Grafik: DWDL.de; Logo: MDRProbleme gibt es laut einem Bericht des "Spiegel" bei den Bestrebungen des Kinderkanals, die Sendezeit des Spartenprogramms von 21 auf 23 Uhr auszuweiten. Dem Bericht zu Folge habe der Rundfunkrat des MDR die Programmerweiterung zwar begrüßt, beim ZDF in Mainz jedoch sehe man in einer Ausweitung des Angebots ein rundfunkpolitisch unpassendes Signal, so der "Spiegel".
 
Beim ZDF hingegen betont man auf Nachfrage des Medienmagazins DWDL.de, dass man die Pläne nicht ablehne und die Forderung des Senders durchaus legitim sei. Allerdings stehe man den Plänen eher zurückhaltend gegenüber. So sei fraglich, ob es gelingen könne, in den Abendstunden zu einem festen Zeitpunkt die Zielgruppe zu wechseln. Mit einer Ausweitung der Sendezeit will man beim Kinderkanal mit einer neuen Programm-Marke Kinder im Alter von zehn bis dreizehn Jahren ansprechen, die mittlerweile auch noch nach 21 Uhr Zeit vor dem Fernseher verbringen.
 
 
Letztlich sei es Sache des Gesetzgebers, über eine Ausweitung der Sendezeit des Kika zu befinden, heißt es beim ZDF. Wie lange und mich welchen Inhalten der Kanal sein Programm ausstrahlen darf wird im Rundfunkstaatsvertrag geregelt, der von den Ländern beschlossen wird. Derzeit ist die Kika-Ausweitung noch nicht in der politischen Diskussion. Den Haltungen der Sender, die den Kanal betreiben, kommt dabei jedoch ein gewisses Gewicht zu.
 
Wenn es auch mit der Fernsehausweitung des Kinderangebots nun nichts werden sollte, so gab es jedoch ein positives Signal für ein bundesweites digitales Radioangebot, das sich ausschließlich an Kinder richten soll. Laut Informationen des "Spiegel" befürwortet das Land Thüringen ein entsprechendes Programmangebot, bei dem der MDR federführend sein solle. Thüringens Medienminister Gerold Wucherpfennig halte einen Sendestart im Jahr 2010 für realistisch. Fraglich ist allerdings, wie weit es mit den Planungen konkret gediehen ist. Die politische Zustimmung eines Bundeslands dürfte freilich für den Start eines entsprechend ambitionierten Vorhabens in der ARD nicht ausreichend sein.