Gerade gestartet, schon wieder abgesetzt: Zu Beginn des neuen Jahres beweist RTL keinen langen Atem. Nach nur einer Folge muss die neue Dokusoap "Made in Germany - Wir können's selbst am besten" ihren Platz in der Primetime schon wieder räumen. RTL zieht damit die Konsequenzen aus den mäßigen Quoten der Premieren-Folge: Diese hatten am Montagabend nach "Wer wird Millionär?" nur 3,38 Millionen Zuschauer sehen wollen. Bei den 14- bis 49-Jährigen bewegte sich der Marktanteil mit 11,4 Prozent klar unter dem Schnitt und in der erweiterten Zielgruppe der 14- bis 59-Jährigen, auf die man bei RTL inzwischen blickt, sah es sogar noch etwas schlechter aus.
Ohne Frage sind diese Zahlen nicht berauschend - und doch kommt die schnelle Entscheidung etwas überraschend, zumal auch andere RTL-Formate zuletzt auf diesem Niveau lagen und mehr Zeit zugesprochen bekamen. Zeit, die man "Made in Germany" nicht mehr geben möchte. In dem von MME produzierten Format geht es um die engagierte Unternehmerin Sina Trinkwalder, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Langzeitarbeitslosen eine neue Job-Perspektive zu geben. Ein ehrenwertes Format, das nun seinen prominenten Platz verliert und sonntagnachmittags um 15:30 Uhr zu Ende gehen wird. Die Wiederholung des "Familienduell Prominentenspecials" wird im Gegenzug entfallen.
Den Sendeplatz am Montagabend um 21:15 Uhr übernimmt bereits ab der kommenden Woche die neue "Undercover Boss"-Staffel, die ursprünglich erst im Februar an den Start gehen sollte. Ob man der Dokusoap mit dem übereilten Start nicht womöglich schaden wird, bleibt abzuwarten. Ganz offensichtlich scheinen den Verantwortlichen bei RTL derzeit die Nerven zu flattern. Aktuell liegt RTL in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen bei 13,3 Prozent, ProSieben ist dem Marktführer mit 12,6 Prozent aber dicht auf den Fersen. Die Sorgen dürften jedoch erst mal unbegründet sein, schließlich kann sich RTL ab Mitte des Monats noch auf den Dschungel freuen, der dem Sender voraussichtlich wieder starke Quoten bescheren dürfte.