Der Alptraum von Premiere nimmt Formen an: Die Deutsche Fußball Liga und Kirchs Firma KF 15 haben alle noch offenen Details im Zusammenhang mit der Gründung eines gemeinsamen Unternehmens erfolgreich abgeschlossen. Dies wurde vom Vorstand des Ligaverbandes und dem Aufsichtsrat der DFL am Dienstag in einer gemeinsamen Sitzung einstimmig festgestellt.
Damit steht dem Plan, ab Beginn der nächsten Ausschreibungsperiode, also Mitte 2009, den Käufern der Live-Übertragungsrechte gleich ein komplett fertiges Produkt zur Verfügung zu stellen, nichts mehr im Wege. Die DFL will damit erreichen, dass auch neue Interessenten ohne hohe Vorab-Investitionen die Rechte erwerben können. Premiere hingegen hatte stets erklärt, im Falle eines Zuschlags selbst die redaktionelle Hoheit über die Berichterstattung behalten zu wollen. Auch von vielen anderen Seiten kam herbe Kritik an den Plänen der DFL, weil die journalistische Unabhängigkeit nicht mehr gegeben sei. Die DFL beharrte dennoch stets auf ihrem Plan.
Die Zeichnungsberechtigten von Ligaverband und DFL wurden durch den Beschluss heute ermächtigt, die abschließend verhandelten Verträge unverzüglich zu unterzeichnen. Die DFL wird 49 Prozent, die KF 15-Tochter Sirius 51 Prozent der Anteile an dem neuen Unternehmen halten. Sirius wird den Geschäftsführer stellen, der in enger Abstimmung mit den Kontrollgremien das operative Geschäft betreuen wird. Der Aufsichtsrat des gemeinsamen Unternehmens wird paritätisch mit je drei von der DFL und drei von KF 15 zu bestimmenden Mitgliedern besetzt. Einen Namen hat das Unternehmen noch nicht. Dieser soll aber "zeitnah bekannt gegeben werden".