Unter der Überschrift "Geheimer Fusionsplan für die ARD" berichtet die "Bild" am Freitag von den angeblichen Plänen des öffentlich-rechtlichen Unternehmens, einige Landesrundfunkanstalten zusammen zu legen. Demnach solle es in Zukunft nur noch ARD Nord, Süd, Ost und West geben. Welche Sendeanstalten wie fusionieren würden, sei noch unklar. Die ARD hätte das auf ihrer Hauptversammlung in München beschlossen. Die "Bild" bezieht sich auf eigene Informationen und führt in ihrem Artikel Zitate von ARD-Chefin Karola Wille an, die suggerieren, das öffentlich-rechtliche Unternehmen würde tatsächlich entsprechendes planen.
Inzwischen hat man bei der ARD den Bericht aber heftig dementiert: "Die Spekulationen der ‘Bild’-Zeitung über Fusionen der ARD-Landesrundfunkanstalten entbehren jeder Grundlage", heißt es in einer Pressemitteilung. Die angeblichen Geheimpläne seien "blanker Unsinn und frei erfunden". Auf der Hauptversammlung in München sei ein Reformprozess eingeleitet worden, der die Bereiche Produktion, Verwaltung, Technik und Programmerstellung sowie Prozesse und Strukturen im Senderverbund optimieren soll.
Um diesen Wandel zu managen, wurde eine Projektstruktur geschaffen, die von Reinhard Binder, Juristischer Direktor beim RBB, geleitet wird. Die "Bild" macht Binder in ihrem Artikel kurzerhand zum "Fusions-Experten", weil dieser vor etlichen Jahren die Fusion des des Ostdeutschen Rundfunk Brandenburg (ORB) und des Sender Freies Berlin (SFB) zum heutigen RBB begleitete. Ziel des Reformprozesses sei es, so der Senderverbund, "die Vielfalt der ARD zu erhalten und zu stärken".