Es gibt kaum einen Tag, an dem die Quotenmessung die tatsächliche Zuschauerzahl schlechter wiedergibt als an einem Abend wie diesem: Die GfK kann weder die Fans in Kneipen und Biergärten, noch auf Fanmeilen und sonstigen Public Viewing-Veranstaltungen erfassen - und wer am Sonntagabend einen Blick nach draußen geworfen hat, der weiß: Das waren viele Millionen. Doch selbst wenn man nur die Zuschauer zählt, die die WM zuhause oder im privaten Umfeld bei Freunden gesehen haben, dann reichte es aus, den gerade erst im WM-Halbfinale aufgestellten Allzeit-Zuschauerrekord weit zu übertreffen.
So sahen am Sonntagabend im Schnitt laut GfK 34,65 Millionen Zuschauer das Finale. Zur Erinnerung: Das Halbfinale gegen Brasilien hatte im Schnitt noch 32,57 Millionen Zuschauer vor den Fernseher gelockt - und da war die Public-Viewing-Quote fraglos deutlich geringer. Der Marktanteil beim Gesamtpublikum lag bei 86,3 Prozent. 15,02 Millionen der Zuschauer waren zwischen 14 und 49 Jahren alt, hier wurde sogar die 90-Prozent-Marke um 0,1 Prozentpunkt übersprungen. In diesen Zahlen ist auch die Zeit nach dem Abpfiff, in der Das Erste weiterhin aus dem Stadion die Jubelbilder und Siegerehrung übertrug, enthalten. In der Spitze wurden 36,41 Millionen Zuschauer gezählt. der Marktanteil lag hier sogar bei 94,6 Prozent.
Auch die Berichterstattung drumherum stieß auf riesiges Interesse. Schon am Vorabend stimmten sich im Schnitt 5,04 Millionen Zuschauer mit dem Vorlauf im Ersten ein, das entsprach einem Marktanteil von 22,6 Prozent. In der Primetime lag die durchschnittliche Zuschauerzahl dann sogar bei 20,94 Millionen - die ARD weist hier nur eine Durchschnittszahl für die Zeit vor und nach dem Spiel aus. Die "Tagesthemen" in der Halbzeitpause hatten übrigens 30,74 Millionen Zuschauer - etwas weniger als beim Halbfinale das "heute-journal". 75,4 Prozent betrug hier der Marktanteil.
Den Abschluss des Abends bildete dann der "WM-Club", der angesichts des Titelgewinns erst um 1:39 Uhr auf Sendung ging, dort aber immer noch 3,97 Millionen Zuschauer erreichte. 60,0 Prozent betrug der Marktanteil zu diesem Zeitpunkt beim Gesamtpublikum, 58,7 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Den gesamten Tag dominierte Das Erste dadurch mit einem Tagesmarktanteil von 47,2 Prozent.