Die Berichterstattung der Presse zu den Ermittlungen im Mordfall Michelle sorgten für Ärger. Nachdem unter anderem in der "Bild" über Details der Ermittlungsarbeit berichtet wurde, kündigte die Staatsanwaltschaft Leipzig ein Ermittlungsverfahren wegen Geheimnisverrats an. Auch die Vorwürfe der Behörden, die Presse habe sich nicht an eine angeordnete Nachrichtensperre gehalten, sorgte für Wirbel. Nun hat der Leipziger Polizeipräsident Horst Wawrzyski auf einen offenen Brief geantwortet, in dem "Bild"-Chefredakteur die Arbeit seiner Redaktion verteidigt hatte.
Laut einer Mitteilung des Axel Springer Verlags habe Wawrzyski eingeräumt, dass eine seiner Aussagen in einem Interview missverständlich gewesen sei. Er hatte von einer Nachrichtensperre gesprochen, die sich nicht nur an die Presse richte, sondern auch nach innen, innerhalb der Polizei gelte. Dies sei als Nachrichtensperre für die Presse missverstanden worden. Auch ein Sprecher der Staatsanwaltschaft warf der Zeitung vor, eine Nachrichtensperre gebrochen zu haben.
Laut einer Mitteilung des Axel Springer Verlags habe Wawrzyski eingeräumt, dass eine seiner Aussagen in einem Interview missverständlich gewesen sei. Er hatte von einer Nachrichtensperre gesprochen, die sich nicht nur an die Presse richte, sondern auch nach innen, innerhalb der Polizei gelte. Dies sei als Nachrichtensperre für die Presse missverstanden worden. Auch ein Sprecher der Staatsanwaltschaft warf der Zeitung vor, eine Nachrichtensperre gebrochen zu haben.
Dazu schreibt Wawrzyski: "Selbstverständlich kann eine Nachrichtensperre nur für den Bereich meiner Behörde Geltung entfalten. So kann auch das durch mich gegebene Interview, veröffentlicht am 3.9.2009 in der lokalen Presse, diesen falschen Eindruck vermittelt haben. Es ist unstreitig, dass eine Nachrichtensperre nicht für die Presse gelten kann".
Über den weiteren konreten Inhalt des Briefes ist derzeit nichts zu erfahren, da es sich um ein persönliches Schreiben an Kai Diekmann handelt. Eine Veröffentlichung des vollständigen Wortlauts ist von "Bild" und Polizei Leipzig nicht vorgesehen. Laut einem Springer-Sprecher handele es sich bei den veröffentlichten Passagen Wawrzynskis um die für den Verlag maßgeblichen Aussagen.
Diekmann selbst begrüßte das Schreiben Wawrzyskis. "Wir haben volles Verständnis für die Schwierigkeiten der Ermittlungsarbeit. Doch sollten die Behördene auch Verständnis für die Arbeit der Presse haben und sie nicht grundlos öffentlich beschädigen", sagte Diekmann laut Springer-Mitteilung.