Sabine Leutheusser-Schnarrenberger kritisierte den "öffentlichen Pranger", der mit derartigen Formaten geschaffen werde. "Es besteht die Gefahr, dass Unschuldige angeprangert und große Schäden angerichtet werden und der Rechtsstaat in eine Schieflage gerät. Das ist ein hohes Risiko", so die FDP-Politikerin. Gerade bei diesem Thema sei besondere Vorsicht und Zurückhaltung geboten. "Öffentlichen Pranger braucht der Rechtsstaat nicht. Wir müssen aufpassen, dass es keine Vorverurteilungen gibt, bevor die Justiz ermittelt. Unsere Justiz ist ein hohes Gut. Das sollten wir bewahren", so Leutheusser-Schnarrenberger weiter.
Am Vortag hatte Stephanie zu Guttenberg das Format in der "Bild"-Zeitung bereits verteidigt. "Ich bin entsetzt, wie diese Debatte geführt wird! Die Sendung soll zeigen, wie leicht unsere Kinder im Internet zu Opfern von Sextätern werden können. Wie allgegenwärtig diese widerliche Anmache von Online-Tätern ist. Und wie skrupellos sie sich das Vertrauen von Kindern erschleichen, um sie zu Hause, im Wald oder im Hotel zu treffen", so zu Guttenberg. Sie sei empört, wie sich Medienexperten, Juristen und Journalisten so offensichtlich auf die Seite von Tätern stellen, statt die Opfer zu schützen.