Logo: ProSiebenSAT.1Laut einem Bericht der Tageszeitung "Handelsblatt" will sich die ProSiebenSat.1 Media AG von seinem Anrufsender 9 Live trennen. Der Grund für die Suche nach einen Käufer liege allerdings nicht in der stetig wachsenden Kritik an dem Geschäftsmodell des Senders und dem schärfer werdenden Ton der Medienwächter, sondern in den finanziellen Problemen der Sendergruppe.

So will die ProSiebenSat.1-Gruppe mit dem Verkauf von Beteiligungen dem Bericht zu Folge insgesamt eine Milliarde Euro erlösen, um den Schuldenberg, der auf dem Unternehmen lastet, abzubauen. Aus München indes kommt ein striktes Dementi. "Ein Verkauf von 9 Live kommt nicht in Frage", zitiert das "Handelsblatt" einen Unternehmenssprecher. Angesichts der derzeitigen Finanzkrise und der schlechten Erfolgsaussichten für Call-In-TV in Deutschland dürfte der Verkauf ohnehin schwierig werden. Längst ist das Geschäft mit den Quiz-Anrufen nicht mehr die Goldgrube, die es in den Anfangsjahren einmal war.
 

 
In Deutschland steht nach langen Diskussionen und mehreren Skandalen um einzelnen Call-In-Sendungen nun auch eine Verschärfung der Aufsicht an. Nachdem die neue Gewinnspielsatzung mittlerweile von allen Landesmedienanstalten verabschiedet worden ist, soll sie voraussichtlich im Frühjahr bundesweit geltendes Recht werden. Damit haben die Medienwächter dann erstmals die Möglichkeit, Verstöße der Sender mit Bußgeldern zu ahnden. Keine rosigen Aussichten für die Veranstalter - und kein gutes Verkaufsargument.