Trauer um Wolf Gremm: Der Regisseur ist am Dienstag im Alter von 73 Jahren gestorben. Gremm war mit der Filmproduzentin Regina Ziegler verheiratet, die ihre Karriere mit Gremms Debütfilm begann. Sie stand ihm auch zur Seite, als Gremm in den vergangenen Monaten seine eigene, schwere Krebserkrankung mit einer kleinen Kamera begleitete. Weil dabei teilweise das Smartphone zum Einsatz kam, sprach Gremm selbst von einem "Selfie-Film". Der Dokumentarfilm mit dem Titel "Ich liebe das Leben trotzdem" wird nun kurzfristig am Mittwoch um 22:15 Uhr kurzfristig im RBB Fernsehen zu sehen sein.
Im Anschluss daran zeigt der Sender den Spielfilm "Kamikaze 1989", in dem Rainer Werner Fassbinder unter der Regie von Gremm die Hauptrolle spielt. "Mit unglaublicher Kraft hat sich Wolf Gremm bis zuletzt gegen seine Krankheit gestemmt. Ihr hat er seinen Film 'Ich liebe das Leben trotzdem' im Wortsinne abgetrotzt", sagte RBB-Intendantin Dagmar Reim. "Wir sind froh darüber, dass er dieses Werk hat vollenden können - mit großer Unterstützung seiner Frau, Regina Ziegler."
Weiter sagte sie: "Wolf Gremm setzte über Jahrzehnte wichtige Akzente im bundesdeutschen Kino und im Fernsehen. Die Spannbreite seines Schaffens reicht von der hoch gelobten Kästner-Adaption bis zum emotionalen Fernsehfilm. Er hat Menschen erreicht und berührt - sensibel und kreativ. Wir werden Wolf Gremm vermissen." Mit "Ich dachte, ich wäre tot" drehte Gremm 1973 seinen ersten Kinofilm. Er etablierte sich in den 1970er Jahren als einer der wichtigsten deutschen Autorenfilmer. Sein größter internationaler Erfolg gelang ihm mit der Verfilmung des Erich Kästner-Romans "Fabian".
Aus Anlass des Todes von Wolf Gremm ändern auch ZDF und ZDFneo ihr Programm: ZDFneo zeigt am Mittwoch um 21:45 Uhr "Tödliches Rendezvous" mit Heiner Lauterbach, Heinz Hoenig und Sandra Speichert, das ZDF sendet den Film am Freitag um 0:00 Uhr. "Das ZDF verliert einen langjährigen Weggefährten", sagte Programmdirektor Norbert Himmler. "Wolf Gremm wusste viel von den Menschen - er hat mit seinen Filmen immer das Publikum gesucht und gefunden." Gleichzeitig kondolierte Himmler der Produzentin Regina Ziegler: "Ihr Mann bleibt
unvergessen, er hat ZDF-Programmgeschichte geschrieben. Wir trauern mit Ihnen."