Seit einigen Wochen können in fast ganz Deutschland die Fernsehsender der RTL Gruppe digital via Kabel empfangen werden. Auch die Sender von ProSiebenSAT.1 sind in den Netzen von Unity Media schon offiziell, in den anderen Kabelnetzen inoffiziell eingepeist. Die Bildqualität der Programme ist entgegen den Erwartungen grausam: Bei schnellen Bildwechseln verpixelt das Bild, bleibt im schlimmsten Fall kurz stehen. Dass dies kein technisches Problem sei, bestätigten die Kabelnetzbetreiber Unity Media und Kabel Deutschland gegenüber DWDL.
Wieso also gerät die digitale TV-Zukunft derzeit zu einem Trauerspiel? Dazu sollte man wissen, dass im digitalen Kabelnetz mit unterschiedlichen Bandbreiten für die Übertragung der Programme gearbeitet wird. Über die Qualität des Bildes hängt davon ab, ob die Bilder der Fernsehsender mit 38 Mbit/sek oder bis zu 54 Mbit/sek an die Kabelkunden geschickt werden.
Dass die Mehrheit der Programme mit schwächerem Signal gesendet wird, hat einen Grund, über den die Kabelnetzbetreiber ungerne sprechen: Trotz Lobliedern auf die Möglichkeiten des digitalen Kabelnetzes reizt man die Kapazitäten derzeit schon fast bis zum Maximum aus. Da die bessere Datenrate ungleich mehr Platz belegt, kostet sie mehr. „Es ist sicher so, dass das Kabelnetz grundsätzlich nur eine begrenzte Kapazität hat“, gibt man bei Unity Media kleinlaut zu.