Was in Deutschland immer noch in den Kinderschuhen steckt, wird in den USA par excellence betrieben. Das Product Placement - oder auch Branded Integration genannt - unterstützt bereits viele Formate bei der Finanzierung. Auf dem NATPE-Panel zum Thema "Wie sich die unabhängigen Produktionsfirmen im Markt behaupten können" wurde über die Chancen und Möglichkeiten von Branded Entertainment gesprochen. Alle Panel-Teilnehmer waren sich einig, dass mit einer glaubwürdigen und zum Format passenden Produkteinblendung beim Zuschauer durchaus positive Empfindungen erzeugt werden können. Speziell für die Indies kann bereits in der Entwicklung eines Formats das Miteinbeziehen einer Produktplatzierung das Projekt retten.
Colby Gaines, Gründer von Back Roads Entertainment, machte aber klar, dass Produktplatzierungen trotzdem immer wieder einen erbitterten Kampf zwischen den Business Affairs-Abteilungen der Sender und Produktionsfirmen darstellen. Natürlich müsse auch weiterhin die Serie oder Show im Vordergrund stehen, aber generell sei gegen eine thematisch vertretbare Produkteinbindung nichts einzuwenden. Auf die Frage hin, in welchem Verhältnis Inhalt und Produkteinbindung momentan durchschnittlich stehen, ließ sich Gaines zu der Aussage hinreißen, dass dieser Wert momentan bei ca. 80/20 stehe.
Drew Buckley, COO der Produktionsfirma Electus, über seine Erfahrungen zu Branded Entertainment: "Wir haben bisher nur gute Resonanzen erhalten. Beispielsweise gab es von diversen Zuschauern Feedback auf eine Branded Integration der Restaurantkette "Denny’s" in einem Electus-Format. Durch diese Einbindung wurde dem Zuschauer zum ersten Mal bewusst, dass "Denny’s" jetzt auch verstärkt Salate anbietet." Das Beispiel zeige, dass die Produktintegration besonders gut funktioniere, wenn sie neben dem werblichen Aspekt auch eine Neuigkeit enthält.