Screenshot: TelemedialDer esoterische Kanal Telemedial, der in Deutschland über den Satelliten Astra zu empfangen ist, sorgt für Aufregung. Immer wieder gibt es Beschwerden über das Geschäftsmodell des Senders, der unter anderem seine Zuschauer aus Gründen des "Energieausgleichs" zu Spenden per kostenpflichtigen Anrufen animiert.

Im März sprach die für die Regulierung des Senders zuständige KommAustria in Österreich eine Rüge aus. Laut einem Bericht der "taz", weil man den Zuschauern erklärt hatte, Verdauungsprobleme mit Engelenergien lösen zu können. Nähere Angaben will die Behörde derzeit nicht machen. Das Verfahren schwebt, da Kanal Telemedial beim Bundeskommunikationsrat Berufung eingelegt hat.
 


Das Schwierige in der Diskussion um den Sender: Nicht jede Beschwerde hat eine rechtliche Grundlage. So betont die KommAustria keinerlei Einfluss auf die Kanalbelegung bei Satellitenbetreibern zu haben, die auf privatrechtlichen Vereinbarungen beruhen. So gibt es Beschwerden, dass Kanal Telemedial auf der Frequenz des öffentlich-rechtlichen Kinderkanals zu sehen ist, wenn dieser Sendeschluss hat.
 
Mit "mehr als 100 Anfragen" sieht sich die KommAustria wegen des Senders, der mit einer österreichischen Zulassung sendet, derzeit konfrontiert. Hauptsächlich aus Deutschland kämen die Beschwerden, heißt es seitens des Regulierers, der mit Telemedial so seine Probleme hat. Unter anderem die Tatsache, dass Österreich den Kanal Telemedial reguliert, ein großer Teil des Programms jedoch aus Deutschland gesendet wird, dürfte der KommAustria nicht gefallen. Aber auch in Deutschland regt sich Protest.
 
"Geld dafür zu nehmen, dass Energien über den Bildschirm übertragen werden, stellt alles in den Schatten, was es bisher gegeben hat", empörte sich vor Kurzem Norbert Schneider, Chef der Landesmedienanstalt in Nordrhein-Westfalen und Vorsitzender der gemeinsamen Stelle Programm, Werbung und Medienkompetenz der Landesmedienanstalten (GSPWM).

"Derartig hohe Telefongebühren sind zwar medienrechtlich nicht verboten, doch der Eindruck drängt sich auf, dass Zuschauer hier für dubiose Angebote regelrecht ausgenommen werden", so Schneider, der sich in den kommenden Wochen mit seinen österreichischen Kollegen zu einem Austausch in Wien trifft. Im Zentrum des Treffens stehe die Frage, was man tun könne, um die schlimmsten Auswüchse zu verhindern, so GSPWM-Sprecher Peter Widlok auf Nachfrage des Medienmagazins DWDL.de.