Foto: CallactiveCall In ist - nachdem das Image inzwischen völlig ramponiert ist - im deutschen Fernsehmarkt offensichtlich weiter auf dem Rückzug. Nun haben sich weitere Sender entschlossen, die Call In-Formate aus dem Programm zu nehmen. Und es trifft die in der Vergangenheit wohl mit am stärksten kritisierte Sendung "Money Express", die zuletzt auch mehrfach von Medienwächtern beanstandet worden war.

MTV Networks wird ab dem 1. Oktober auf seinen Sendern, also Viva, Comedy Central und Nick, auf die Ausstrahlung von "Money Express" verzichten, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. MTV selbst hatte die Show ohnehin nie ausgestrahlt. "Angesichts der hohen Penetration von Call-In Formaten auf deutschen TV-Sendern am späten Abend sieht das Unternehmen in der Absetzung des Formats 'Moneyexpress' die Chance, auch zu vorgerückter Stunde einen für Zuschauer attraktiven Sendeplatz mit hochwertigen Programmen zu schaffen", heißt es in einer Mitteilung.

Man sei der Ansicht, dass sich "die Zeit der Call-In-Formate wie 'Money Express' in Deutschland dem Ende zuneigt, da sie nicht mehr den Ansprüchen an zeitgenössische TV-Unterhaltung entsprechen", so Dan Ligtvoet, Managing Director  MTV Networks North. Man sei überzeugt davon, dass der Schritt sowohl von Zuschauern als auch von Werbekunden begrüßt wird und erwartet somit steigende Zuschauerzahlen und höhere Werbeumsätze.

Produziert wurde "Money Express", das im Jahr 2004 gestartet ist und die aktuell täglich ab 0 Uhr bei Viva, Comedy Central und NIck zu sehen ist, lange Zeit von Stephan Mayerbachers Firma Callactive. Im Juni hatte sich dieser aus dem Call In-Geschäft zurückgezogen. Seitdem wurde die Sendung von der österreichischen mass response GmbH produziert.

Als Ersatz für "Money Express" setzt Viva künftig die Nacht durch auf Musikstrecken wie "Get the Clip", "Nachtexpress" und "Planet Viva". Nick wird Classic-Cartoons wie "Die Biber Brüder", "CatDog" und "Ren&Stimpy" zeigen, Comedy Central zeigt Serien wie "South Park", "Ellen" und "Golden Girls".