Logo: VPRTAm Mittwoch findet eine Anhörung der Rundfunkkommission der Länder zu den digitalen Programmplänen von ARD und ZDF statt. Im Vorfeld meldet sich der Privatsender-Verband VPRT zu Wort und kritisiert die in den letzten Tagen dargelegten Pläne der öffentlich-rechtlichen Sender scharf. Die bisher vorgelegten Programmkonzepte würden in keiner Weise den Anforderungendes so genannten "Beihilfekompromisses" mit der EU-Kommission entsprechen, so der VPRT.

Der VPRT fordert ein Gesamtkonzept, das keine Schaffung neuer Abspiel- und Angebotsflächen mit inhaltlicher Redundanz geben dürfe sowie keine Formate, die "die Marktverdrängung privater Angebote" zur Folge hätten. ARD und ZDF würden hingegen in ihren Papieren neue Vollprogramme inklusive Unterhaltungsprogrammen ankündigen und jede Konretisierung des Programmauftrags der Digitalsender mit den bisherigen Schwerpunkten Information, Kultur und Bildung vermissen lassen. Zudem würden die Angaben zu absehbaren Kosten vage bleiben und schon jetzt erhebliche Kostensteigerungen beinhalten.

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Besonders wurde auch die Pläne von ZDF-Intendant Schächter für eine Senderfamilie kritisiert, die er im DWDL.de-Interview äußerte. So will Schächter den Dokukanal in ein familienorientiertes Vollprogramm umwandeln. Dr. Tobias Schmid, Vizepräsident des VPRT, dazu: "Das Bilden von Senderfamilien auf Kosten des Gebührenzahlers mag zwar faszinierend sein, ist aber jedenfalls in keiner Weise Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. (...)  Der Ansatz, inhaltlich ausgerichtete Spartensender durch reine Zielgruppensender zu ersetzen, folgt sicher einer gewissen Logik im privaten Rundfunk, ist aber gerade nicht Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks." Er appellierte an die Politik, die "Entkernung" der Hauptprogramme von ARD und ZDF zu stoppen.