Mit seinen Satire-Beiträgen hat sich "Der Postillon" inzwischen eine große Fangemeinde aufgebaut - und mit dem NDR hat sich neuerdings sogar ein Fernsehsender gefunden, der die nicht ganz ernst gemeinten Nachrichten zeigt. Doch weil sich das Logo von "Postillon24" im NDR Fernsehen optisch dem von N24 offensichtlich zu sehr ähnelte, musste bei am späten Freitagabend ausgestrahlten Sendung kurzfristig schwarze Balken über das Logo eingeblendet und die Mikrofone verpixel werden. Zuvor hatte N24 eine einstweilige Verfügung gegen den NDR erwirkt.
"Tatsächlich haben wir mit der Satire von Postillion kein Problem", erklärte N24-Sprecherin Kristina Faßler am Montag auf Nachfrage des Medienmagazins DWDL.de. "Problematisch ist einzig und allein, dass Postillon mit der Übernahme wesentlicher Designelemente unsere Markenrechte verletzt und wenn wir das einmal unwidersprochen dulden, haben wir bei der nächsten 'Kopie', egal ob Satire oder nicht, keine Chance uns rechtlich durchzusetzen."
Dass N24 nach Bekanntwerden der einstweiligen Verfügung vor allem in den sozialen Netzwerken den Gegenwind der "Postillon"-Fans zu spüren bekam, nimmt man bei N24 in Kauf. "In so einem Fall muss man den Unmut der Fans mal aushalten", betonte Faßler. Im Vorfeld der Sendung hatte sich "Postillon24" bei den Zuschauern "in eigener Sache" gemeldet. "Alien- und Nazi-Doku-Kanal erwirkt einstweilige Verfügung gegen Postillon24", hieß es in einer Überschrift auf der "Postillon"-Website.
"N24, P24 - für sehr schlau hält N24 seine Zuschauer wohl nicht", sagte Moderator Thieß Neubert in seinem kurzen Statement und kündigte an: "Statt dem P24-Logo sehen Sie daher heute einen geschmackvoll in klassischem Schwarz gehaltenen Querbalken." Danach gab er N24 schließlich einen weiteren Seitenhieb mit den den Weg. "Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der zensierten Sendung und bedanken uns bei N24, dem Sender, der nicht gerne lächerlich gemacht wird, weil er es selbst am besten kann."