In der Sendung schien euch nichts zu peinlich sein. Joko machte mal ein Praktikum bei einer Pornodarstellerin, Klaas sang vor tausenden Zuschauern bei Rock am Ring „Angel“ von Robbie Williams und gemeinsam habt ihr mit interessanten Spielen wie „Porno-Ping Pong“ oder „Tequila Suicide“ Kultstatus erreicht. Ihr wart jung und brauchtet das Geld?
Klaas: Wenn wir wirklich das Geld gebraucht hätten, wären wir nicht bei MTV gelandet. Da ging es nicht ums große Geld, die Karriere oder die eine Show, mit der wir uns später zur Ruhe setzen. Vielmehr war es das Ausleben dessen, was man als kleiner oder größerer Junge schon immer mal machen wollte. Diese Sendung folgte einfach unseren wirren Fantasien. Wenn man ein Spiel erfindet wie Porno-Ping Pong, das dann bei YouTube hundertfach nachgespielt wird und in der Ersten Klasse im Zug ein 45-jähriger Krawattenträger auf mich zukommt und fragt: „Entschuldigen Sie, sind Sie nicht der Weltmeister im Porno-Ping Pong? Darf ich Ihnen mal die Hand schütteln?“, freut uns das sehr.
Joko: Wir wollten das gar nicht so groß aufbauschen. Wir machen einfach das, woran wir Spaß haben. Schön ist, dass wir scheinbar nicht die einzigen sind, denen das Freude bereitet. Wir haben uns nie in der Situation wiedergefunden, dass wir etwas machen wollten, um einen neuen Trend zu setzen oder Erfolg zu haben. Irgendjemand hatte eine kranke Idee und durfte sie zu Hause nicht ausleben. Das transportieren wird dann in so eine Sendung und auf einmal macht alles Sinn.
Ihr wolltet also einfach mal Porno-Ping Pong spielen?
Klaas: Das ist eine schöne Inschrift für den späteren Grabstein: „Wir wollten doch nur Porno-Ping Pong spielen.“
Nun steht ihr seit Oktober 2010 für zwei Jahre bei Endemol unter Vertrag und sollt auch neue Formate entwickeln. Was steht uns denn da noch bevor?
Klaas: Auf jeden Fall stehen wirkliche Neu-Entwicklungen auf dem Plan. Letztendlich haben wir uns mit Endemol für eine spezielle Sache zusammengetan: Mit den Möglichkeiten, die uns diese Firma bietet, wollen wir uns gemeinsam an einen Tisch setzen und neue Formate entwickeln, die es bislang noch nicht gab. Also keine Adaptionen oder Sachen, die bisher in irgendwelchen Schubladen lagen. Aber wir wollen nicht nur auf dem Papier Ideen entwickeln, sondern diese auch ausprobieren und dem Publikum vorführen. Endemol unterstützt uns dabei und es macht großen Spaß, mit ihnen zu arbeiten.
Joko: Bisher gibt es auch noch nichts konkretes zu benennen. Das sind sowohl Ideen für Doku-Formate, als auch Showideen. Bisher ist noch nichts spruchreif, sodass wir niemanden heiß machen wollen und am Ende enttäuschen müssen. Es sind aber viele Ideen zusammen gekommen, denen jetzt noch der letzte Schliff verpasst werden muss. Letztendlich werden wir sehen, was man davon umsetzen kann. Das Schöne ist, dass wir mit einem Haufen Kreativen zusammen sitzen, die genau das gleiche machen wollen wie wir, nämlich Fernsehen auf einem guten Niveau, das unterhaltend ist. Dabei konzentrieren wir uns nicht auf eine bestimmte Richtung. Es geht mehr um Träume von einer Sendung, die man schon immer mal machen wollte.
Ihr seid beide über verschiedene Wege zum Fernsehen gekommen und durchs Musikfernsehen groß geworden. Gibt es bei Euren Karrieren so etwas wie einen roten Faden oder soll es den gar nicht geben?
Klaas: Hier gilt der Spruch: Vorwärts gesehen wirkt alles zufällig, rückwärts gesehen alles total logisch. Der rote Faden ist das gesprochene Wort, das fängt schon beim Friseur an. Gerade, wenn man nicht der beste Friseur auf Erden ist, kommt es sehr darauf an, mit wortreichen Erzählungen davon abzulenken, dass die Dame auf dem Stuhl nun aussieht, als ob man sie mit der Heckenschere bearbeitet hätte. Das ist vorgekommen. Ganze Familien, die von mir verunstaltet wurden, gingen mit Tränen in den Augen aus dem Salon und sind trotzdem wiedergekommen, weil es so lustig war. Als Friseur habe ich eben auch nichts anderes getan als zu moderieren.