Im Pay-TV muss „Weinberg“ derzeit keine Quotenziele erfüllen. Die Aufmerksamkeit für TNT Serie und ein breites Kritiker-Lob zum Start Anfang Oktober für die zweite deutsche Auftragsproduktion des Senders sind schon die halbe Miete. Hannes Heyelmann, Geschäftsführer von Turner Broadcasting System Deutschland, zeigte sich beim Seriencamp in München vergangene Woche sehr zufrieden mit der Serie und kündigte darüber hinaus an, weiter in deutsche Auftragsproduktionen zu investieren.



Dass die sechsteilige Mysteryserie mit Friedrich Mücke in der Hauptrolle laut GfK-Ausweisung nur auf Reichweiten kommt, die kaum noch messbar sind, schockt ihn nicht. Ohne den oft genutzten Satz zu sagen, meinte Heyelmann mit seiner zufriedenen Bilanz: Es zahlt auf die Marke ein. Die Wahrnehmung der starken Produktion und verdiente Lorbeeren fallen auf TNT Serie zurück. Für einen PayTV-Sender mindestens so wichtig die konkrete Quote einer Sendung.

Bei Vox ist das anders. Mit umso größerer Spannung werden viele Marktteilnehmer im kommenden Jahr die Free-TV-Premiere von „Weinberg“ verfolgen. Der Kölner Sender bestätigt am Donnerstag entsprechende DWDL.de-Informationen, wonach Vox sich die Ausstrahlungsrechte an der Serie gesichert hat. Mit entsprechend vertraglich vereinbartem Abstand zur gerade laufenden Premiere kommt die sechsteilige Produktion voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2016 ins frei empfangbare Fernsehen.

Dass Vox hier zugeschlagen hat, ist das Ergebnis zweier Umstände: Zunächst einmal hat sich der Sender mit US-Produktionen wie „Grimm“ oder „Outlander“ in jüngerer Vergangenheit für neue, abenteuerlichere Genres geöffnet. Viel wichtiger aber: „Weinberg“ stammt aus den Federn von Arne Nolting und Jan Martin Scharf. Das Duo ist dem Sender bekannt, hat es doch auch an der ersten Vox-Auftragsproduktion „Club der roten Bänder“ gearbeitet. Und: Beide Serien wurden produziert von der Kölner Produktionsfirma Bantry Bay.

Die Free-TV-Auswertung spült TNT Serie auch noch einmal Geld in die Kassen. Das Produktionsbudget für sechs Folgen „Weinberg“ lag immerhin bei 3,6 Millionen Euro. 600.000 Euro davon kamen von der Film- und Medienstiftung NRW, wie Hannes Heyelmann vergangene Woche in München verriet. Wie viel der Vox-Deal bringt, ist hingegen nicht bekannt. Schon die erste TNT Serie-Auftragsproduktion „Add a friend“ schaffte es übrigens ins Free-TV. Da fielen die Quoten bei Sixx jedoch sehr überschaubar aus.