Wo ist das Nazometer, wenn man es braucht? Es hätte bei der ersten Ausgabe von "Schmidt & Pocher" nach der Winterpause heftigst ausgeschlagen. Doch schon der Gag mit dem Nazometer war im vergangenen Herbst gleich zu Beginn der neuen ARD-Show mit Harald Schmidt und Oliver Pocher ja bereits zu viel für manchen ARD-Verantwortlichen. Die Kritik an der Sendung kam damals so schnell wie vorhersehbar und verschwand auch ebenso vorhersehbar ohne Folgen. Ob ein neuer Gag aus "Schmidt & Pocher" die Gemüter in den ARD-Anstalten wieder erregen wird?
In der Sendung vom Donnerstagabend widmeten sich Schmidt und Pocher intensiv dem "Dschungelcamp" bei RTL, seinen Kandidaten und Skandalen. Aber auch dem Fall Nokia. Und dabei kam es zu einem Gag, über den man streiten kann, wenn man will oder es nötig hat. In Anlehnung an die Parole "Deutsche kauft nicht bei Juden" der Nationalsozialisten scherzte Harald Schmidt aufgrund der Werkschließung des finnischen Handyherstellers Nokia in Bochum: "Deutsche kauft nicht bei Finnen". Schmidt ordnete seinen Gag nach dem lauten Lachen im Publikum noch ein. Es war einer dieser selten elegant wirkenden Versuche einen gebrachten Gag im Nachhinein wieder zu kassieren als hätte man es wahlweise nicht so gemeint oder gar gesagt. In jedem Fall soll es entschärfen.
Bei Schmidt klang das am Donnerstagabend im Wortlaut so: "Falls Sie ein CDU-Hinterbänkler mit porösem Resthirn sind, der sich noch einmal in seinem Leben in der Zeitung sehen will und weil dieses Zitat 'Kauft nicht bei Finnen' Sie an irgendwas erinnert, aufregen möchte: Mit Finnen darf man das. Finnen, Japaner, Amerikaner. Mit denen darf man das. Es gibt Völker, grob gesagt südlich von Wien, da würde ich es nicht machen. Da könnte es etwas heikel werden. Aber Finnen geht. Weil PISA, die sind doch so schlau." Was ist erlaubt im Namen der Satire? Und wo beginnt die Grenze zum schlechten Witz, der manchem schon die Teilnahme an einer Sendung gekostet hat? Der Spruch kam aus dem Mund von Harald Schmidt, dem ehemaligen Late-Night-Helden Deutschlands, der sich seit dem Wechsel zur ARD nicht zwischen Arbeitsverweigerung und überraschender Kreativität entscheiden kann. Und Schmidt durfte schon immer Einiges.
Abzuwarten bleibt, wie dieser Spruch bei den von Schmidt schon angesprochenen Hinterbänklern ankommt - ob sie nun in der CDU sitzen oder einen Posten im undurchsichtigen System der ARD-Sendeanstalten bekleiden. In jedem Fall werden es Schmidt & Pocher mit "Deutsche kauft nicht bei Finnen" gleich zum Auftakt des neuen Jahres in die Presse schaffen. Und genau das ist doch letztlich der Sinn der Show: Sowohl Harald Schmidt als auch Oliver Pocher amüsieren sich köstlich über Kritiken, Interpretationen und Analysen ihrer Show in immer zahlreicher gewordenen Medien. Nicht, dass sie sich ernsthaft dafür interessieren würden. Aber sie belegen den Kultstatus ihrer Show - vielleicht auch den eigenen. Es sind also Gags wie dieser, die rausgehauen werden, um gespannt auf das Echo zu warten. Sie pokern hoch - aber gewannen bislang noch immer.
Die ARD steht stets daneben, schaut zu und tut sich schwer mit dieser Sendung. Die LateNight der beiden Komiker, sie wirkt wie ein fremdes Programmfenster im Ersten, über das die Verantwortlichen weder informiert noch allzu oft erfreut zu sein scheinen. Und doch ist es im Februar die Entscheidung eben dieser Verantwortlichen, ob man den Vertrag für "Schmidt & Pocher" über den Sommer hinaus verlängert. Zum Problem werden kann es nur für die ARD, die Kritik und Kult gegeneinander abwiegen muss. Schmidt wird dabei gewohnt hoch pokern. Und Vorsicht ARD: Er blufft nicht. Wenn Schmidt nicht will, dann geht er einfach. Wie sich das anfühlt, könnte man bei Ex-Sat.1-Chef Roger Schawinski erfragen.
Abzuwarten bleibt, wie dieser Spruch bei den von Schmidt schon angesprochenen Hinterbänklern ankommt - ob sie nun in der CDU sitzen oder einen Posten im undurchsichtigen System der ARD-Sendeanstalten bekleiden. In jedem Fall werden es Schmidt & Pocher mit "Deutsche kauft nicht bei Finnen" gleich zum Auftakt des neuen Jahres in die Presse schaffen. Und genau das ist doch letztlich der Sinn der Show: Sowohl Harald Schmidt als auch Oliver Pocher amüsieren sich köstlich über Kritiken, Interpretationen und Analysen ihrer Show in immer zahlreicher gewordenen Medien. Nicht, dass sie sich ernsthaft dafür interessieren würden. Aber sie belegen den Kultstatus ihrer Show - vielleicht auch den eigenen. Es sind also Gags wie dieser, die rausgehauen werden, um gespannt auf das Echo zu warten. Sie pokern hoch - aber gewannen bislang noch immer.
Die ARD steht stets daneben, schaut zu und tut sich schwer mit dieser Sendung. Die LateNight der beiden Komiker, sie wirkt wie ein fremdes Programmfenster im Ersten, über das die Verantwortlichen weder informiert noch allzu oft erfreut zu sein scheinen. Und doch ist es im Februar die Entscheidung eben dieser Verantwortlichen, ob man den Vertrag für "Schmidt & Pocher" über den Sommer hinaus verlängert. Zum Problem werden kann es nur für die ARD, die Kritik und Kult gegeneinander abwiegen muss. Schmidt wird dabei gewohnt hoch pokern. Und Vorsicht ARD: Er blufft nicht. Wenn Schmidt nicht will, dann geht er einfach. Wie sich das anfühlt, könnte man bei Ex-Sat.1-Chef Roger Schawinski erfragen.