Vor mehr als eineinhalb Jahren kündigte die ARD die Produktion der neuen Miniserie "Charité" an, doch mit einer schnellen Ausstrahlung ist nicht zu rechnen. Gezeigt werden sollen die sechs 45-minütigen Folgen erst im Jahr 2017 im Ersten, wie der Sender am Mittwoch erklärte. Immerhin haben nun die Dreharbeiten unter der Regie von Sönke Wortmann begonnen: Bis Anfang Februar soll die Produktion der UFA Fiction über die Bühne gehen. Die Produzenten sind Benjamin Benedict, Markus Brunnemann, Nico Hofmann und Sebastian Werninger, Producerin ist Henriette Lippold (UFA Fiction). Als Koproduzent fungiert MIA Film / Michal Pokorný.
Für die Drehbücher zeichnet Grimme-Preisträgerin Dorothee Schön ("Frau Böhm sagt Nein") verantwortlich - sie arbeitete gemeinsam mit der Ärztin und Medizinjournalistin Dr. Sabine Thor-Wiedemann an dem Projekt, für das auch ein enger Dialog mit Berliner Charité besteht. Mit "Charité" soll das Genre Krankenhausserie hierzulande erstmals historisch erzählt werden. Im Mittelpunkt steht das berühmteste Krankenhaus der Welt, die Charité, mit der Entstehung der modernen Medizin und ihren großen Entdeckungen in der Zeit von 1890. Hier spiegelt sich zugleich die wilhelminische Gesellschaft Ende des 19. Jahrhunderts mit ihren enormen Umwälzungen. Protagonisten sind neben fiktiven Figuren von Schwestern, Patienten und Studenten auch historische Forscher und Ärzte.
Und darum geht es: Die mittellose Ida (Alicia von Rittberg) wird als Patientin an der Charité operiert und muss anschließend als Hilfswärterin unter dem bigotten Regiment der Diakonissenoberin Martha (Ramona Kunze-Libnow) ihre Behandlungskosten abarbeiten. Dabei entdeckt sie ihre große Leidenschaft für die Medizin. In einer Zeit, in der Frauen kaum ein Recht auf höhere Bildung hatten, geht sie als ungewöhnlich freier und rebellischer Geist unbeirrbar ihren Weg zu einem selbstbestimmten Leben. Sie trifft dabei auf herausragende Mediziner wie Rudolf Virchow (Ernst Stötzner) und die Forscher und späteren Nobelpreisträger Robert Koch (Justus von Dohnány), Emil von Behring (Matthias Koeberlin) und Paul Ehrlich (Christoph Bach), die in starker Konkurrenz zueinander Medizingeschichte schreiben.