Auch wenn sich Qualität und Quote bei Fernsehprogrammen nicht zwangsläufig ausschließen müssen, so setzt RTL nach wie vor den Fokus auf die Quote. "Eine breite Zuschauerschaft ist mir im Zweifel aber wichtiger als der Beifall von einigen wenigen", sagte RTL-Chefin Anke Schäferkordt im Interview mit dem "Spiegel". Dort sprach sie auch über das nach wie vor für die Sender leidige Thema der deutschen Fiction. So habe RTL keine Geduld mit der Serie "Die Anwälte" gehabt, da man nach der Auftaktfolge keine Hoffnung auf einen Erfolg hatte. Das Format wurde umgehend wieder abgesetzt.
"Nicht ich habe der Serie keine Chance gegeben, sondern der Zuschauer", sagte Schäferkordt. So habe das Publikum trotz umfangreicher Werbung im Vorfeld bei der Serie bewusst weggeschaltet. "Das Publikum lässt sich höchst ungern auf Neues ein. Deutschland ist auch deshalb nicht gerade der innovativste Markt. Das kann man beklagen, aber kaum ändern", so Schäferkordt.
"Nicht ich habe der Serie keine Chance gegeben, sondern der Zuschauer", sagte Schäferkordt. So habe das Publikum trotz umfangreicher Werbung im Vorfeld bei der Serie bewusst weggeschaltet. "Das Publikum lässt sich höchst ungern auf Neues ein. Deutschland ist auch deshalb nicht gerade der innovativste Markt. Das kann man beklagen, aber kaum ändern", so Schäferkordt.
An Geld jedoch scheint es derzeit aller Unkenrufe zum Trotz bei RTL nicht zu mangeln, selbst wenn die RTL-Gruppe Rekordsummen an die Konzernmutter Bertelsmann überwiesen hat. "Ich kann mich nicht erinnern, dass mir aus finanziellen Gründen Programmvorhaben abgelehnt worden wären. Außerdem bedeutet mehr Geld weder automatisch mehr Quote noch mehr Qualität", sagte Schäferkordt dem "Spiegel". Doch für die Bundesliga-Rechte reicht das Geld allerdings nicht. "Ich muss nicht erst meine Gesellschafter fragen, um zu erkennen, dass wir die Summe, die öffentlich-rechtliche Sender mit Mitteln der Gebührenzahler aufbringen, nicht zahlen können", so die RTL-Chefin.
Ein klares Bekenntnis gibt Schäferkordt für den Nachrichtensender n-tv ab, auch wenn sich damit keine überproportionalen Renditen erwirtschaften ließen. "Zu einer TV-Gruppe wie unserer gehört aber nun mal ein umfangreiches Nachrichtenangebot. Das steht für mich fest", sagte Schäferkordt.