Nimmt man die Nominierungen für den Deutschen Fernsehpreis 2014 als Maßstab, dann war dieses Fernsehjahr geprägt durch innovative Informations- und Infotainment-Formate. In diesem Segment fand die Jury des Deutschen Fernsehpreises sowohl kleine Perlen als auch überraschende Primetime-Programme - und schuf gleich eine neue Kategorie: Bester Mehrteiler Dokumentation, wo ungewöhnliche Produktionen wie „14 - Tagebücher des Ersten Weltkriegs“ (ARD/Arte), „24h Jerusalem“ (Arte/BR) und „Geliebte Feinde - Die Deutschen und die Franzosen“ (Arte) nominiert sind. Neben starken öffentlich-rechtlichen Stücken, darunter Themen wie z.B. Putins Olympische Spiele, Klinikalltag in Deutschland und die Kinder von Aleppo sind in den Kategorien Beste Reportage („Team Wallraff“, Foto) und Bestes Dokutainment („Das Jenke-Experiment“) auch zwei RTL-Produktionen mit Anspruch im Rennen um eine Auszeichnung. Die größte Überraschung ist sicher eine Nominierung für den Jugendsender joiz. Der Talk „Jung & Naiv“ geht in der Kategorie Beste Information ins Rennen gegen das Snowden-Interview von Hubert Seipel (ARD) und den ARD-Talk „Anne Will“.
In Bereich der TV-Unterhaltung können Joko Winterscheidt, Klaas Heufer-Umlauf und die Endemol-Tochter Florida TV gleich weiterfeiern. Gerade erst am
Eine traditionell schwierige Kategorie aufgrund der Unterschiedlichkeit der Produktionen ist das Dokutainment, wo neben Jenke in diesem Jahr das Nachmittagsformat „Shopping Queen“ (Vox) und das Reportage-Format „Schulz in the box“ (ProSieben) nominiert ist. Weitaus naheliegender und gelungen ist die
Unter den Nominierten in den beiden Königskategorien Beste Schauspielerin und Bester Schauspieler sind prominente Namen wie Suzanne von Borsody (für „Männertreu“), Annette Frier („Nichts mehr wie vorher“), Elmar Wepper („Zwei allein“) und Matthias Brandt („Männertreu“, „Polizeiruf 110“) nominiert. In der Kategorie Beste Sportsendung sind in diesem Jahr drei Leistungen während der Übertragung der Fußball-Weltmeisterschaft nominiert: Der Kommentar von Tom Bartels (ARD), die Moderation von Oliver Welke (ZDF) und Mehmet Scholl (ARD) als Experte. Damit ist der Ritt durch die Kategorien beendet. Das Fazit der Nominierungen? Die Jury des Deutschen Fernsehpreises ist in diesem Jahr ganz offensichtlich insbesondere im Bereich von Information und Infotainment auf starke Leistungen gestoßen. Die Nominierungen spiegeln damit einen wahrnehmbaren Trend im deutschen Fernsehen wieder. Im Segment Comedy hingegen dürfte es mehr Diskussionen geben. Unbestritten verdient sind dafür in diesem Jahr die Nominierungen im Fiktionalen, auch wenn die Kategorie Bester Mehrteiler mangels nominierbaren Produktionen in diesem Jahr entfällt und für die Mehrteiler Dokumentation Platz machen musste.
Im letzten Jahr gab es in der Kategorie Beste Serie noch Unverständnis über die Nominierung einer nachgedrehten Serie („Christine. Perfekt war gestern“). Der Publikumspreis des Deutschen Fernsehpreises widmet sich in diesem Jahr übrigens dem beliebtesten Show-Moderator des Landes. Zur Wahl stehen: Wayne Carpendale, Daniel Hartwich, Günther Jauch, Johannes B. Kerner, Markus Lanz, Carmen Nebel, Kai Pflaume, Jörg Pilawa, Stefan Raab, Barbara Schöneberger, Jochen Schropp, Sonja Zietlow sowie Joko & Klaas. Meistnominierter Sender beim
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