Vor einem halben Jahr feierte die "Tagesschau" ihren 60. Geburtstag. Damals wurden die Feierlichkeiten allerdings bisweilen überlagert von der Debatte über das neue Studio, das der NDR schon vor geraumer Zeit ankündigte und eigentlich Ende 2012 in Betrieb nehmen wollte. "Das neue Studio wird erst in Betrieb gehen, wenn alle Arbeitsabläufe zu hundert Prozent sitzen", ließ der NDR dann Anfang Dezember vergangenen Jahres mitteilen. Doch nun, knapp sieben Monate später, scheinen diese Arbeitsabläufe noch immer nicht zu sitzen. Ein neuer Termin steht nämlich nach wie vor nicht fest.
"Es gibt keinen neuen Stand", sagte NDR-Sprecher Martin Gartzke gegenüber dem Medienmagazin DWDL.de. Die Probleme, von denen bereits vor einem halben Jahr berichtet wurden, hat man ganz offensichtlich noch immer nicht in den Griff bekommen. "Bei dem aufgetretenen Problem geht es um die Nachbesserung einer Softwarekomponente durch die Zulieferfirma. Diese Nacharbeit läuft: Das Problem ist analysiert, es gibt Fortschritte bei der Fehlerbehebung." Fortschritte - aber eben noch immer keine Lösung des Problems.
Trotz aller Probleme wird aktuell nicht mit Mehrkosten gerechnet. Das Projekt liege noch immer im Budgetplan, so der NDR-Sprecher. Zuletzt war die Rede davon, dass die Investitionen in das neue "Tagesschau"-Studio weniger als 25 Millionen Euro inklusive der notwendigen Schulungen betragen würden. Viel Geld, aber eben auch einige Schwierigkeiten. Auf einen genauen Termin für die Inbetriebnahme des Studios will man sich beim NDR daher auch weiterhin nicht festlegen. Gartzke: "Das neue Studio geht erst dann in Betrieb, wenn alles perfekt läuft. Damit ist in einigen Monaten zu rechnen."