Die deutsche Senderlandschaft ist in Bewegung. Rupert Murdoch drängt mit aller Macht in den deutschen Markt. Ein deutscher Fox Channel soll im Mai im Bezahlfernsehen starten. Premiere liebäugelt mit der Übernahme eines Free-TV-Senders und hat vollmundig den Namen Sat.1 in den Raum gestellt. Doch vollmundige Ankündigungen sind nicht nur eine Spezialität der Großen. Auch Rainer Popp (Bild unten) - ehemaliger RTL-Chefredakteur, Poet und Sendergründer - will nach wie vor mit Tele Veronika die Großen das Fürchten lehren. Derzeit macht er dies von einem Wohnhaus in Hannover aus.
Das Mehrfamilienhaus am Bahnstift ist im Moment der Firmensitz, von dem eine neue TV-Revolution ausgehen soll. Das „Seh- und Hörbedürfnis eines Massenpublikums“ will Rainer Popp mit seinem Sender treffen. Noch immer ist allerdings unklar, mit welchen Inhalten, die über die zahlreichen Versuche in den Nischen der hinteren Programmplätze hinausgehen könnten, er das Publikum erreichen will.
Das Mehrfamilienhaus am Bahnstift ist im Moment der Firmensitz, von dem eine neue TV-Revolution ausgehen soll. Das „Seh- und Hörbedürfnis eines Massenpublikums“ will Rainer Popp mit seinem Sender treffen. Noch immer ist allerdings unklar, mit welchen Inhalten, die über die zahlreichen Versuche in den Nischen der hinteren Programmplätze hinausgehen könnten, er das Publikum erreichen will.
„Fernsehen für die Genration Dutschke“ will Popp machen, der dafür eigens schon ein hochherrschaftliches Studio in Auftrag gegeben hat, das sich auf der Internetseite des Senders begutachten lässt. Doch mit dem Bau wartet Popp noch ab, bis die Finanzierung für seinen Sender steht. Denn so ambitioniert und schräg, wie seine Pläne wirken mögen, so schwierig scheint es zu sein, einen Geldgeber zu finden.
Das ist auch der Grund, warum Popp Ende März die Niedersächsische Landesmedienanstalt (NLM) gebeten hat, seinen Antrag auf Erteilung einer Rundfunklizenz vorerst ruhen zu lassen. Denn nach derzeitigem Finanzierungsstand würden die Medienwächter Popps Projekt nicht durchwinken. Seit dem 3. April nun liegt der Antrag auf Eis. In einem halben Jahr wird man seitens der Landesmedienanstalt noch einmal nachfragen, wie es um das Projekt bestellt ist.
Fragt man Popp und seine Weggefährten, woran es denn liegt, dass Tele Veronika noch immer auf sich warten lässt, so ist zu hören, die internationale Finanzkrise sei Schuld. Wegen ihr käme zu wenig Kapital über die Börse. Auch institutionelle Anleger täten sich schwer. Vielleicht liegt es aber auch schlicht an dem nicht klar erkennbaren Konzept des Senders, dessen Inhalte sich derzeit nur erahnen lassen. Alles, was Popp bislang verraten wollte: „Wenn wir nicht etwas anders machen als die anderen, gibt es keinen Grund, uns einzuschalten“.
Nachdem die Börsenträume wohl nun geplatzt sind und die rund 70 Millionen Euro für das erste Sendejahr, von denen im vergangenen Herbst die Rede war, anderweitig beschafft werden müssen, sollen sich nun zwei neue mögliche Investoren gefunden haben. Von einem internationalen Fonds, der in Internet und Digitalfernsehen investiert und einer deutschen Investorengruppe ist aus dem Umfeld von Tele Veronika zu hören. Absichtserklärungen sollen vorliegen.
Doch solange noch kein Cent auf dem Tele Veronika-Konto eingegangen ist, bleibt der Sendestart weiter fraglich. Derzeit ist Popp bemüht, die für die Finanzierung notwendigen Sicherheiten aufzubringen. Popp hofft, dass die Finanzierung im Mai steht. Eine Lizenz der Landesmedienanstalt sei dann nur noch eine Formsache, sagt er. Die NLM sagt das nicht. Auch wenn man dort in der Finanzierung derzeit den größten Hinderungsgrund für eine Lizenz-Verweigerung sieht, so sei dieser „Automatismus so nicht herstellbar“, wie eine Sprecherin dem Medienmagazin DWDL.de sagte. Auch in anderen Bereichen gebe es noch Nachbesserungsbedarf.