Logo: ProSiebenSAT.1Intern gibt sich die Axel Springer AG im Kampf um die Genehmigung der Übernahme der ProSiebenSat.1 Media AG nach einem Bericht des Handelsblatt wenig optimistisch. So rechne Springer-Chef Mathias Döpfner mit einem ablehnenden Bescheid von KEK und Bundeskartellamt. Beide hatten bereits in den vergangenen Tagen die Ablehung der Übernahme angekündigt, wenn Springer nicht auf einen der beiden großen Sender oder die "Bild"-Zeitung verzichte.

Lehnen die beiden zuständigen Organe die Übernahme ab, kann Springer diese noch über die Konferenz der Direktoren der Landesmedienanstalten sowie eine Ministererlaubnis durch Bundeswirtschaftsminister Michael Glos genehmigen lassen. Ob Springer diesen langwierigen und unsicheren Weg beschreiten will, steht aber nach Informationen des Handelsblatts unter Berufung auf branchennahe Kreise alles andere als fest.

So stünden die Chancen derzeit 60:40, dass der Springer-Konzern sich aus dem Verfahren zurückziehe. Im Vordergrund soll für die Axel Springer AG dabei die Begrenzung des Risikos stehen, so das Handelsblatt. Den Aktionären sei bisher noch kein Schaden entstanden, da von der Kaufsumme "noch kein Cent geflossen" sei.

Springer-Sprecherin Edda Fels wollte den Bericht nicht bestätigen. Sie betonte, dass der Konzern sich weiterhin "um die kartellrechtliche und medienkonzentrationsrechtliche Genehmigung der Transaktion" bemühe. Alles andere sei "reine Spekulation, die wir nicht kommentieren möchten". Bis zum 12. Januar hat der Springer Verlag noch Zeit, Stellung im laufenden Verfahren zu nehmen.