Maxdome war der Pionier, wenn es um Video-On-Demand in Deutschland ging - doch als Watchever Anfang 2013 in den deutschen Markt eintrat, drängte man die Konkurrenz von ProSiebenSat.1 in der öffentlichen Wahrnehmung zunächst mal an den Rand: Dank massiver Werbekampagne und einer Kooperation mit dem Springer-Verlag war Watchever in aller Munde und versuchte den ganz großen Aufschlag hinzubekommen. Selbst die Produktion einer eigenen Serie kündigte man großspurig bereits an.
Doch diese Zeiten sind lange vorbei. Von den Plänen für eine eigenproduzierte Serie hat man schon lange nichts mehr gehört, im vergangenen Jahr machten Gerüchte die Runde, dass Vivendi sich am liebsten von Watchever trennen wolle, weil die Kundenzahlen weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben seien, im Herbst vergangenen Jahres trennte man sich wegen unterschiedlicher Auffassungen von den damaligen Geschäftsführern Stefan Schulz und Sabine Aigner. Seitdem führt Vivendi-Mann Karim Ayari recht geräuschlos die Geschäfte.
Wer heute über Video-on-Demand nachdenkt, dem kommen zunächst Netflix, Amazon Prime Instant Video und Maxdome in den Sinn - Watchever findet eher noch am Rande statt. Doch nun kündigt Watchever unter dem Motto "Klappe die Zweite" einen Neustart an. In der recht kryptisch gehaltenen Mail heißt es, dass sich auf dem deutschen Video-Streaming-Markt seit dem Markteintritt Anfang 2013 einiges getan habe: "Die Bedürfnisse und das Verhalten der Zuschauer haben sich verändert und erfordern ein Produkt, das auf den gewonnenen Erfahrungen der letzten zwei Jahre aufbaut." Darum werde man noch in dieser Woche ein "neues Watchever" mit einem "völlig neuartigen Konzept" vorstellen. Zu weiteren Details will man sich erst in den nächsten Tagen äußern.