Bis zur Internationalen Funk-Ausstellung 2012, die am 31. August startet, sollen Lautstärkeunterschiede zwischen Programm, Trailern und Werbung sowie auch zwischen den einzelnen Sendern beseitigt sein. Dies erklärten ARD, ZDF und der Privatsenderverband VPRT in einer gemeinsamen Stellungnahme. Auch die Programmanbieter in Österreich und der Schweiz wollen auf das einheitliche Verfahren umstellen, damit der Griff zur Fernbedienung, um etwa die häufig als deutlich lauter empfunden Werbung leiser zu stellen, künftig überflüssig wird.
Möglich wird diese gemeinsame Initiative durch die Anwendung einer neuen internationalen Empfehlung der EBU zur Lautheitsmessung und -Aussteuerung. Danach soll mit der neuen Generation von Mess- und Aussteuerungsgeräten die Umstellung von der bisherigen Spitzenpegel- hin zu einer zukünftigen Lautheitsaussteuerung erfolgen. So kann künftig die Lautstärke am Sendeausgang auf einen definierten Wert festgelegt werden. Weiterhin kann es aber natürlich innerhalb einer Sendung gewollte Lautstärke-Unterschiede zwischen einzelnen Passagen oder Momenten geben, schließlich sei "die bewusst dramaturgisch eingesetzte Klangdynamik ein elementares Gestaltungsmerkmal sowohl im programm als auch in der Werbung."
ZDF-Produktionsdirektor Dr. Andreas Bereczky: "Diese Harmonisierung ist ein sehr gutes Ergebnis im Interesse aller Fernsehzuschauer. Die von vielen als unangenehm empfundenen Lautheitsunterschiede gehören damit bald der Vergangenheit an." Heinz-Joachim Weber, Vorsitzender der Produktions- und Technik-Kommission von ARD und ZDF ergänzt: "Gemeinsam haben wir durch den technischen Fortschritt erstmalig eine realistische Chance, ein bereits seit vielen Jahren bestehendes und bekanntes Problem im Sinne unserer Zuschauer zu lösen. Auf den Griff zur Fernbedienung, um die Lautheitssprünge auszugleichen, kann in Zukunft also immer häufiger verzichtet werden." Sebastian Artymiak, Leiter Medientechnologie des VPRT, weist auf den "erheblichen organisatorischen, technischen und finanziellen Aufwand" hin, mit dem diese Anpassung für die Sender verbunden sei. Sie stelle aber einen wichtigen Schritt für die senderübergreifende Optimierung dar.