Eigentlich war Einsfestival im Zuge der Diskussion um die Einführung eines öffentlich-rechtlichen Jugendangebots schon dem Tode geweiht - doch auch zur Überraschung der Verantwortlichen entschied sich die Politik überraschend dazu, dem Sender auch weiterhin den Segen zu erteilen. Mit Marktanteilen um 0,3 Prozent hält sich der Erfolg allerdings nach wie vor in Grenzen, was sich durch eine Schärfung des Profils, aber etwas überraschend auch durch einen neuen Namen ändern soll.
Tatsächlich hat der für den Sender verantwortliche WDR angekündigt, Einsfestival ab dem 3. September in One umzubenennen. Damit verschwindet der auch innerhalb des Senders nicht eben beliebte Name, der allerdings aus einer Zeit stammt, in der Einsfestival noch eine andere Ausrichtung hatte. Der Fokus soll auch weiterhin auf Zuschauer zwischen 30 und 49 Jahren liegen und sich damit ein Stück weit abgrenzen vom Jungen Angebot, das die 14- bis 29-Jährigen im Blick haben wird und im Verbund der ARD-Programmfamilie zum "wichtigen Kooperationspartner" werden soll. Senderchef Helfried Spitra hatte Einsfestival kürzlich als "Zwerchfellsender" bezeichnet - was so zu verstehen ist, dass er sich anders als viele andere ARD-Angebote eben nicht um Information kümmern soll, sondern sich vor allem auf Unterhaltung fokussieren darf.
Programmlich wird One an Einsfestival anknüpfen und unter anderem "The Tonight Show Starring Jimmy Fallon", die Lizenzserien "Miss Fishers mysteriöse Mordfälle" und "Nurse Jackie" sowie das Gossip-Magazin "Shuffle" mit Lena Liebkind zeigen. Zudem will man einen Schwerpunkt auf die Genres SciFi und Mystery setzen und mit dem "Doctor Who"-Universum neue Zuschauer gewinnen. Im Herbst steht außerdem die schwarzhumorigen Serie "Sensitive Skin" mit Kim Cattrall auf dem Plan, während am Vorabend schon in der kommenden Woche - und damit noch vor der Umbenennung - Doppelfolgen von "Sturm der Liebe" ins Rennen geschickt werden.
Der Look von One soll derweil "bunt und vielfältig" sein und an das erst vor einigen Monaten eingeführte Einsfestival-Design anknüpfen. Entwickelt und produziert wurde der Look komplett im WDR. Neu ist dafür der Claim "Eins für Euch".