
Wie ein ProSiebenSat.1-Sprecher auf Nachfrage des Medienmagazins DWDL.de bestätigte, kündigte Salzmann an, dass den Mitarbeitern, die sich für den Umzug entscheiden, in Unterföhring das bisherige Gehalt plus einer Summe, die sich aus einem Durchschnitt der in diesem Jahr gezahlten individuellen Überstundenzuschläge errechnet, gezahlt werde.
Für einen anstehenden Umzug, der bis spätestens Ende Juni 2009 erfolgt, übernimmt der Konzern die Kosten für Wohnungs-Makler und Renovierung und zahlt bis Ende September Wochenendheimreisen. Wer sich gegen einen Umzug entscheidet, erhält eine Abfindung, die sich an den Sozialplänen der Sendergruppe in Berlin aus dem vergangenen Jahr orientiert.
Während der Betriebsversammlung, bei der es sich um eine regulär im Dezember stattfindende Veranstaltung handelte, erteilte CFO Salzmann dem Aufruf der Gewerkschaften zu Tarifverhandlungen eine Absage, gleichwohl werde selbstverständlich über einen Sozialplan verhandelt.
Seitens der Mitarbeiter herrschte während und nach der Veranstaltung großer Unmut. Es kam zu emotionalen Wortmeldungen. Insgesamt ist die Veranstaltung dem Vernehmen nach jedoch deutlich ruhiger abgelaufen als die Betriebsversammlung im November, in der der Vorstand den Umzug offiziell ankündigte und während der die Mitarbeiter den Saal verließen. Die Rechtsanwälte des Betriebsrates haben den Mitarbeitern am Ende der rund fünzigminütigen Veranstaltung empfohlen, die Angebote vorerst nicht anzunehmen, da die Verhandlungen über einen Sozialplan noch nicht begonnen haben.
Im Anschluss an die Versammlung beteiligten sich die Mitarbeiter ab 12:15 Uhr an einem einstündigen Warnstreik, zu dem die Gewerkschaft DJV aufgerufen hatte. An der entsprechenden Kundgebung vor dem Sat.1-Gebäude in der Jägerstraße haben sich laut Gewerkschaftsangaben zwischen 300 und 350, laut Polizeiangaben 400 Mitarbeiter beteiligt. Der Sendebetrieb wurde durch den Streik nicht beeinträchtigt.