Die neue Tageszeitung heißt wenig überraschend „Fußball Bild“ und soll zum Preis von einem Euro ab dem 26. August von Montag bis Samstag am Kiosk erhältlich sein. Zum Start jedoch nur im Testgebiet der Großräume München und Stuttgart. Die Zeitung im sogenannten Berliner Zeitungsformat („taz“ oder „Guardian“ erscheinen in gleicher Größe) bündele die Fußball-Berichterstattung der einzelnen Regionalausgaben und Online-Angebote von „Bild“ auf 24 Seiten. Die Auflage des Tests liegt bei 60.000 Exemplaren. Die Einführung werde von umfangreichen Werbemaßnahmen in Print, Funk und am Point of Sale begleitet.
Kern von „Fußball Bild“ sind laut Ankündigung von Axel Springer am Montagmorgen die Inhalte aus der zentralen „Bild“-Sportredaktion und den zwölf regionalen Standorten der Sportredaktion. Zusätzlich enthalte die tägliche Zeitung aber auch exklusive eigene Inhalte wie ein Kommentar auf der ersten Seite, Infografiken oder Poster und Rückblicke auf historische Momente. „’Bild’ ist die Instanz für exklusive und unterhaltsame Fußballberichterstattung“, urteilt Matthias Brügelmann, Stellvertreter der „Bild“-Chefredakteurin und Redaktionsleiter „Fußball Bild“ in Bescheidenheit.
„Es war schon immer der Traum dieser Redaktion, eine tägliche Sportzeitung zu gestalten, wie es sie in Spanien, Italien und Frankreich schon seit vielen Jahren gibt“, so Brügelmann weiter. Man wolle mit der neuen Zeitung eine Marktlücke schließen. Frank Mahlberg, Managing Director Bild Print: "Bei ‚Bild‘ testen wir immer wieder innovative Formate aus und erweitern unser ‚Bild-Universum' auch im Print-Bereich um neue Angebote. Mit ‚Fußball Bild‘ bauen wir die seit Jahrzehnten herausragende Sportkompetenz bei ‚Bild‘ aus und nutzen dabei effizient vorhandene Inhalte für einen neuen Titel."
Spannend wird das Experiment für zwei weitere Familienmitglieder der "Bild": Die mittwochs erscheinende "Sport Bild" sowie die "Bild am Sonntag" mit ihrem großen Sportteil müssten, spätestens wenn der Test auf das Bundesgebiet ausgeweitet wird, einem intensiveren internen Wettbewerb Stand halten. Vor dieser Herausforderung steht allerdings die Frage, ob "Bild" mit seiner enormen Infrastruktur schafft, was vor sechs Jahren Verleger Michael Hahn mit dem schnell gescheiterten "Der Sport-Tag" im Quasi-Alleingang nicht zu leisten vermochte: Eine tägliche Sportzeitung zu stemmen.