Einst waren Lizenzserien im ZDF nichts besonderes. US-Ware wie "Rauchende Colts", "Ein Colt für alle Fälle" oder "Alf" prägten in den 80er Jahren und den frühen 90ern den Vorabend des Mainzer Senders. Doch seitdem setzte das ZDF konsequent auf Eigenproduktionen. Bis zum 28. Juni 2007, als mit "Anna Pihl - Auf Streife in Kopenhagen" erstmals wieder eine ausländische Serie startete.
Statt auf eine US-Serie setzte das ZDF ungewöhnlicherweise auf ein Produkt aus Dänemark, von dem sich der Sender gleich zwei Staffeln sowie die Option auf Staffel 3 gesichert hatte. Beim Publikum kam die Serie, die donnerstags um 19:25 Uhr zu sehen war, allerdings nicht an. Schon zum Start lag der Marktanteil unter ZDF-Schnitt und fiel dann schnell sogar in den einstelligen Bereich.
Am vergangenen Donnerstag sahen nur noch 1,98 Millionen Zuschauer ab drei Jahren zu, was beim Gesamtpublikum gerade mal für miserable 8,5 Prozent Marktanteil reichte. In der um diese Zeit auch für das ZDF werberelevanten Gruppe der 14- bis 49-Jährigen wurden gar nur 3,9 Prozent Marktanteil erzielt.
Offenbar war damit die Schmerzgrenze des ZDF erreicht: Mit sofortiger Wirkung nimmt der Sender "Anna Pihl" nach neun Folgen aus dem Programm. Bereits ab dieser Woche zeigt das ZDF donnerstags stattdessen Wiederholungen der Serie "SOKO 5113" aus dem Jahr 2005. Los geht's mit der Folge "Kaltgestellt".