Mit der Mitteilung, das über die Jahre hinweg komplex gewordene Google-Geflecht neu zu strukturieren und mit Alphabet eine neue Muttergesellschaft zu schaffen, überraschte Google-Mitgründer Larry Page nicht nur die Investoren. Wer sich die Mitteilung, die Page am Montag im Google-Blog und auf der neuen Unternehmens-Website abc.xyz veröffentlichte, sehr genau ansah, wird womöglich über einen versteckten Link gestolpert sein, hinter dem sich ein schöner Insider-Witz verbirgt. Es ist einer, an dem vor allem Serien-Fans ihre Freude haben dürften.

Inmitten des achten Absatzes seiner Nachricht baute Page in den Punkt am Satzende einen Link ein, der zu Hooli.xyz verlinkt. "Hooli" ist eine fiktive Firma, die im Mittelpunkt der im vorigen Jahr gestarteten HBO-Comedyserie "Silicon Valley" steht. Die Ähnlichkeiten zum Weltkonzern Google sind von den Machern der Serie durchaus gewollt. Umso kurioser, dass Hooli in der Serie eine Zukunftsabteilung mit dem Namen Hooli XYZ gründet - mit Blick auf die neue Google-Mutter eine geradezu verblüffende Parallele, die vermutlich nicht zuletzt Larry Page reichlich amüsiert haben dürfte. Die verlinkte Domain gehört übrigens nicht Google, sondern dem Pay-TV-Sender HBO.

Mit dem Link zu "Hooli", der eigentlich erst ins Auge fällt, wenn man den Quelltext der Seite unter die Lupe nimmt, will Page wohl auch unter Beweis stellen, dass Alphabet kein ganz gewöhnliches Unternehmen sein möchte - als solches verstand sich auch Google nie. "Unser Unternehmen läuft heute gut, aber wir denken, dass wir es sauberer und verantwortlicher machen können", erklärte Page den Schritt. Unter dem neuen Dach könnten jene Geschäftsbereiche von Google, "die nicht wirklich zusammenhängen", besser unabhängig voneinander geführt werden.

Die Kontrolle wird auch weiterhin bei Larry Page und Mitbegründer Sergey Brin liegen: So wird der Google-CEO neuer CEO von Alphabet, während Brin als Präsident des Unternehmens fungiert. Um die künftige Alphabet-Tochter Google soll sich in Zukunft der einstige Android-Chef Sundar Pichai kümmern. Für Google macht der Schritt durchaus Sinn, schließlich experimentiert der Konzern derzeit mit zahlreichen unterschiedlichen Projekten wie etwa dem Einsatz von Drohnen für Lieferdienste oder der Entwicklung selbstfahrender Autos. An der Börse wurde der Schritt mit Wohlwollen gesehen: Die Google-Aktien legten nachbörslich um fünf Prozent zu.