Foto: BrainpoolIst denn Christoph Maria Herbst als die tragende Kraft der Serie auch an der Entwicklung der Drehbücher beteiligt?

Nein. Ich bin kein großer Freund davon, Bücher gemeinsam mit den Darstellern zu entwickeln. Ich habe - zumindest bei den Schauspielern, die ich kenne - oft das Gefühl, dass sie teils eine andere Selbstwahrnehmung haben. Das kennt man ja von sich selber, das ist ja nicht schauspielerspezifisch: Man kann sich selber halt schlecht einschätzen.

Wie viel Ralf Husmann steckt denn in Bernd Stromberg? Ist Ihnen die Figur charakterlich nahe?

Auf jeden Fall. Das ist ja das Wichtige. Fatal wäre, wenn ich denken würde "Stromberg, das Arschloch". Es gibt ja auch so Momente, in denen man sich in der „Stromberg“-Denkweise ertappt. Wenn man zum Beispiel in ein Flugzeug steigt und über den Lautsprecher hört: "Hier ist Ihr Kapitän Murat Ükcel", dann denkt man erstmal: "Na, ob der Türke uns fliegen kann?". Es gibt aber eigentlich keinen Grund dafür. Das sind Gedanken, bei denen man sich erwischt und darum geht es bei "Stromberg".
Ein gutes Beispiel gab es auch beim Fernsehpreis: Peter Kloeppel hält die Laudatio auf Anne Will und sagt irgendwas wie "Frauen können was" und "Ich hab von Frauen allerhand gelernt". Als Anne Will sich danach auf der Bühne fragt, was diese Aussagen denn sollten hat man gemerkt, dass Peter Kloeppel in der Situation keine Ahnung hatte, warum Anne Will das merkwürdig fand. Das war so ein klassischer "Stromberg".
 


Und wie sieht es mit dem Rest des Abteilung Schadensregulierung aus?

Mir sind auch die anderen Figuren sehr vertraut. Ulf und Tanja sind mir nahe Figuren, weil sie eine gewisse Normalität haben, die auch wichtig ist, denn sonst wäre die Serie ein Panoptikum. Natürlich kenne ich auch den Ernie. Der fußt auf zwei Leuten, die ich kenne.