Foto: Burda MediaLaut einem Bericht des "Tagesspiegel" hat sich Hans-Dieter Wichter, Sprecher der CDU/FDP-Landesregierung in Nordrhein-Westfalen in einem Brief an "Focus"-Chefredakteur Helmut Markwort  (Bild) gewandt, um ein gutes Wort für die WAZ-Gruppe einzulegen. Zuvor hatte der "Focus" in seinem NRW-Teil kritisch über die NRW-Regionalzeitungen des Essener Verlags berichtet. Nach den Umstrukturierungen im Konzern werden die Mantelteile der Titel "WAZ", "NRZ" und "WR" von einer gemeinsamen Redaktion am so genannten Content-Desk erstellt.

In seinem Schreiben an Markwort nun bittet Wichter den Chefredakteur laut "Tagesspiegel", die "Irritationen" auszuräumen, die nach dem "Focus"-Bericht in der WAZ-Gruppe entstanden seien. Dem Bericht zu Folge sorge der Brief, den Wichter vertraulich behandelt wissen wollte, auch in der Düsseldorfer Staatskanzlei für Kopfschütteln, da eine Auseinandersetzung zwischen "Focus" und der WAZ-Gruppe sich außerhalb der politischen Sphäre abspielt.
 

 
WAZ-Chef Bodo Hombach, der als politischer Taktierer bekannt ist, sagte laut "Tagesspiegel", er kenne das Schreiben nicht. Die Vorwürfe des "Focus" selbst, die Zeitungen seien weniger unterscheidbar geworden, weist der Verlag von sich. "Wir haben das Chefredakteursprinzip, jeder kann seine eigene Zeitung machen", so Chefredakteur Ulrich Reitz, unter dessen Leitung der Content-Desk steht, laut "Tagesspiegel".