt, stieß aber trotzdem nur auf sehr geringe Resonanz. Zwar holte die erste Folge noch über 9 Prozent Marktnateil in der Zielgruppe, danach ging's aber deutlich bergab. Im Schnitt kamen die sechs Folgen nur auf wenig mehr als 7 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Eine Fortsetzung ist damit kaum denkbar.
Sendeplatz: Sonntags, 20:15 Uhr
Kampf der Köche
Sat.1
Dass es am Vorabend Interesse für das Thema Kochen gibt, bewies Vox über viele Jahre. Nachdem das "Perfekte Dinner" dort in den vergagenen Jahren sukzessive Zuschauer eingebüßt hat, versuchte sich nun Sat.1 daran, diese frei gewordenen Zuschauer mit dem Format "Kampf der Köche" zu ködern. Hobbyköche traten darin bei Gastgeber Alexander Herrmann mit eigenen Rezepten gegen Profis an. Das war eigentlich gar nicht schlecht und auch das Echo in sozialen Netzwerken fiel überwiegend positiv aus. Nur die Quote stimmte leider so gar nicht. Im Schnitt erreichte das Format nur 5,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, selbst Sat.1 Gold hatte zeitweise insgesamt mehr Zuschauer - mit Wiederholungen des einstigen Sat.1-Vorabendformats "K11". Sat.1 zog daher vorzeitig die Reißleine und zeigt nun der Einfachheit halber um 19 Uhr auch noch Scripted Reality. Inzwischen läuft das Format bei Sat.1 Gold, tut sich aber auch dort schwer.
Sendeplatz: Montags bis freitags gegen 19 Uhr.
Karawane der Köche
Sat.1
Bei "Kitchen Impossible" hatten sich Roland Trettl und Tim Mälzer gerade als Quotengaranten herausgestellt, mit ihrem Sat.1-Format "Karawane der Köche", in dem sie mit den Kandidaten einen Roadtrip durchs Land unternahmen, um denjenigen zu finden, der den neuen Foodtruck behalten darf, stießen sie hingegen nicht auf allzu großes Interesse. Sat.1 zog die erste Staffel zwar tapfer durch, mit im Schnitt nur 6,6 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen geriet die Karawane aber aus Quotensicht auf Abwege und fand nie in die Erfolgsspur.
Sendeplatz: Mittwochs, 20:15 Uhr
Kerners Köche
ZDF
Nach dem Ende von "Lafer, Lichter, Lecker" suchte das ZDF eigentlich nach neuen Ideen aus dem Koch-Genre für den Samstagnachmittag - und verfiel dann doch auf ein ganz altes Konzept: Zwischen 2005 und 2008 hatte Johannes B. Kerner am späten Freitagabend bereits Spitzenköche am Herd versammelt und damit einst erstaunliche Erfolge gefeiert, ehe schließlich auch Markus Lanz noch einige Jahre lang den Profis dabei zusah, wie sie den Kochlöffel schwangen. Von den Aufgaben einer mehrfach wöchentlich ausgestrahlten Talkshow befreit, hat inzwischen aber auch Kerner wieder Hunger auf die Show bekommen. Also belebte das ZDF sie im Frühjahr als "Kernes Köche" wieder. An alte Erfolge anknüpfen konnte das Format aus Quotensicht aber nicht. Im Schnitt sah am Samstagnachmittag nicht mal eine Million Zuschauer zu, der Marktanteil beim Gesamtpublikum lag bei 8,0 Prozent, bei den 14- bis 49-Jährigen waren es weniger als dreieinhalb Prozent.
Sendeplatz: Samstags, 16:15 Uhr
Koch im Ohr
ZDF
Vor "Kerners Köchen" durfte sich Horst Lichter - inzwischen im ZDF eigentlich mehr als Trödelexperte denn als Koch im Einsatz - am Samstagnachmittag schon mit einem neuen Kochformat versuchen. Das lief allerdings noch schlechter als "Lafer, Lichter, Lecker" zuvor und auch "Kerners Köche" danach auf diesem Sendeplatz. Zum Jahreswechsel verbannte das ZDF das Format daher vom ohnehin schon nicht übermäßig prominenten Samstagnachmittag ins Mittagsprogramm. Dort sahen zwischenzeitlich nur noch 300.000 Zuschauer zu, die Marktanteile lagen jenseits von Gut und Böse.
Sendeplatz: zunächst samstags 16:15 Uhr, später gegen 12:15 Uhr
Kroymann
ARD
Im Alter von 66 Jahren bekam Maren Kroymann zum zweiten Mal ein eigenes Satire-Format im Ersten. Die von der bildundtonfabrik produzierte Sketch-Comedy hatte es mit ihrer Pilotfolge allerdings nicht leicht - was sie allerdings auch nicht wesentlich von den meisten anderen Formaten am Comedy-Donnerstag unterscheidet. Trotzdem: 940.000 Zuschauer und Marktanteile von 7,1 Prozent beim Gesamtpublikum und 3,6 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen sind einfach kein besonders überzeugendes Bewerbungsschreiben für eine Fortsetzung.
Sendeplatz: Donnerstags, 23:30 Uhr
Lecker Schmecker Wollny
RTL II
Die erste Staffel von "Lecker Schmecker Wollny" war im Sommer 2016 für RTL II noch ein schöner Erfolg und diente eine Zeit lang auch als Beweis dafür, wie man aus einer langlaufenden Dokusoap nochmal ein erfolgreiches Spin-Off gewinnen kann. Doch mit der zweiten Staffel kam in diesem Frühjahr dann das böse Erwachen: Waren die Zuschauer im Sommer noch angetan von Mama Wollnys Kochkünsten, so ging die zweite Staffel in stärker umkämpften Konkurrenz-Umfeld mit im Schnitt nur 3,7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe völlig baden.
Sendeplatz: Donnerstags, 21:15 Uhr
Limitless
ProSieben
Die US-Serien-Flaute war hier schon vielfach Thema - in diese Kategorie fällt auch dieser Flop: Anfang des Jahres setzte ProSeiben mittwochs auf die Serie "Limitless". Aus Quotensicht kannte die Serie aber vor allem nach oben schnell Grenzen. Nach einem soliden Start fiel der Marktanteil schon in Woche 2 in den einstelligen Bereich und dann ging's immer weiter bergab. Im Schnitt erreichte die erste Staffel weniger als 8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Insofern war es zumindest keine schlechte Nachricht, dass "Limitless" auch in den USA nach nur einer Staffel abgesetzt worden war.
Sendeplatz: Mittwochs, 20:15 Uhr
Little Big Stars
Sat.1
Man nehme den erfolgreichsten Show-Neustart der USA des letzten Jahres mit süßen Kindern in der Hauptrolle, besetze ihn noch mit einem bekannten Moderator wie Thomas Gottschalk, fertig ist der Sonntagabend-Hit - denkste! Diese Rechnung ging bei Sat.1 überhaupt nicht auf, im Schnitt erreichten die drei Ausgaben weniger als 7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Dass die erste Folge vor allem mit einem katastrophalen Schnitt auffiel, reicht hier nicht als Erklärung für den Flop, die Zuschauer schalteten nämlich gar nicht erst ein. Für Gottschalk war es nicht der einzige Fehlschlag am Sonntagabend: Bei RTL konnten "Mensch Gottschalk" und "Die 2" auf diesem Sendeplatz ebenfalls nicht überzeugen.
Sendeplatz: Sonntags, 20:15 Uhr
Match Factor
ProSieben
Im September versuchte ProSieben, das Tinder-Prinzip in eine TV-Show zu übertragen. Wer mitten in der Sendung reinschaltete, der dürfte sich viele Fragen gestellt haben. Zum Beispiel die, wer auf die Idee gekommen ist, die vermeintlichen Gedanken der Kandidaten als Voice-Over hörbar zu machen? Oder die, was genau ein Roboter mit Wall-E-Stimme in einer Datingshow zu suchen hatte? Oder die, was genau die Aufgabe von Moderator Thore Schölermann war - außer offenbar als optisches Vorbild bei der Auswahl des ersten Kandidaten zu dienen. Allzu viele mussten sich immerhin nicht mit der Beantwortung solcher Fragen aufhalten, weil ProSieben mit den drei Ausgaben nicht mal eine Million Zuschauer erreichte. Der Marktanteil in der Zielgruppe lag stets tief im einstelligen Bereich. Wall-E kann sich dementsprechend nun wieder mit dem Aufräumen beschäftigen statt mit Kuppeleien.
Sendeplatz: Donnerstags, 20:15 Uhr
Meet the Parents
RTL
Das Konzept klingt ja erstmal gar nicht so schlecht: Im neuesten RTL-Kuppelformat "Meet the Parents" lernen die Kandidaten zunächst mal nur die Eltern des potentiellen Partners kennen. Das las sich auf dem Papier dann aber doch spektakulärer, als es letztlich anzusehen war. Und das Publikum sah in der Schwemme an Kuppeleien sowieso von vornherein keinen Bedarf nach noch einer weiteren. Nachdem die ersten beiden Folgen einstellige Marktanteile erreicht hatten, zog RTL Konsequenzen und warf die Sendung kurzerhand wieder aus dem Programm. Immerhin hat der inzwischen allgegenwärtige Daniel Hartwich nun nicht noch ein weiteres Format, das er bei RTL moderieren muss.
Sendeplatz: Sonntags, 19:05 Uhr
Mein bestes Jahr
RTL
In "Mein bestes Jahr" blicken Comedians auf ihr persönliches Lieblingsjahr zurück. Im vergangenen Jahr lief das in einer ersten Staffel recht ordentlich, was freilich vor allem am "DSDS"-Schlepptau lag. Ohne den wurden mit der zweiten Staffel in diesem Jahr nur noch einstellige Marktanteile erreicht. Weitere Rückblicke dürfte sich RTL da wohl sparen...
Sendeplatz: Freitags, 22:15 Uhr
Mensch Gottschalk! Das bewegt Deutschland
RTL
Nach der ersten Ausgabe von "Mensch Gottschalk! Das bewegt Deutschland" gaben RTL und Spiegel TV eine gemeinsame Pressemitteilung heraus, in der sie bemerkenswerterweise "Verhaltenes Interesse" konstatierten. Nachdem ansonsten jedes noch so maue Ergebnis entweder schöngeschrieben oder totgeschwiegen wird, war das schon bemerkenswert. Bemerkenswert auch, dass man sich von dem verhaltenen Interesse nicht abhalten ließ, der Sendung nach ziemlich genau einem Jahr Ende Mai 2017 nochmal eine Chance zu geben. Gelohnt hat sich das nciht: Die Reichweite fiel mit 1,6 Millionen Zuschauern sogar noch ernüchternder aus, der Marktanteil in der Zielgruppe lag bei 8,0 Prozent. Von weiteren Ausgaben ist daher kaum auszugehen.
Sendeplatz: Sonntags um 20:15 Uhr
Mike & Molly
ProSieben
Während eine Zeit lang quasi jede US-Sitcom den Weg in die ProSieben-Primetime gefunden hat, fast unabhängig von deren Qualität oder Erfolg in den USA, wird dieses Privileg inzwischen nur noch einzelnen Serien zuteil. Aus früheren Tagen war aber "Mike & Molly" noch in der Primetime angesiedelt. Nachdem die Serie in den USA in diesem Frühjahr beendet wurde, zeigte ProSieben die finalen 13 Folgen ab Mitte November am Mittwochabend. Also, eigentlich zeigte man nur elf der 13 Folgen am Mittwochabend - ausgerechnet das Serienfinale versteckte ProSieben dann nämlich im Nachtprogramm. Das ist angesichts von weniger als 5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe zwar nicht völlig unverständlich - aber ob man der Serie nach sechs Staffeln nicht doch einen etwas würdigeren Abschied hätte bereiten können, darf man durchaus mal fragen...
Sendeplatz: Mittwochs, 21:15 Uhr. Die letzten beiden Folgen dann ab 0:45 Uhr.
Mindmagic - Die perfekte Illusion
Sat.1
Sat.1 wollte seine Zuschauer mit "Mindmagic" am Freitagabend verzaubern, die Tricks von Victor Mids faszinierten dann aber doch nur ein überaus überschaubares Publikum. Die vier Folgen blieben mit einem Marktanteil von im Schnitt nur gut 7 Prozent deutlich unter dem Soll. Da würde wohl nur noch Magie helfen, um für eine Fortsetzung zu sorgen.
Sendeplatz: Freitags gegen 22:30 Uhr
Modus - Der Mörder in uns
ZDF
Während es in Krimis meistens vor allem darum geht, den Mörder zu finden, steht bei "Modus" vor allem das "Warum?", also die Frage nach dem Motiv im Vordergrund. Generell hat das ZDF mit skandinavischen Produktionen am späten Sonntagabend ja keine schlechten Erfahrungen gemacht, "Modus" hat das deutsche Publikum aber offenbar nicht so recht überzeugt. Nach einem soliden Start fielen die Marktanteile bei Jung und Alt im weiteren Verlauf deutlich unter den Senderschnitt. Die letzte Folge kam auf weniger als 9 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum und nur 3,9 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.
Sendeplatz: Sonntags, 22 Uhr
Moni's Grill
Das Erste
Es war in der Geschichte des Fernsehens selten eine gute Idee, einen echten Talk mit einer fiktionalen Handlung zu paaren, meistens geriet das doch vor allem peinlich. Trotzdem versuchte es der BR bei "Moni's Grill", einer Art Mischung aus Kochsoap und Talkshow, die falsche Münchner G'schichten mit echten Interviews vermixte. Das Publikum wollte sich auf dieses Experiment lieber nicht einlassen und bescherte dem Ersten am späten Donnerstagabend einen mageren Marktanteil von 6,2 Prozent - was für den Sender auf der späten Comedyschiene aber noch nicht mal etwas völlig ungewohntes ist. Trotzdem hat man sich von "Moni's Grill" fraglos mehr erwartet.
Sendeplatz: Donnerstags, 23:30 Uhr
Navy CIS / Navy CIS: New Orleans
Sat.1
Es gab eine Zeit, in der "Navy CIS" für Sat.1 ein solcher Erfolgsgarant war, dass er selbst mit Wiederholungen in der allgemein stark umkämpften Sonntags-Primetime für starke Quoten sorgen und etliche andere US-Krimis anschieben konnte. Doch den Zenit hatte die Serie schon vor einiger Zeit überschritten - und als zum Start in den Herbst selbst mit Erstausstrahlungen am Sonntagabend plötzlich nur noch einstellige Quoten drin waren, fasste sich Sat.1 ein Herz und griff zu einer größeren Umstellung. Der Sonntag wurde zum Showabend umgemodelt, die Sonntags-Krimis sollten stattdessen den Montag stärken, wo Sat.1 mit seinen Serien schon seit langem erfolglos blieb. Zwar lief "The Voice" auch sonntags stark - doch die Rechnung am Montagabend ging nicht auf. "Navy CIS" krebste auch dort bei Marktanteilen um 8 Prozent in der Zielgruppe vor sich hin - für ein einstiges Aushängeschild eine bittere Bilanz. In der Folge konnte dann auch das mitgewechselte "Navy CIS: New Orleans" wenig überraschend nicht punkten.
Sendeplatz: Zunächst sonntags, dann montags, 20:15 Uhr/21:15 Uhr
Neandertaler
RTL II
Zwei Mal versuchte sich RTL II im letzten Jahr an klassischer eigenproduzierter Fiction, zwei Mal blieb dem Sender ein Erfolg verwehrt. Nachdem im Frühjahr schon "Gottlos" unterging, sorgte auch die Wiederauferstehung der "Neandertaler" nicht für die erhofften Quoten. Die Marktanteile der an zwei aufeinanderfolgenden Abenden programmierten vier Episoden bewegten sich nur zwischen 3 und 3,5 Prozent in der Zielgruppe und waren damit weitab von dem, was man sich für ein solch aufwändiges Projekt versprochen haben dürfte. Wenn RTL II künftig in Richtung Primetime-Fiction denkt, dann dürfte es also eher wieder in Richtung der Verlängerung eines Formats wie "Berlin - Tag & Nacht" gehen.
Sendeplatz: Dienstag und Mittwoch, 20:15 Uhr
Neues vom Hankenhof - Tamme forever
kabel eins
Mit dem Tod des als "Knochenbrecher" und "XXL-Ostfriese" bekannte Tier-Chiropraktikter Tamme Hanken im Herbst völlig überraschend im Alter von nur 56 Jahren verstorben war, verlor auch kabel eins eines der wenigen prägenden Sendergesichter. Mit "Neues vom Hankenhof - Tamme forever" aber Anfang dieses Jahres trotzdem nochmal auf den Hankenhof zurück. Ohne Tamme interessierte das allerdings nur noch ein sehr überschaubares Publikum. Im Schnitt lag der Marktanteil nur knapp über 4 Prozent in der Zielgruppe.
Sendeplatz: Dienstags, 20:15 Uhr
Norberts Zoo
Sat.1
Sat.1 hat es mittwochs nicht nur in der Primetime um 20:15 Uhr nicht leicht, auch am späteren Abend gelang dem Sender in den zurückliegenden Monaten wenig. Im Februar versuchte man es mit der vierteiligen Reihe "Norberts Zoo" über den Betreiber der größten Zoohandlung der Welt. Doch weder er noch die possierlichen Tierchen konnten verhindern, dass das Format mit knapp über 7 Prozent Marktanteil nur schlecht lief.
Sendeplatz: Mittwochs gegen 22:30 Uhr
Prison Break
RTL II
Der Blick in die Vergangenheit verklärt die wahren Begebenheiten ja oft. Als sich RTL II die Rechte an der Neuauflage von "Prison Break" gesichert hat, da mag man der irrigen Annahme erlegen sein, dass die Serie in Deutschland einst ein Hit war. Tatsächlich lief sie bei RTL nur am späten Abend, und als mit steigender Staffelanzahl die Geschichten immer seltsamer wurden, schalteten auch immer weniger ein. Die letzte Staffel lag durchgehend klar unter dem damaligen RTL-Schnitt. Nun hat RTL II natürlich deutlich geringere Quoten-Ansprüche als RTL, doch auch für den kleineren Sender war die nachgeschobene fünfte Staffel kein Erfolg. Gestartet ist "Prison Break"zwar zunächst noch recht gut, ab der zweiten Woche lag der Marktanteil aber durchweg unter dem Senderschnitt. Der Tiefpunkt war zum Abschied erreicht, als der Marktanteil in der Zielgruppe bei nur noch 1,7 Prozent lag. Ein Trost: Noch nie hatte eine Sendung im deutschen Fernsehen einen höheren Anteil an zeitversetzter Nutzung. Doch auch wenn man das berücksichtigt: Der erhoffte Erfolg war "Prison Break" auch damit nicht.
Sendeplatz: Samstags, 20:15 Uhr
Promis am Herd
RTL II
Bei "Promis am Herd" ließ sich RTL II unverkennbar vom Vox-Erfolg "Grill den Henssler" inspirieren, doch anders als das Pendant konnten die RTL II-Köche ihrem Sender keinen Erfolg servieren. Die erste Folge kam im Dezember letzten Jahres nicht über 4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe hinaus. Trotzdem hat RTL II noch nicht aufgegeben und zeigt noch in diesem Sommer weitere Folgen. Angesichts des bevorstehenden Abschieds von Steffen Henssler bei Vox suchen ja die Zuschauer vielleicht auch bald eine neue Heimat.
Sendeplatz: Donnerstag, 20:15 Uhr
Rach, der Restauranttester
RTL
Im Frühjahr 2013 gab Christian Rach seine "Restauranttester"-Reihe, die ihn berühmt gemacht hat und mit der er in den besten Tagen über sieben Millionen Zuschauer erreichte auf. Es folgte ein glückloser Senderwechsel zu ZDF und schließlich wieder zurück zu RTL, wo er mit seinen neuen Formaten aber auch nicht mehr in die alte Erfolgsspur zurückfand. Weil gleichzeitig Steffen Henssler bei RTL als Ersatz-Restauranttester ebenso glücklos blieb, kehrte Rach nach fast genau vier Jahren in sein altes Format zurück. Doch der alte Erfolg kam nicht zurück. Im Schnitt sahen jetzt nur noch 2,6 Millionen Zuschauer zu und damit nur etwa halb so viele wie bei der letzten Staffel vor seinem Wechsel zum ZDF. Der Marktanteil in der Zielgruppe blieb mit im Schnitt 11,9 Prozent auch irgendwie fad.
Sendeplatz: Montags, 21:15 Uhr
Ran an den Mann
Sat.1
Warum Sat.1 seine einstige Show "Mein Mann kann" in "Ran an den Mann" umbenannte, obwohl der neue Titel doch eigentlich deutlich schlechter beschrieb, worum es in der Show ging, wird wohl bis auf Weiteres ein Mysterium bleiben. Sicher ist hingegen, dass es den Quoten zumindest nicht geholfen hat. Nach einer mäßig laufenden ersten Staffel im Frühjahr 2016 geriet die zweite Staffel im Herbst mit im Schnitt weniger als 8 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen zum Flop.
Sendeplatz: Freitags, 20:15 Uhr
Ransom
Vox
Weil aus den USA in den letzten Jahren fast kein Seriennachschub mehr kam, der auch im Free-TV funktionierte, hat man bei der RTL-Gruppe schon vor einiger Zeit die Parole ausgegeben "Selbst ist die Sendergruppe"! Neben klassischen Eigenproduktionen sucht man sein Heil nun auch verstärkt in internationalen Koproduktionen. Dass auch die nicht das Allheilmittel sind, musste man allerdings bei "Ransom" erkennen: Bei Vox erzeilte die Serie im Schnitt nur wenig mehr als 5 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährige und reihte sich damit nahtlos in die US-Serien-Malaise ein - was nicht weiter verwunderte, weil sie sich auch inhaltlich nicht von einer beliebigen zugekauften Lizenzserie unterschied. Die letzten Folgen versendete Vox dann nur noch am späten Abend, eine zweite Staffel gibt es nicht. Die eigentliche Feuertaufe der Koproduktions-Strategie steht trotzdem erst noch bevor: Bei "Ransom" war die RTL-Gruppe erst recht spät eingestiegen, bei "Gone", das im Winter bei Vox startet, hingegen von Anfang an dabei. Dann gelten also auch keine Ausreden mehr.
Sendeplatz: Mittwochs, 21:10 Uhr; später verschoben auf 23:05 Uhr
Raus aus dem Zwang
kabel eins
Personen mit Putzzwang treffen auf Messies - und beide helfen sich irgendwie gegenseitig dabei, ihre jeweilige Störung in den Griff zu bekommen. Dieses Konzept muss auf die Fernsehmacher in der vergangenen Saison so überzeugend gewirkt haben, dass gleich zwei Sender zuschlugen. Während RTL II mit "Extrem sauber" Anfang des Jahres zumindest solide Quoten erzielte, ging kabel eins mit seiner Version "Raus aus dem Zwang" aber ziemlich unter. Im Schnitt lag der Marktanteil in der Zielgruppe bei unter 4 Prozent, die letzte Folge markierte mit 2,5 Prozent ein absolutes Tief. Sowohl Messies als auch Putz-Freaks müssen sich künftig also wieder selbst helfen.
Sendeplatz: Dienstags, 20:15 Uhr
Reich & Sexy
RTL II
Vier unbekannte reiche Freundinnen in ihrem Luxusleben mit der Kamera zu begleiten - das klingt schon auf dem Papier nicht nach einer allzu zugkräftigen Idee. Und das war es dann auch nicht, schon gar nicht für einen prominenten Sendeplatz um 21:15 Uhr. Die zweite Folge lief mit nur 2,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe so katastrophal, dass RTL II schnell das Weite suchte und das Format mit sofortiger Wirkung wieder aus dem Programm verbannte.
Sendeplatz: Montags, 21:15 Uhr
Restaurants am Limit - Alles auf eine Karte
kabel eins
Während das TV-Publikum normalerweise gewohnt ist, dass bei Dokusoaps über Restaurants irgendwelche Profi-Köche den überforderten Gastronomen unter die Arme greifen, waren die Inhaber in "Restaurants am Limit - Alles auf eine Karte" mal ganz auf sich allein gestellt. Fünf davon wurden mit der Kamera begleitet, wie sie ihr Restaurant eröffnen und zum Erfolg führen möchten. Allzu viele wollten dabei dann aber doch nicht mitfiebern. Die Marktanteile pendelten um die 3-Prozent-Marke in der Zielgruppe - weitere Restauranteröffnungen werden angesichts dessen wohl wieder ohne Kamerabegleitung ablaufen.
Sendeplatz: Sonntags, 20:15 Uhr
Risky Quiz
ProSieben
Versteckte Kamera meets Gameshow - das war das Konzept, das ProSieben seinem Publikum nicht erfolgreich schmackhaft machen konnte. Nachdem die erste Folge trotz Schützenhilfe durch "The Big Bang Theory" im September nur 7,8 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen holte, zog ProSieben überaus hektisch Konsequenzen und nahm das Format umgehend aus dem Programm. Der Sender beteuerte zwar, dass es in diesem Jahr nochmal einen zweiten Anlauf geben werde, bislang ist davon aber nichts zu sehen.
Sendeplatz: Montag, 21:10 Uhr
Rosin weltweit - Andere Länder, andere Fritten
kabel eins
Eigentlich ist Frank Rosin mit "Rosins Restaurants" einer der wenigen Garanten für ordentliche bis gute Quoten bei kabel-eins-Eigenproduktionen. Der Ableger "Rosin weltweit" schmeckte dem Publikum trotz des kreativen Untertitels "Andere Länder, andere Fritten" allerdings nicht. Nachdem die erste Staffel 2015 noch gut lief, pendelte der Marktanteil in Staffel 2 zwischen 2,3 und 4,6 Prozent und damit deutlich unter den gewohnten Rosin-Werten. Vielleicht sollte er sich also doch einfach wieder auf die Rettung von Restaurants konzentrieren.
Sendeplatz: Dienstags, 20:15 Uhr
Sag die Wahrheit
Rate mal, wie alt ich bin
Das Erste
Mit "Wer weiß denn sowas?", "Gefragt Gejagt", dem "Quizduell" und - mit leichten Abschlägen - dem "Paarduell" gelang es dem Ersten, den jahrelangen Problemsendeplatz werktags um 18 Uhr erfolgreich zu sanieren und geradezu zu einem neuen Aushängeschild werden zu lassen. Auch die Vorabendserien um 18:50 Uhr haben sich von ihren Tiefstwerten gelöst, laufen aber trotzdem spürbar schlechter. Nun könnte man auf die Idee kommen: Warum nicht einfach Quiz im Doppelpack? Ganz so einfach ist es allerdings nicht, wie der Blick auf den Freitag zeigt. Schon wenn beispielsweise "Gefragt - Gejagt" in Doppelfolgen gezeigt wird, tut sich die Show um 18:50 Uhr deutlich schwerer. Und andere Formate gingen dort völlig unter. Opdenhövels "Rate mal, wie alt ich bin" erreichte dort nicht mal 7 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum, das im SWR erprobte "Sag die Wahrheit" läuft bislang mit im Schnitt 5,6 Prozent sogar noch schlechter.
Sendeplatz: Freitags, 18:50 Uhr
Schätze unterm Hammer - Ein Auktionator schlägt zu
kabel eins
Dass kabel eins am Vorabend etwas tun muss, ist mit Blick auf die Quoten dort unverkennbar. In diesem Frühjahr fasste man sich also ein Herz und brachte gleich zwei neue Formate an den Start. Einmal hatte man sich ein wenig am um sich greifenden Trödeltrend bedient. Die "Schätze unterm Hammer" konnten aber überhaupt nicht überzeugen. Angesichts von im Schnitt weniger als 3,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe zog kabel eins nach vier Wochen wieder die Notbremse, weil sich weit und breit auch kein Aufwärtstrend abzeichnete. Nun muss man sich bis mindestens zum Herbst durchhangeln, ehe die nächsten Versuche für eine Revitalisierung des Vorabends fertig sind.
Sendeplatz: Montags bis freitags, 17:55 Uhr
Schnapp dir das Geld
RTL
Statt immer nach dem nächsten großen Show-Hit für die Primetime zu suchen, testete RTL im Winter mal eine kleinere Show für den späteren Abend - und zwar ungewöhnlicherweise am Donnerstag. "Schnapp dir das Geld" holte von Beginn an allerdings nur verhaltene Werte und fiel zum Ende der vierteiligen ersten Staffel noch unter die 10-Prozent-Marke in der klassischen Zielgruppe. Da dürfte man sich bei RTL schon etwas mehr erhofft haben.
Sendeplatz: Donnerstags, 22:15 Uhr
Secrets and Lies
Vox
Vom Problem der linearen Sender mit ihren US-Importen war hier schon vielfach die Rede. Auch "Secrets and Lies" bei Vox bildete da keine Ausnahme. Im Schnitt 4,3 Prozent Marktanteil erzielte die erste Staffel der Serie im Frühjahr letzten Jahres mittwochs zur besten Sendezeit. Vox hielt trotzdem durch und wurde zum Abschied sogar mit einem Bestwert belohnt - wofür allerdings schon 5,2 Prozent reichten. Falls man sich nun erhofft hatte, dass dieser Aufwärtstrend bei der zweiten Staffel, die schon im Herbst nachgeschoben wurde, anhalten würde, wurde man schnell eines besseren belehrt. Obwohl Vox einen weniger umkämpften Sendeplatz am späteren Montagabend wählte, reichte es hier sogar nur noch für 3,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe.
Sendeplatz: Mittwochs um 20:15 Uhr, zweite Staffel montags um 22:15 Uhr
Shades of Blue
RTL
Auch wenn RTL wie gefühlt seit 20 Jahren bei jedem US-Import vom "Serienhit aus den USA" sprach: Schon dort war die Jennifer-Lopez-Serie "Shades of Blue" eigentlich kein großer Erfolg. Doch nachdem die Not bei RTL in Sachen Lizenzserien inzwischen angesichts der Einstellung der "CSI"-Serien und des nahenden Endes von "Bones" immer größer wird, versuchte man es in diesem Herbst dann doch mal mit "Shades of Blue". Die Marktanteile bewegten sich allerdings zunächst nur im einstelligen Bereich, sodass RTL sich kurzerhand dafür entschied, die Serie nicht bereits um 21:15 Uhr, sondern um 22:15 Uhr auf Sendung zu schicken. Um den Jahreswechsel herum fiel die Serie auf weniger als 7 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen und war geriet damit endgültig zum Totalausfall.
Sendeplatz: Dienstags, 22:15 Uhr
Sicher ist sicher - Das Magazin für Ihren Schutz
kabel eins
Im Schnitt 2,6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe - das war die ernüchternde Bilanz nach vier Wochen für die kabel-eins-Vorabend-Hoffnung "Sicher ist sicher". Damit hatte das Magazin mit Peter Giesel, der beim kabel-eins-Publikum dank des Primetime-Formats "Achtung Abzocke" sogar schon gut eingeführt war, die Werte von "Achtung Kontrolle" noch weit unterboten und war somit nach weniger als einem Monat schon wieder Geschichte.
Sendeplatz: Montags bis freitags, 18:55 Uhr
So tickt der Mensch
Sat.1
Sat.1 hat sich in dieser Saison bekanntlich einen zweiten Show-Sendeplatz geschaffen - und das, obwohl man zuvor nicht mal genug erfolgreiche Show-Formate hatte, um einen Abend das ganze Jahr über durchgehend zu befüllen. Dementsprachend musste viel ausprobiert werden. Dazu gehörte auch die von Ruth Moschner präsentierte Show "So tickt der Mensch". Wie der Mensch vor der Mattscheibe tickt, haben die Macher dabei offensichtlich nicht richtig eingeschätzt. Im Schnitt erreichten die drei Folgen am Freitagabend nur 6,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Sat.1 muss also weiter nach erfolgversprechenden Show-Ideen suchen.
Sendeplatz: Freitags, 20:15 Uhr
Sterne von Berlin - die jungen Polizisten
Die Wache Hamburg
RTL II
Mit seinen Scripted-Reality-Soaps am Vorabend hat RTL II sehr gute Erfahrungen gemacht - und auch wenn der Zenit aus Quotensicht schon überschritten scheint, bleiben sie weiterhin eine Erfolgsgeschichte. Am Nachmittag tut sich RTL II schon deutlich schwerer. Viel versprochen hat man sich von "Sterne von Berlin - die jungen Polizisten". Auch dort sollte es nämlich soapige Geschichten geben, die aber nach 20 Folgen immer schon zu Ende erzählt sind. So richtig konnte sich das Format aber beim ersten vierwöchigen Testlauf nicht empfehlen: Im Schnitt reichte es nur für viereinhalb Prozent in der klassischen Zielgruppe. Und einen Aufwärtstrend konnte man innerhalb dieser vier Wochen auch nicht beobachten. Im Januar ging dann "Die Wache Hamburg" auf dem gleichen Sendeplatz an den Start. Auch die allerdings mit ähnlich überschaubaren Quoten.
Sendeplatz: Montags bis freitags, 17 Uhr
The Last Ship
RTL II
RTL II hat schon einige Male versucht, am Samstagabend mit einem Serienprogramm zu punkten, so richtig glücklich sind die Versuche bislang nicht verlaufen. In diesem Frühjahr sollte es im Zusammenspiel mit "Prison Break" die Serie "The Last Ship" richten. Doch während "Prison Break" sich schon schwer tat, geriet "The Last Ship" regelrecht zum Totalausfall mit zuletzt weniger als 2 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Inzwischen setzt man bei RTL II samstags übrigens zumindest vorübergehend wieder auf Filme. Womöglich ist das ja einfach die bessere Strategie.
Sendeplatz: Samstags ab 21:05 Uhr
The Muppets
Grandfathered
Fresh Off the Boat
ProSieben
Eine Zeit lang schien es so, als würde ProSieben jede Sitcom in die Primetime schicken, einfach nur um die gewaltigen Sendeplatzflächen, die für dieses Genre reserviert wurden, füllen zu können. Weil das aber schon lange nicht mehr von Erfolg gekrönt war, finden sich viele Produktionen inzwischen nur noch am Samstagnachmittag wieder. So wie "The Muppets", "Grandfathered" oder "Fresh Off the Boat". Dort allerdings schaffen sie es kaum, ein nennenswertes Publikum zu finden. Trotz deutscher Erstausstrahlung kamen all diese Serien nur auf Marktanteile tief im einstelligen Bereich. Das ist am Samstagmittag aber immerhin nicht ganz so schlimm wie in der Primetime.
Sendeplatz: Samstags gegen 14 Uhr
The Story of my Life
Vox
Talk - das war das Genre, das Vox in der zurückliegenden Saison erklärtermaßen für sich erobern wollte. Dieser Plan ging nicht auf. Ende 2015 kam schon "Fremde Freunde" mit Guido Maria Kretschmer nicht an, in diesem Frühjahr wollte dann in "The Story of my Life" kaum einer Promis beim Altern und Drüber-Reden zusehen. Im Schnitt erreichten die sechs Folgen weniger als 4 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Immerhin bewies Vox Durchhaltevermögen und zeigte alle trotzdem um 20:15 Uhr. "The Story of my Life" hätte beinahe auch noch "One Night Song" und "Meylensteine" mit in die Tiefe gerissen. Hier besann sich Vox aber noch schnell eines Besseren und nahm die beiden Formate nach dem miserablen Auftakt schnell aus dem Programm, um sie dann im Zusammenspiel mit dem ungleich erfolgreicheren "Sing meinen Song" zeigen zu können. Zumindest diese Entscheidung hat sich ausgezahlt, dort lief's ungleich besser.
Sendeplatz: Dienstags, 20:15 Uhr
This is Us - Das ist Leben
ProSieben
"This is us" war in den USA ohne Frage der alles überstrahlende Hit unter den Neustarts der letzten Saison. Keine andere Serie wusste es in jüngerer Vergangenheit, seine Zuschauer emotional so zu packen wie "This is us". Das müsste doch auch in Deutschland funktionieren, dachte man sich bei ProSieben und rührte im Vorfeld kräftig die Werbetrommel. Doch mit Produktionen aus Übersee scheint es derzeit wie verhext: Sie können dort noch so erfolgreich sein, sie können qualitativ noch so überzeugend sein - sie finden hier einfach kaum ein Publikum im Free-TV. "This is us" fristet derzeit ein Dasein mit Marktanteilen um 7 Prozent in der klassischen Zielgruppe, ohne dass es Lichtblicke wie eine Entwicklung nach oben gäbe.
Sendeplatz: Mittwochs, 21:15 Uhr
Ungeklärte Fälle - Deine Hilfe zählt
RTL II
"Aktenzeichen XY ... ungelöst" feiert in diesem Jahr im ZDF bereits seinen 50. Geburtstag und gehört trotzdem zu den größten Erfolgen des Senders, nicht nur was die Gesamtreichweiten angeht: Auch beim jüngeren Publikum ist die Verbrecherjagd weit überdurchschnittlich gefragt. Kein Wunder also, dass man auch anderswo auf die Idee verfällt, mit ähnlichem zu punkten. So richtig von Erfolg gekrönt war das bislang meist nicht. Auch die RTL II-Version "Ungeklärte Fälle - Deine Hilfe zählt" bleib beim Einstand Ende März mit 4,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe hinter den Erwartungen zurück. RTL II probiert es in Kürze trotzdem nochmal mit einer weiteren Ausgabe.
Sendeplatz: Mittwoch, 20:15 Uhr
Verrückt nach Fluss
Das Erste
Schon die Kreuzfahrt-Geschichten auf hoher See in "Verrückt nach Meer", die Das Erste als Abwechslung auf dem Zoodoku-Sendeplatz um 16 Uhr zeigte, waren eigentlich kein großer Erfolg - trotzdem bekam das Format in dieser Saison sogar noch einen Ableger für Flusskreuzfahrten. Doch im Schnitt 1,1 Millionen Zuschauer und 8,3 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum bzw. 3,2 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen sprechen wirklich nicht dafür, dass diese Geschichten dem deutschen Fernsehen noch gefehlt haben.
Sendeplatz: Montags bis freitags, 16:10 Uhr
Weinberg
Vox
Nachdem Vox so gute Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit der Produktionsfirma Bantry Bay gemacht hatte, die für den Megaerfolg "Club der roten Bänder" verantwortlich zeichnet, sicherte man sich in diesem Jahr auch eine andere Bantry-Bay-Serie: "Weinberg". Die Mysteryserie wurde für den Pay-TV-Sender TNT Serie produziert und fand so im Rahmen einer Event-Programmierung noch den Weg ins Free-TV. Dort war das Interesse allerdings bei Weitem nicht groß genug: Nach einem schon ziemlich mauen ersten Tag mit rund 5 Prozent Marktanteil ging's an den beiden Fogetagen auf Werte zwischen 2,0 und 2,7 Prozent in der klassischen Zielgruppe nach unten.
Sendeplatz: Mittwoch bis Freitag, 22:10 Uhr
Wirt sucht Liebe
RTL II
RTL kümmert sich ja bekanntlich schon seit vielen Jahren mit noch immer großem (wenn auch langsam nachlassendem) Erfolg um die Partner-Vermittlung von Bauern, in dieser Saison hat RTL II eine Zielgruppe ausgemacht, die angesichts hoher Arbeitsbelastung ebenfalls ein paar Probleme in der Partnersuche hat: Wirte. Mit "Wirt sucht Liebe" konnte RTL II aber nicht ansatzweise an die Erfolge des Bauern-Pendants anknüpfen: Der sehr harmlos geratenen Sendung konnte nicht mal Brigitte Nielsen zu mehr Glanz verhelfen, und so ging die Staffel mit im Schnitt weniger als 4 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen unter. Wirte müssen die Suche nach ihre Liebe große Liebe also künftig wohl wieder selbst in die Hand nehmen.
Sendeplatz: Montags, 20:15 Uhr