Aus Sicht der Fernsehzuschauer gibt es inzwischen offenbar genügend Kuppelshows. Auf "Mama Mia - Wer heiratet meinen Sohn?" haben jedenfalls nur wenige gewartet. Besonders bitter für RTL: Nach dem ohnehin schon schwachen Auftakt in der Vorwoche brachen die Quoten diesmal sogar noch ein. Von den 2,2 Millionen Zuschauern, die den Start sahen, blieben nur noch 1,55 Millionen übrig. Zum Vergleich: "Julia Leischik: Bitte melde dich" verzeichnete in Sat.1 zur selben Zeit mehr als doppelt so viele Zuschauer. Der Marktanteil lag beim Gesamtpublikum letztlich bei miesen 6,0 Prozent und fiel bei den 14- bis 49-Jährigen nur ganz knapp zweistellig aus aus.
Mehr als ein Marktanteil von zehn Prozent war hier für "Mama Mia" nicht drin, bei den 14- bis 59-Jährigen lief es mit 9,0 Prozent sogar noch schlechter. Da stellt sich schon nach zwei Wochen die Frage, ob RTL überhaupt an diesem Format festhalten möchte. Immerhin schaffte es die neue Sternchen-Show "Wild Girls - Auf High Heels durch Afrika", die Zuschauerzahlen trotz der äußerst ernüchternden Vorlage durch "Mama Mia" deutlich zu steigern. Ein echter Hit ist das Format für RTL bislang aber ebenfalls nicht: 1,51 Millionen 14- bis 49-jährige Zuschauer entsprachen einem Marktanteil von 14,6 Prozent - darauf lässt sich aber zumindest aufbauen.
Für den Tagessieg reichte es trotzdem nicht: Der ging nämlich an eine Folge der ProSieben-Sitcom "How I Met Your Mother", die zuvor ein paar junge Zuschauer mehr erreichte und sehr gute 15,7 Prozent Marktanteil holte. Bei den 14- bis 59-Jährigen war RTL dagegen siegreich, auch wenn der Marktanteil von "Wild Girls" mit 13,1 Prozent Marktanteil hier sogar etwas schwächer ausfiel als in der klassischen Zielgruppe. Insgesamt waren übrigens 2,62 Millionen Zuschauer dabei. "Stern TV" brachte es danach noch auf 2,07 Millionen Zuschauer und 14,4 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen beziehungsweise 14,7 Prozent bei den 14- bis 59-Jährigen.
Der Abend verlief für RTL letztlich also nicht gerade berauschend - doch das war längst nicht das einzige Problem der Kölner. Der lange Zeit starke Nachmittag geriet nämlich völlig unter die Räder. So erreichte etwa die Scripted Reality "Verdachtsfälle" gerade mal noch 11,8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, "Betrugsfälle" unterbot später mit 11,0 Prozent sogar den erst am Tag zuvor aufgestellten Tiefpunkt. Frischer Wind muss daher bei RTL so langsam also auch im Nachmittagsprogramm wehen.