Gestorben im Jahr 2024
Ruth Maria Kubitschek
* 1931 - † 2024
1931 in der damaligen Tschechowslowakei geboren, machte Ruth Maria Kubitschek eine Jahrzehnte anhaltende Karriere - zunächst in der DDR. Nach einem Theaterengagement blieb sie 1959 in Westdeutschland und erlangte schließlich vor allem durch das Fernsehen große Popularität, etwa durch Rollen im "Tatort" und in der ZDF-Serie "Der Kommissar" sowie ab 1986 im Publikums-Hit "Das Erbe der Guldenburgs". Darüber hinaus war Kubitschek auch in Helmut Fischers "Monaco Franze" und "Kir Royal" von Franz Xaver Kroetz, beides inszeniert von Helmut Dietl, zu sehen. Aber auch für Reihen wie "Das Traumhotel" oder "Das Traumschiff" stand die Schauspielerin vor der Kamera. Mit dem 2016 verstorbenen "Traumschiff"-Produzenten Wolfgang Rademann war Ruth Maria Kubitschek ab 1976 verheiratet, nachdem ihre Ehe mit dem Opernregisseur Götz Friedrich 1962 geschieden wurde. Ihre Karriere beendete die Grand Dame des deutschen Films, wie Kubitschek oft genannt wurde, im Jahr 2014, nachdem sie im gefeierten Roadmovie "Frau Ella" an der Seite von Matthias Schweighöfer noch einmal eine Hauptrolle übernommen hatte.
© IMAGO / Sven Simon
Peter Zwegat
* 1950 - † 2024
Vor rund 15 Jahren zählte Peter Zwegat zu den prägendsten Köpfen im RTL-Programm. Es war die Zeit, in der RTL nicht nur wegen "Super Nanny" in den Schlagzeilen war, sondern eben auch wegen "Raus aus den Schulden". Zwegat besuchte darin verschuldete Personen und half ihnen dabei, eben diese Schulden loszuwerden. Erstmals war das Format 2007 zu sehen, es folgten insgesamt 12 Staffeln - die letzte wurde im Jahr 2015 gezeigt. Während dieser Zeit wurde Peter Zwegat wurde in der Zeit zu einer Art Popkultur-Phänomen, das auch im Fernsehen immer wieder aufgegriffen und parodiert wurde. "Seine Fähigkeit, komplexe finanzielle Probleme verständlich zu erklären und Lösungen anzubieten, war beeindruckend", sagte RTL-Unterhaltungschef Markus Küttner.
© RTL/Stefan Gregorowius
Peter Nidetzky
* 1940 - † 2024
Von der Leitung der TV-Programmplanung bis hin zum Chef des Teletexts bekleidete Peter Nidetzky zahlreiche Funktionen im ORF. Dass er auch dem deutschen Fernsehpublikum bekannt wurde, liegt jedoch an einer ganz besonderen Sendung: "Aktenzeichen XY". Er leitete die österreichische Redaktion des TV-Klassikers und war in dieser Rolle 30 Jahre lang in der Sendung zu sehen. Einem großen Kreis von Zuschauerinnen und Zuschauern wurde Nidetzky in Österreich aber schon 1969 bekannt, als er die ORF-Übertragung der ersten Mondlandung kommentierte.
© ORF/Gerhard Hinterleitner
Fritz Wepper
* 1941 - † 2024
Fritz Weppers Karriere begann schon 1959, als er in dem Antikriegsfilm "Die Brücke" mitwirkte. Sein großer Durchbruch gelang ihm zehn Jahre später in der ZDF-Krimiserie "Der Kommissar", in der er an der Seite von Hauptdarsteller Erik Ode dessen Assistenten Harry Klein spielte. 1974 wechselte er mit dieser Rolle an die Seite von Horst Tappert im Krimi-Dauerbrenner "Derrick". Bis zum Ende der Serie im Jahr 1998 war Wepper als Harry Klein zu sehen - insgesamt verkörperte er alleine diese Rolle also fast drei Jahrzehnte lang. Der legendäre Satz "Harry fahr schon mal den Wagen vor" entwickelte sich in dieser Zeit zum geflügelten Wort, auch wenn er selbst in der Serie gar nicht gefallen ist. Doch auch nach seiner Zeit bei "Derrick" gelang es Fritz Wepper abermals, in einem weiteren Serien-Hit mitzuwirken: Von 2002 verkörperte er fast 20 Jahre lang in der ARD-Serie "Um Himmels Willen" den umtriebigen Bürgermeister Wolfgang Wöller, der den ansässigen Nonnen ihr Klostergelände abspenstig machen will. Doch es waren keineswegs nur diese drei Serien, die Fritz Wepper zu großer Popularität verhalfen. Legendär auch seine Rolle in dem Oscar-prämierten Musicalfilm "Cabaret" an der Seite von Liza Minelli im Jahr 1972. In der Krimireihe "Mord in bester Gesellschaft" wiederum stand Wepper von 2007 bis 2017 zusammen mit seiner Tochter Sophie vor der Kamera. Auch diese war ein großer Erfolg. Dass das Schauspieltalent in der Familie lag, zeigte indes auch Weppers jüngerer Bruder Elmar, der erst im vergangenen Jahr im Alter von 79 Jahren gestorben war. Auch mit ihm drehte Fritz Wepper gemeinsam: Von 1994 bis 2001 waren sie in der ZDF-Reihe "Zwei Brüder" zu sehen.
© ARD Degeto / Marco O. Pichler
Hannelore Gadatsch
* 1941 - † 2024
Größere Bekanntheit vor der Kamera erlangte Hannelore Gadatsch 1984 und 1985 als Moderatorin der "Tagesthemen", ehe sie ab 1988 als Moderatorin bei Schwerpunktsendungen auf Eins Plus zu sehen war. Ihre Karriere begann bereits 1966 beim Südwestfunk, für den sie für viele Jahrzehnte als Journalistin für die ARD-Anstalt tätig war. Ab 1977 war sie Autorin beim Politmagazin "Report Baden-Baden". 1983 erhielt sie den Medienpreis Entwicklungspolitik für einen "Report"-Bericht über die Dürrekatastrophe in Äthiopien, 1986 den gleichen Preis erneut für einen Beitrag über Zwangsumsiedlungen in dem Land.
© SWR/NDR
Klaus Otto Nagorsnik
* 1955 - † 2024
Unter seinem Spielernamen "Der Bibliothekar" gehörte Klaus Otto Nagorsnik rund zehn Jahren als Jäger der erfolgreichen Quizshow "Gefragt - gejagt" an, ehe der Quizspieler im Frühjahr überraschend im Alter von nur 68 Jahren starb. Mit ihm verliere man "ein Vorbild an Authentizität, Bildung und Lebensfreude", sagte Moderator Alexander Bommes über Nagorsnik, der auch im wahren Leben Bibliothekar war. "Ich habe ihn bewundert und unwahrscheinlich gerne mit ihm gespielt und geflachst." Und ARD-Vorabendkoordinator Frank Beckmann erklärte: "Wir verdanken ihm unzählige spannende und unterhaltsame Abende. Das Publikum hat ihn geliebt."
© ARD/Thomas Leidig
Hannelore Hoger
* 1941 - † 2024
Fast 25 Jahre lang spielte Hannelore Hoger die Kommissarin Bella Block in der gleichnamigen ZDF-Reihe und erlangte damit Kultstatus. Mit ihrer Figur betrat sie seinerzeit Neuland: Eine Polizistin von großer Klarheit und Unbedingtheit, mit starker Emotion und sehr klarem Sinn für Gerechtigkeit. "Als Kommissarin Bella Block sprach sie dem Publikum aus der Seele und erreichte so sein Herz und seinen Verstand", sagte ZDF-Intendant Norbert Himmler. Die Facetten von Hogers Schaffen reichten jedoch zugleich von ihrer Arbeit mit Alexander Kluge und ihrer Theater-Arbeit mit Peter Zadek, über große Kinofilme wie "Deutschland im Herbst" bis Helmut Dietls "Rossini".
© ZDF/Thorsten Jander
Lutz Hachmeister
* 1959 - † 2024
"Kaum jemand im deutschsprachigen Raum hat die Folgen der Medien- und Technikevolution auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in ihren komplexen Wechselwirkungen so früh, so umfassend erfasst", sagte Leonard Novy, Leiter des Instituts für Medien- und Kommunikationspolitik (IfM) über dessen Vorgänger, den Medienwissenschaftler Lutz Hachmeister, das das Institut im Jahr 2005 selbst gegründet hatte. Die Bandbreite von Hachmeisters Schaffen war groß: In den 80er Jahren arbeitet er als Medienredakteur beim "Tagesspiegel", danach war er sechs Jahre lang Direktor des Grimme-Instituts. Er gründete und leitete außerdem das Kölner Fernseh- und Filmfest Cologne Conference und war um die Jahrtausendwende herum außerdem Vorsitzender der Jury des Deutschen Fernsehpreises. Darüber hinaus war Hachmeister Film- und Buchautor. Für seine Dokumentation "Schleyer – Eine deutsche Geschichte" erhielt er 2004 unter anderem den Grimme-Preis. Den Deutschen Fernsehpreis erhielt er einige Jahre später für den Dokumentarfilm "Freundschaft – Die Freie Deutsche Jugend". Neben weiteren Dokumentationen hat Hachmeister auch zwei Dokus über Günter Wallraff für RTL produziert.
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Michael Karr
* 1953 - † 2024
Michael Karr war ein Journalist der ersten Stunde bei RTL: Begonnen hatte er seine Journalismus-Laufbahn einst bei der "Saarbrücker Zeitung" und war dann über zwei Jahrzehnte im Nachrichtenbereich von RTL tätig, unter anderem als Redakteur und Moderator im Frühstücksfernsehen und als Korrespondent in Rom. Bei "RTL aktuell" fungierte er als Urlaubsvertretung für Peter Kloeppel und Hans Meiser und moderierte zudem Wochenend-Ausgaben, auch im "RTL Nachtjournal" übernahm er zwischen 1999 bis 2003 die Vertretung von Heiner Bremer.
© RTL
Peter Sodann
* 1936 - † 2024
Peter Sodann war einst Teil des ersten ostdeutschen "Tatort"-Teams. Von 1992 bis 2000 ermittelte zusammen mit Bernd Michael Lade in Dresden, danach ging es rund sieben Jahre lang in Leipzig weiter. Zwei Jahre nach seinem Ende als Fernsehermittler machte Sodann Schlagzeilen, weil er für Die Linke ins Rennen um das Amt des Bundespräsidenten ging. Später sagte er darüber, dass er ohnehin gewusst habe, nicht gewählt zu werden. Er habe aber "das System" mal kennenlernen wollen. Im Fernsehen war er nach dem Ende seines "Tatort"-Engagements mehrere Jahre lang in der Kinderserie "Schloss Einstein" zu sehen. Er war aber auch dem Theater eng verbunden. In Halle (Saale) arbeitete Sodann etwa als Schauspieldirektor des Landestheaters und war danach Intendant des Neuen Theaters.
© IMAGO / Felix Abraham
Richard Rogler
* 1949 - † 2024
Über Jahrzehnte hinweg stand Richard Rogler auf der Kabarettbühne und war auch einem großen Fernsehpublikum bekannt. So war er der Erfinder der bis heute laufenden WDR-Kabarettshow "Mitternachtsspitzen" und zwischen 1988 und 1991 auch deren erster Moderator. Später gehörte er auch zum festen Ensemble des legendären "Scheibenwischers" im Ersten. Daneben präsentierte er für den Saarländischen Rundfunk die Sendungen "Gesellschaftsabend" und "Roglers rasendes Kabarett" und war in der 3sat-Show "Roglers Freiheit" zu sehen. Während seiner Karriere erhielt Richard Rogler zahlreiche Preise, darunter den Telestar und den Grimme-Preis.
© Gerald Kasten
Gerold Hug
* 1958 - † 2024
Gerold Hug begann seine Karriere einst beim "Südkurier" in Konstanz, wo er ein Redaktionsvolontariat absolvierte. Anschließend wechselte er als Reporter und Redakteur zum "Express" nach Köln. 1983 begann er seine Tätigkeit als Hörfunkredakteur und Moderator bei SWF3 in Baden-Baden. In dieser Zeit entwickelte Hug als Projektleiter unter anderem DasDing. Mit der Fusion von SDR und SWF im Jahr 1998 wurde Hug Programmchef von SWR3 und DasDing. Von 2012 bis 2016 war Hug Hörfunkdirektor des SWR, anschließend bis 2020 Programmdirektor Kultur, Wissen, Junge Formate. Unter seiner Leitung richtete der SWR den Blick verstärkt auf junge Zielgruppen - etwa mit der Gründung von funk. "Dass das Contentnetzwerk funk inzwischen eine feste, verlässliche Größe bei jungen Menschen ist, kann als eines der ganz großen Verdienste von Gerold Hug gewertet werden", würdigte der SWR seine Leistung. Zudem legte er auch den Grundstein für die ARD-Audiothek.
© SWR/Monika Maier
Michael Verhoeven
* 1938 - † 2024
In Berlin geboren als Sohn der Schauspielerin Doris Kiesow und des Regisseurs und Schauspielers Paul Verhoeven, sammelte Michael Verhoeven seine ersten Erfahrungen zunächst in kleinen Theaterstücken, in den 50er Jahren schließlich in Filmen wie "Das fliegende Klassenzimmer" oder "Der Pauker" mit Heinz Rühmann. Er setzte sich aber auch intensiv mit dem Nationalsozialismus auseinander, so beispielsweise mit dem Kinofilm "Die weiße Rose" oder der Satire "Das schreckliche Mädchen" über Versuche, Verbrechen der Nazis zu vertuschen - dieser Film wurde gar für den Oscar nominiert. Verhoeven drehte aber auch Unterhaltungsformate wie die ZDF-Serie "Die schnelle Gerdi" mit seiner Ehefrau Senta Berger und war Co-Produzent der Komödie "Willkommen bei den Hartmanns", bei der sein Sohn Simon Regie führte.
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Horst Naumann
* 1925 - † 2024
Rund 50 Jahre lang stand Horst Naumann vor der Kamera und verkörperte in dieser Zeit rund 150 verschiedene Rollen. Am besten bekannt ist er wohl als Schiffsarzt Dr. Horst Schröder in der ZDF-Reihe "Das Traumschiff" - diese Rolle verkörperte er bereits ab 1983, erst 2010 stieg er aus. Es war aber nicht die einzige Arzt-Rolle, in der Naumann zu sehen war: In der "Schwarzwaldklinik" spielte der mit Dr. Römer einen Internisten und Neurologen. Neben seiner Schauspielerei arbeitete Naumann als auch Synchronsprecher und hatte hier ebenfalls unzählige Rollen inne.
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