Die Öffentlich-Rechtlichen planen derzeit akribisch ihre Budgets für 2015. Nach NDR, SWR und Radio Bremen hat nun auch der Rundfunkrat des hr dem Haushaltsplan des Senders zugestimmt. Intendant Helmut Reitze erwartet Erträge in Höhe von 492 Euro bei 543 Millionen Euro Aufwendungen. Das macht in Summe ein Minus von 51 Millionen Euro - Platz eins der schlechtesten ARD-Ergebnisse. Bislang. Dem NDR werden im kommenden Jahr voraussichtlich 48,5 Millionen Euro fehlen.
Man erwarte diesen Fehlbetrag "trotz massiver Einsparungen" heißt es in einer Pressemitteilung des hr. Aufgrund des zu erwartenden Minus werde man auch 2015 zu Einsparungen und einer weiteren Reduzierung der Personalausgaben gezwungen, sagt Reitze. "Im Laufe des nächsten Jahres wird die Evaluation des neuen Beitragssystems abgeschlossen sein. Erst nach Abschluss der Evaluierung können wir sehen, ob es doch noch einen Spielraum gibt, um unseren eigenen Bedarf in den kommenden Jahren zu finanzieren. Das wäre wichtig, denn der hr ist in einer schwierigen finanziellen Lage, unser Eigenkapital ist weiter negativ – trotz der starken Sparanstrengungen mit vier Konsolidierungsplänen in den letzten Jahren", so der Intendant.
Die Umstellung auf den Rundfunkbeitrag sei dennoch der richtige Schritt gewesen, betont Reitze. "Nachdem die Einnahmen durch die alte Rundfunkgebühr seit 2009 Jahr für Jahr um rund zwei Millionen Euro zurückgegangen waren, verzeichnen wir jetzt Mehreinnahmen durch den Beitrag." Diese Mehreinnahmen dürfen die Sender bekanntermaßen nicht nutzen und müssen sie in einen Rücklage-Topf einzahlen. Im kommenden Jahr wird der Rundfunkbeitrag erst einmal gesenkt - auf dann 17,50 Euro.
Der Vorsitzende des hr-Rundfunkrats, Jörn Dulige, erkennt zwar die Sparanstrengungen des Senders an, sagt aber auch: "Wir sehen aber auch, dass ohne eine angemessene Anpassung der Rundfunkbeiträge in der nächsten Beitragsperiode die Erfüllung unseres Programmauftrags in Gefahr ist."