Was für die TV-Sender ein Misserfolg ist udn was nicht, lässt sich anhand der öffentlich einsehbaren Daten in vielen Fällen gar nicht mehr so genau beurteilen - schließlich haben sich Private wie Öffentlich-Rechtliche längst mit Blick auf den Wandel der TV-Nutzung die Stärkung ihrer Streaming-Angebote und Mediatheken als oberstes Ziel auf die Fahnen geschrieben - und dort liegen meist gar keine vergleichbaren Nutzungsdaten öffentlich vor, weil die AGF hier nur kurze Hitlisten veröffentlicht.

Insbesondere bei den fiktionalen Serien lässt sich so nur schwer sagen, inwieweit sie die Erwartungen denn nun erfüllt haben, auch wenn sie bei der linearen Ausstrahlung häufig mau bis richtig schlecht dastanden. Auch die unzähligen Reality-Formaten, die für den Online-Abruf produziert werden, sind bei der nachlaufenden TV-Auswertung häufig kaum gefragt - dass sie trotzdem in weitere Staffeln geschickt werden, zeigt aber zumindest, dass die Rechnung irgendwie noch aufzugehen scheint.

Doch es gab natürlich auch Fehlschläge, die sich auch unter Verweis auf Online-Abrufe nicht wegdiskutieren lassen. Die ARD etwa scheiterte erneut mehrfach daran, erfolgreiche Alternativen fürs Nachmittagsprogramm zu entwickeln und landete obendrein mit einer starbesetzten Sketch-Comedy einen bitteren Fehlschlag. Sat.1 freut sich zwar über die "Landarztpraxis", hatte aber sonst erkennbar Mühe mit seinen täglichen Serien im Vorabendprogramm - und auch die angestrebte Erweiterung des Food-Genres schmeckte dem Publikum allzu oft nicht.

ProSieben probierte nicht allzu viel aus und landete etwa mit "Destination X" trotzdem einen der größten Flops im Herbst. RTL ging unter anderem mit dem Versuch eines täglichen EM-Magazins baden. Vox musste erkennen, dass Ableger erfolgreicher Marken nicht unbedingt selbst erfolgreich sind. Und Sport1 erreichte mit überraschenden Formaten mehr Publikum bei Raab oder "TV Total" als auf dem eigenen Sendern. Eine Auswahl dieser großen Flops lassen wir im Folgenden Revue passieren: