Das ARD-Jahrbuch 2008 liegt vor - und gibt auf 530 Seiten detailliert Auskunft über den Status Quo der ARD und ihrer Rundfunkanstalten. Zwischen viel Werbung in eigener Sache und allerlei Kontaktdaten finden sich auch zahlreiche interessante Statistiken. Manche beschäftigen sich mit der finanziellen Situation der ARD-Anstalten, andere inhaltlich mit dem Programm. Als Beispiel für Letzteres wird u.a. die Zusammensetzung des Programms der Dritten Programme aufgelistet. In Prozenten ist nachzulesen, welches Dritte um Politik-Sendungen einen weiten Bogen macht und wo Bildung und Beratung beinahe keine Rolle spielt. Es sind interessante Einsichten.
Verglichen werden die Programme der ARD-Anstalten, wobei NDR und Radio Bremen sowie SWR und SR zusammengefasst wurden, in insgesamt elf Genres. Dominantester Programminhalt der Dritten sind Politik und Gesellschaft. Im Schnitt füllt dieses Genre 38,8 Prozent des Programms. Doch die Unterschiede sind enorm: Während der WDR mit 51,8 Prozent mehr als die Hälfte seines Programms mit den Themen Politik und Gesellschaft füllt, füllt der MDR nur 28,3 Prozent seiner Sendezeit mit diesem Genre. Und auch beim Bayerischen Rundfunk ist diese Programmfarbe mit nur 29,8 Prozent deutlich unterrepräsentiert.
Verglichen werden die Programme der ARD-Anstalten, wobei NDR und Radio Bremen sowie SWR und SR zusammengefasst wurden, in insgesamt elf Genres. Dominantester Programminhalt der Dritten sind Politik und Gesellschaft. Im Schnitt füllt dieses Genre 38,8 Prozent des Programms. Doch die Unterschiede sind enorm: Während der WDR mit 51,8 Prozent mehr als die Hälfte seines Programms mit den Themen Politik und Gesellschaft füllt, füllt der MDR nur 28,3 Prozent seiner Sendezeit mit diesem Genre. Und auch beim Bayerischen Rundfunk ist diese Programmfarbe mit nur 29,8 Prozent deutlich unterrepräsentiert.
Im Schnitt füllen Familien-Sendungen etwa 13 Prozent des Programms der Dritten. Es ist damit im Durchschnitt aller ARD-Anstalten das zweitwichtigste Genre. Doch die Unterschiede sind enorm. Familie spielt beim WDR kaum eine Rolle. Mit 3,4 ist man laut ARD-Statistik Schlusslicht. Im Hessischen Rundfunk (20,5 Prozent) und im MDR (22,1 Prozent) hingegen, füllt das Thema deutlich mehr Programmstunden. Von den Privaten oft kritisiert: Die Unterhaltung ist mit im Schnitt 12,6 Prozent das dritthäufigste Programmgenre bei den Dritten. Hier halten sich der Bayerische Rundfunk (7,5 Prozent) und der WDR (8,8 Prozent) zurück, während der Hessische Rundfunk mit 21,9 Prozent den höchsten Unterhaltungsanteil im Programm hat.
Bei Kultur und Wissenschaft ist der Hessische Rundfunk hingegen Schlusslicht. Mit 5,8 Prozent Anteil am Programm liegt man klar unter dem Durchschnitt aller Dritten von 12,0 Prozent. Die Nase vorn hat hier der NDR/RB. Mit diesen vier genannten Genres füllen die Dritten Programme der ARD im Durchschnitt bereits 76,4 Prozent des Programms. Die weiteren Genres spielen eine eher untergeordnete Rolle. Nicht jedoch beim Bayerischen Rundfunk. Dort machen die vier größten Programmfarben nur 63,8 Prozent aus. Warum? Nun, wenig verwunderlich ist zunächst, dass religiöse Programme beim Bayerischen Rundfunk die größte Bedeutung haben (2,0 Prozent) und im Norden die geringste Rolle (0,1 Prozent) spielen. Aber auch beim Sport ist der BR Spitze (6,1 Prozent). Schlusslicht hier der hessische Rundfunk (1,3 Prozent).
Bei keinem anderen Dritten haben Fernsehspiele so einen hohen Programmanteil wie beim BR (8,3 Prozent) und auch bei den Spielfilmen ist man zusammen mit dem RBB mit 9,6 Prozent Programmanteil an der Spitze. Die wenigsten Fernsehspiele zeigt übrigens der SWR/SR, die wenigsten Spielfilme der WDR. Im Westen gibt es dafür soviel Musik wie nirgendwo sonst. Schlusslicht ist ausgerechnet der MDR, wo man wohl allgemein deutlich höhere Musik-Anteile vermutet hätte. Der Hintergrund: Musik definiert die ARD als Konzerte. Musiksendungen fallen hingegen in die Genres Unterhaltung und Familie - und da ist der MDR deutlich stärker.
Interessant: Bildung und Beratung, dazu zählt auch das Schulfernsehen, findet laut ARD-Statistik bei NDR und Radio Bremen gar nicht statt. Beim MDR spielt es kaum eine Rolle. Beim WDR hingegen macht dieses Genre 9,6 Prozent aus. Auch beim Bayerischen Rundfunk spielt es eine große Rolle (6,8 Prozent). Weil in der Statistik alles seine Ordnung hat, misst man auch die Eigen-Werbungen und Überleitungen, um am Ende auf 100 Prozent der jeweiligen Programm-Minuten des Jahres 2007 zu kommen. Während sich der WDR hier besonders kurz hält, widmen sich SWR/SR sehr intensiv der Betrailerung des eigenen Programms, wie auch RBB und MDR.
Bei keinem anderen Dritten haben Fernsehspiele so einen hohen Programmanteil wie beim BR (8,3 Prozent) und auch bei den Spielfilmen ist man zusammen mit dem RBB mit 9,6 Prozent Programmanteil an der Spitze. Die wenigsten Fernsehspiele zeigt übrigens der SWR/SR, die wenigsten Spielfilme der WDR. Im Westen gibt es dafür soviel Musik wie nirgendwo sonst. Schlusslicht ist ausgerechnet der MDR, wo man wohl allgemein deutlich höhere Musik-Anteile vermutet hätte. Der Hintergrund: Musik definiert die ARD als Konzerte. Musiksendungen fallen hingegen in die Genres Unterhaltung und Familie - und da ist der MDR deutlich stärker.
Interessant: Bildung und Beratung, dazu zählt auch das Schulfernsehen, findet laut ARD-Statistik bei NDR und Radio Bremen gar nicht statt. Beim MDR spielt es kaum eine Rolle. Beim WDR hingegen macht dieses Genre 9,6 Prozent aus. Auch beim Bayerischen Rundfunk spielt es eine große Rolle (6,8 Prozent). Weil in der Statistik alles seine Ordnung hat, misst man auch die Eigen-Werbungen und Überleitungen, um am Ende auf 100 Prozent der jeweiligen Programm-Minuten des Jahres 2007 zu kommen. Während sich der WDR hier besonders kurz hält, widmen sich SWR/SR sehr intensiv der Betrailerung des eigenen Programms, wie auch RBB und MDR.
Lesen Sie in den kommenden Tagen bei DWDL.de: Mehr aus dem ARD-Jahrbuch 2008. Wie sich das Programm des Ersten zusammensetzt, welches Dritte Programm dramatische Verbreitungsprobleme hat und in welchen Regionen Deutschlands sich das öffentlich-rechtliche Fernsehen besonders schwer tut.