Radio-Update vom 09. Mai
Puls statt on3: BR stellt neues Jugendangebot vor
© BR/Theresa Högner
Am 15. Mai löst die neue Jugendwelle Puls beim Bayerischen Rundfunk on3 ab. Puls wird zum Vollprogramm ausgebaut, die Marke ist zudem crossmedial angelegt: Es gibt auch TV-Ableger, Website, App. Außerdem im Radio-Update: Wosch bei Radioeins, Blomberg bei 89.0 RTL, RauteMusik vs. Twitter.
© BR/Theresa Högner Im Herbst letzten Jahres kündigte der Bayerische Rundfunk an, seine bislang eher stiefmütterlich behandelte Jugendwelle on3 - die trotz fünf UKW-Wellen des BR nur digital verbreitet und nur vier Stunden pro Tag moderiert wurde - zum Vollprogramm auszubauen. Nun wurde das neue Konzept vorgestellt: Aus on3-radio wird Puls. Los geht's am 15. Mai. Die Radio-Welle wird wie angekündigt zum 24-stündigen Programm mit "Morningshow, Nachrichten, Promi-DJ-Shows, preisgekrönten journalistischen Formaten, viel Wahnsinn und vor allem guter Musik aus Bayern und der Welt" ausgebaut, wie es seitens des BR heißt. Auch weiterhin wird Puls nur digital via Livestream im Web, Digitalradio, im Kabel oder die neue App "deinPULS" verbreitet - um Aufmerksamkeit auf den Sender zu lenken, erhält Puls aber auch ein Programmfenster in Bayern 3, jeweils freitags ab 22 Uhr bis in den frühen Samstagmorgen um 5 Uhr. "Der Süden braucht frischen Wind – jetzt ist die Zeit, das Angebot des Bayerischen Rundfunks um ein junges Programm zu erweitern. Wir haben die letzten Monate einiges auf die Beine gestellt und freuen uns, wenn es am 15. Mai losgeht. Unser Intendant Ulrich Wilhelm hat uns gut Rückenwind gegeben und die Freiheit, ganz neu zu starten", erklärt Thomas Müller, BR-Abteilungsleiter Jugend.
© BR Zu den journalistischen Formaten des Senders gehören das mit dem Radiopreis ausgezeichnete "Die Frage" sowie die wöchentliche Internet-Sendung "Netzfilter". Musikalisch wolle man "mehr Bands aus Bayern" als jeder andere Sender bieten. Doch zu nischig will der Sender nicht werden, auch die aktuellen nationalen und internationalen Hits sollen ihren Platz finden. Unter den Moderatoren finden sich bekannte Namen wie Florian Weber von den Sportfreunden Stiller, Tobias Jundt von Bonaparte, Blumentopf oder die Band Frittenbude. Alle Moderatoren seien "echte Persönlichkeiten" statt "glattgebügelte Abziehbilder". Erklärte Zielgruppe des Senders sind "junge Menschen, die nicht mehr Teens, aber noch nicht gesettelt sind", so der offizielle Sprech.
© BR Puls ist aber nicht allein eine Radio-Welle, sondern verfolgt einen crossmedialen Ansatz: Neben der schon erwähnten App und der obligatorischen Website deinpuls.de, wird es auch eine TV-Sendung namens "Puls - Qualitätsfernsehen deines Vertrauens" geben, die inhaltlich eng an das Radioprogramm angebunden wird und freitags um 0:10 Uhr im BR läuft - ob das freilich die Zeit ist, in der die Zielgruppe vor dem Fernseher sitzt, steht auf einem anderen Blatt. Wiederholt wird die Sendung, die von Vivian Perkovic und Sebastian Meinberg präsentiert wird, sonntags um 23:15 Uhr in EinsPlus. Inhaltlich sei es ein Magazin mit Themen, die aktuell sind, polarisieren dürfen und unterhalten sollen. Außerdem gibt's donnerstagnachts vom Puls-Team im BR die "Startrampe". Darin stehen Newcomer zehn Wochen im Rampenlicht, bekommen Tipps und Einblicke von Stars und etablierten Künstlern aus der Szene, spielen Überraschungskonzerte und drehen mit dem Startrampe-Team ein professionelles Musikvideo nach ihren Vorstellungen.
Weitere Meldungen aus der Radio-Branche
© rbb/Tommy Wosch Tommy Wosch verstärkt seit Beginn der Woche das Moderatorenteam der Nachmittagssendung bei der RBB-Welle Radioeins. Montags bis donnerstags ist er zwischen 16 und 19 Uhr zu hören. "Tommy Wosch ist ein Radioprofi und ergänzt hervorragend unsere beiden ‚Chefintellektuellen’ Volker Wieprecht und Jörg Thadeusz", sagte Radioeins-Programmchef Robert Skuppin. Wosch hatte 1995 beim RBB-Programm Fritz begonnen, zwischenzeitlich arbeitete er beim kommerziellen Konkurrenten Radio Energy die "Abendschau". Tommy Wosch über seine neue Aufgabe: "Fritz war Schule. Radioeins ist studieren."
© 89.0 RTL Der bekannte Radio-Moderator Hans Blomberg, bis Ende 2012 bei bigFM und zuletzt bei 104.6 RTL zu hören, hat bei 89.0 RTL, das in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ausgestrahlt wird, angeheuert. Dort präsentiert er seit der letzten Woche immer samstags zwischen 8 und 12 Uhr seine "Hans Blomberg Show". Programmdirektor Armin Braun: "Hans Blomberg verkörpert für mich den Radiomoderator der neuen Generation. Er ist zu 100 Prozent authentisch und vor allem ist er sich für nichts zu schade. Seine kreativen Ideen und seine verrückte Art passen astrein zu 89.0 RTL, deswegen freuen wir uns riesig auf seine Show". Inhaltlich gibt's natürlich aktuelle Hits und Rubriken wie "Hans Hart geweckt", in der er telefonisch auf Bestellung nichtsahnende Hörer aus dem Bett schmeißt, oder die "Wochenvorschau", in der er das Weltgeschehen der kommenden Woche prognostiziert.
© 98.8 Kiss FM Die Sender 98.8 KISS FM, delta radio und Energy Sachsen kooperieren seit vergangener Woche bei der sonntäglichen Talkshow "Facetalk", die jeweils zwischen 21 und 0 Uhr live zu erleben ist. "Reality-Radio ist die moderne Form des Radiotalks, bei der sowohl Moderatoren, als auch Hörer Teil einer gemeinsamen Realität sind und echte Geschichten aus dieser Welt teilen,“ erklärt 98.8 KISS FM Programmchef Sebastian Voigt. „Wir sind fest davon überzeugt, dass Talk und Interaktion im Radio eine immer wichtigere Rolle spielen werden – auch oder sogar gerade bei den jungen Formaten. Wir freuen uns, dass es gelungen ist, dieses Projekt senderübergreifend umzusetzen."
© RMS Der Radiovermarkter RMS vermarktet ab sofort deutsche Werbespots in den Streams elf internationaler Webradios in Deutschland. Die elf Anbieter nutzen die Audio-AdServer-Software AdsWizz, die auch RMS seit Anfang 2012 einsetzt. Konkret handelt es sich bei den Anbietern um 181.fm, 1.fm, Idobi radio, Chronix radio, DI.fm, Sky.fm, Jazzradio.com, Rockradio.com, Fusion radio, Addict radio und Musicovery. Technisch wird laut wuv.de dem Adserver über einen nicht-hörbares Signalton signalisiert, dass nun für eine gewisse Zeit Werbespots abgespielt werden können, die dann eingeblendet werden. "Mit den neu gewonnenen Streams und dem deutlichen Reichweitensprung erhöhen wir die Relevanz für digitale Audioangebote im Werbemarkt. Zudem sprechen diese Angebote aufgrund ihrer Herkunft, ihres innovativen Übertragungswegs und der Internationalität eine für Werbungtreibende hoch attraktive Zielgruppe an: technikaffine, konsumfreudige und gut gebildete Early Adopter", erklärt Frank Nolte, Leiter Digitale Medien bei RMS.
© MDR Seit Beginn der Woche sendet MDR Klassik via DAB+ immer montags zwischen 20 und 22 Uhr in der neuen Sendung "Highlights aus dem Konzertsaal im Surround-Sound" Konzerte des MDR-Sinfonieorchesters und MDR-Rundfunkchores sowie Konzertmitschnitte namhafter mitteldeutscher Orchester und Interpreten exklusiv in der "neuen Klangdimension 5.1", wie es in einer Mitteilung heißt. MDR-Hörfunkdirektor Michael Möller: "Wir haben als öffentlich-rechtlicher Sender den Auftrag, das reiche kulturelle Erbe zu vermitteln. Ich bin überzeugt, dass wir mit der neuen Klangqualität und der Programmerweiterung noch mehr Klassik-Fans für das Radio begeistern werden." MDR-Klassik-Chef Dr. Alexander Jereczinsky: "Akustisch ist der Radiohörer mit einer Surround-Anlage sozusagen direkt eingebunden in das Konzertgeschehen. Damit können unsere Hörerinnen und Hörer erleben, wie die Musik sich beispielsweise im Großen Saal des Gewandhauses ausbreitet oder in der Semperoper klingt, denn sie sitzen ja nun mittendrin im jeweiligen Raum."
© RauteMusik Die RauteMusik GmbH lässt derzeit markenrechtliche Schritte gegen Twitter prüfen. Als Betreiber von #Musik, dem nach eigenen Angaben reichweitenstärksten Webradiosender in Europa, befürchte man Verwechslungen mit dem neu gestarteten Twitter-Musikdienst #music. Gründer und Geschäftsführer Yehya El Omari: "Wenn der neue Musikdienst von Twitter unter diesem Namen hier in Deutschland startet, sehen wir eine echte Verwechslungsgefahr. Um unser Unternehmen zu schützen, haben wir 2010 ganz bewusst die Wortmarke 'RauteMusik' sowie das ursprüngliche Logo des Senders als Bildmarke beim Deutschen Patent- und Markenamt in München eintragen lassen." Sollte Twitter seinen Musikdienst unter diesem Namen auch in Deutschland starten, wolle man für den eigenen Namen kämpfen. "Wir sind seit zehn Jahren #Musik. Und das wollen wir auch bleiben", so Mit-Geschäftsführer Timo Mauter. #Musik betreibt 17 Spartensender und generiert damit täglich nach eigenen Angaben über hunderttausend Einschaltungen. Als einer der wenigen Sender betreibe man das reine Online-Webradio-Angebot wirtschaftlich erfolgreich.
Puls statt on3: BR stellt neues Jugendangebot vor
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