32,57 Millionen Zuschauer - so viele sahen am Dienstagabend im Schnitt, wie die deutsche Nationalmannschaft mit einem geradezu sensationellen 7:1 Brasilien im WM-Halbfinale besiegte und den Einzug ins Finale klar machte. Noch nie zuvor wurde in Deutschland eine höhere Zuschauerzahl gemessen. Der bisherige Rekord datiert aus dem Jahr 2010: Damals sahen rund 31,1 Millionen Zuschauer ein deutlich weniger freudiges Ereignis: Das Halbfinal-Aus bei der Fußball-WM gegen Spanien.
Der bisherige Bestwert dieser WM wurde um über vier Millionen Zuschauer übertroffen. Knapp über 28 Millionen Zuschauer waren es beim Deutschland-Algerien-Spiel. Dass es diesmal so viel besser lief, lag nicht nur am namhaften Gegner und der Tatsache, dass es sich um ein Halbfinale handelte, sondern ist auch aufs Wetter zurückzuführen: Der Dauerregen ließ viele Public Viewings ausfallen - und die Zuschauer dort werden bekanntlich nicht in die offiziellen Zuschauerzahlen der GfK eingerechnet. Trotzdem lag die tatsächliche Zuschauerzahl auch diesmal höher, viele Kneipen waren schließlich trotzdem gut gefüllt und auch dort werden die Zuschauer nicht berücksichtigt.
Doch zurück zu den nackten Zahlen des gestrigen Rekord-Spiels: Auch der Marktanteil lag mit 87,8 Prozent beim Gesamtpublikum so hoch wie noch nie bei dieser Weltmeisterschaft. Bei den 14- bis 49-Jährigen wurde mit einer Reichweite von 14,45 Millionen Zuschauern sogar ein Marktanteil von 89,3 Prozent erreicht. Bei den 14- bis 59-Jährigen sah es mit 88,3 Prozent nur unwesentlich schlechter aus.
Sensationell waren auch die Zahlen des "heute-journals": Mit im Schnitt 31,79 Millionen Zuschauern lag die Reichweite in der Halbzeitpause höher als beim bisherigen Zuschauer-Allzeit-Rekord des deutschen Fernsehens. Umgeschaltet hat also offensichtlich kaum jemand, der Marktanteil lag bei 84,5 Prozent beim Gesamtpublikum, 85,3 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Wieviele der Zuschauer den Nachrichten wirklich Aufmerksamkeit schenkten, steht aber freilich auf einem anderen Blatt. Trotzdem: In der Allzeit-Quoten-Hitliste belegt das "heute-journal" nun Platz 2.
Schon die Vorberichterstattung ließ der Konkurrenz ab 20:15 Uhr übrigens nur wenig Luft: 8,73 Millionen Zuschauer waren hier im Schnitt schon vor dem Fernseher dabei. 27,5 Prozent betrug der Marktanteil beim Gesamtpublikum, 31,7 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Und als Markus Lanz tatsächlich nach 1 Uhr nachts noch auf Sendung geschickt wurde, lief der Fernseher noch immer bei 2,99 Millionen Zuschauern. 45,9 Prozent sind der höchste Marktanteil, den Lanz jemals erzielte.