Bild: WDR/dpaAm heutigen Dienstag wählt Amerika einen neuen Präsidenten - und die deutschen Sender widmen sich dieser Wahl in bemerkenswerter Ausführlichkeit, die selbst die Bundestagswahl fast in den Schatten stellt. Neben ARD, ZDF und Phoenix sind auch die beiden großen privaten Sendergruppe mit Sondersendungen die ganze Nacht über live auf Sendung. DWDL.de gibt einen Überblick, wer wann was zeigt.

Die ARD startet bereits recht früh um 22:45 Uhr mit seiner Sondersendung "Amerika wählt". Moderiert wird die Live-Sendung von Andreas Sichowicz und Hanni Hüsch, die Zahlen präsentiert Jörg Schönenborn. Ergänzt wird das ganze durch Live-Talk mit prominenten Gästen. So sind bei Sandra Maischberger in New York im "River Café" unter anderem Gerd Ruge, Florian Henckel von Donnersmarck, Otto Schily und Markus Koch zu Gast. In Washington begrüßt darüberhinaus Monica Lierhaus weitere Gäste. Die Wahlsendung dauert bis zum nächsten Morgen um 9 Uhr. Am Mittwochabend um 20:15 Uhr meldet man sich dann noch einmal mit einem ARD-Brennpunkt zum Thema, um 21 Uhr startet ein "Hart aber Fair - extra".

Beim ZDF eröffnet Johannes B. Kerner mit einer Sonderausgabe von der Wahlparty des amerikanischen Konsulats aus Hamburg, bei der er unter anderem den US-Comedian John Doyle begrüßt, die Wahlnacht um 22:45 Uhr. Die eigentliche Sondersendung beginnt dann im Anschluss um 23:45 Uhr. Peter Frey meldet sich dazu von einer Wahlparty im Berliner Telegrafenamt. Von dort präsentiert auch Christian Sievers die aktuellen Zahlen und Analysen, die die Forschungsgruppe Wahlen liefert. Wie bei allen anderen Sendern bilden natürlich Schalten zu Korrespondenten in den USA und in aller Welt einen wichtigen Teil der Sendung. Die Sondersendung dauert bis 7 Uhr morgens. Dann übernimmt das "ZDF-Morgenmagazin", das sich aber ebenfalls ganz den US-Wahlen widmet und weiter halbstündlich zu Peter Frey und Christian Sievers schaltet.

Foto: ZDF/Carmen Sauerbrei; Logo: Tele5Doch das ZDF bietet ein bemerkenswertes weiteres Angebot: Parallel sendet zwischen 1 und 6 Uhr morgens Claus Kleber im Internet auf heute.de live aus Washington. Damit wolle man die besondere Bedeutung, die das Internet im amerikanischen Wahlkampf hatte, aufgreifen. Nutzer können die Nacht über auch mit Kleber chatten und so direkt an der Sendung mitwirken. An Klebers Seite steht unter anderem auch Wolfgang Blau, Chefredakteur von Zeit Online. Im Fernsehen wird die Sendung ebenfalls übertragen, allerdings nur im ZDFinfokanal.

Auch bei RTL gibt es ein besonderes Angebot im Web. In einer 3D-Welt, die das Oval Office abbildet, können Nutzer nicht nur den Livestream verfolgen, sondern auch einen Avatar auswählen und mit anderen chatten. Doch zurück ins Fernsehen: RTL steigt um 0 Uhr mit dem "Nachtjournal" für das sich Ilka Essmüller bereits aus New York meldet, in die Berichterstattung ein. Ab 0:30 Uhr werden das Programm von RTL und dem konzerneigenen Nachrichtensender n-tv zusammengeschaltet. Die kommenden fünfeinhalb Stunden berichten RTL-Anchor Peter Kloeppel und n-tv-Moderator Christoph Teuner live aus einem Studio am New Yorker Times Square über die ersten Prognosen, Reaktionen und Einschätzungen. In Berlin veranstalten RTL, n-tv und CNN sowie die amerikanische Botschaft gemeinsam eine Wahlparty, zu der auch immer wieder geschaltet werden soll. Um 6 Uhr morgens übernimmt dann "Punkt 6", das sich schwerpunktmäßig mit der US-Wahl beschäftigt. Danach widmet sich RTL in den normalen News-Sendungen dem Thema. 

Ähnlich wie bei RTL/n-tv gibt es auch in der ProSiebenSat.1-Gruppe eine gemeinsame Sondersendung von N24 und Sat.1. Während N24 allerdings bereits um Mitternacht in die Berichterstattung einsteigt, schaltet sich Sat.1 erst ab 1:20 Uhr zu und zeigt vorher noch die Anwaltsserie "The Guardian". Moderiert wird die Sondersendung von N24-Chefmoderator Alexander Privitera und Sat.1 Nachrichten-Moderatorin Katja Losch, die sich ganz klassisch ausf dem Berliner Nachrichtenstudio melden. Sat.1-Anchor und N24-Chefredakteur Peter Limbourg ist aber in Washington vor Ort und wird immer wieder zugeschaltet. Kommentiert werden die ersten Ergebnisse von Dieter Kronzucker.

Es gibt aber auch Alternativen zu den großen Sendern: Bei Phoenix steht bereits ab dem heutigen Nachmittag alles im Zeichen der US-Wahl. Zunächst zeigt der Sender noch einmal diverse Dokumentationen, Analysen und Hintergrundgespräche, ab 0:45 Uhr beginnt dann die Live-Berichterstattung. Einen schönen Service für alle, die sich nicht allein auf die Deutung aus deutscher Sicht verlassen möchten: In Ausschnitten übernimmt Phoenix das Programm des US-Nachrichtensenders MSNBC und zeigt es im Zweikanalton wahlweise in englischer Originalsprache sowie mit Simultanübersetzung. Auch CNN International bietet hierzulande sicher eine interessante Alternative zu den deutschen Sendern.