Als die Meldungen über einen Umzug von Sat.1 vor einigen Tagen aufkamen, war noch nicht abzusehen, wie tiefgreifend der Konzernumbau bei ProSiebenSat.1 ausfallen würde. Betroffen sind nämlich längst nicht nur die Sat.1-Mitarbeiter, die nun entweder nach Unterföhring ziehen oder sich einen neuen Job suchen müssen.
Änderungen gibt es auch im Sales-Bereich. Die bislang getrennten Vermarkter für TV- und Online-Werbung SevenOne Media und SevenOne Interactive sollen in einer neuen Struktur und übergreifenden Teams zusammengeführt werden. Weil die Nachfrage nach integrierten Konzepten steigt, sollen davon letztlich beide Partner profitieren und auch den Anforderungen des Marktes besser gerecht werden.
Änderungen gibt es auch bei SevenOne Intermedia. Die bislang dort angesiedelte N24-online-Redaktion wird zu N24 überführt und künftig bei N24 am Potsdamer Platz arbeiten. Die übrigen Diversifikationsaktivitäten von 9Live, Sat.1 und der übrigen SevenOne Intermedia, die in Berlin angesiedelt waren, werden nach Unterföhring verlagert.
Alle Holdingfunktionen der ProSiebenSat.1 Media AG werden in Unterföhring konzentriert. Im Rahmen dessen wird auch die Konzernkommunikation zusammengefasst. Die Kommunikationsbereiche Corporate, Financial, Sales, Diversifikation und ProSiebenSat.1 Produktion werden in die Holding eingegliedert.
Durch all diese Maßnahmen kommt es zu einem kräftigen Personalabbau. Am Ende sollen dadurch 225 Stellen wegfallen, was ungefähr sieben Prozent der 3.000 ProSiebenSat.1-Mitarbeiter in Deutschland entspricht. Nachdem sich häufig aber zwei Mitarbeiter eine Stelle teilen, dürften noch mehr als 225 Mitarbeiter von dem Stellenabbau betroffen sein. Nötig sei das alles, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens in einem schwierigen Umfeld zu erhöhen - und um die Renditeforderungen der Eigentümer erfüllen zu können.