Im Sommer hatte RTL-Geschäftsführerin Anke Schäferkordt noch Hoffnung. Sowohl bei der Programmpräsentation für die kommende TV-Saison im Juli in Köln wie auch bei der Werbekunden-Tour von IP Deutschland Ende August zeigte sich die Chefin zwar enttäuscht darüber, dass man noch keine neue Staffel von "Doctor's Diary" ankündigen könne. Aber man hoffte noch, dass es gelingen könnte. Das Problem wurde auch benannt: Der berufliche Erfolg, der an der Serie vor und hinter der Kamera beteiligten Personen, machte eine gemeinsame Terminfindung für den Dreh einer neuen Staffel schwierig, hieß es im Sommer bei RTL.

Inzwischen hat man die Hoffnung in Köln, sicher nicht leichtherzig, aufgegeben. Am Mittwoch bestätigte RTL entsprechende DWDL.de-Informationen auch offiziell. "Alle Beteiligten sind auf lange Zeit in die unterschiedlichsten Projekte involviert, so dass es keine Möglichkeit gibt, das Team für eine weitere Staffel zusammen zu bekommen. So gerne wir als Sender 'Doctor's Diary' auch fortsetzen würden", teilte RTL-Fictionchefin Barbara Thielen mit. Nach drei Staffeln mit insgesamt 24 Folgen findet die von Bora Dagtekin ("Türkisch für Anfänger") erfundene und von Polyphon produzierte RTL-Serie "Doctor's Diary" damit ein Ende.

Bedauerlich ist das auch deshalb, weil der Erfolg von "Doctor's Diary" noch vor "Danni Lowinski" und "Der letzte Bulle" als Beispiel für eine ganz neue Generation deutscher Serien galt und die Serie nicht nur vom Publikum mit guter Quote belohnt wurde: "Doctor's Diary" räumte auch schon beim Deutschen Fernsehpreis, Deutschen Comedypreis, Bayerischen Fernsehpreis und dem Adolf Grimme Preis ab. Auch wenn RTL die Serie aufgegeben hat, bleibt für Fans von Gretchen Haase und Co. noch etwas Hoffnung. Nach dem Aus von Dagtekins erster Serie, "Türkisch für Anfänger", wurde gerade erst ein Fortsetzung in Form eines Kinofilms gedreht.