Wieviele davon aber auch knapp 40 Euro für das Gerät bezahlten, ist unklar. In zahlreichen Gewinnspielen wurden gegen Ende Betty-Fernbedienungen angeblich selbst an Personen geschickt, die an keinem Gewinnspiel teilgenommen haben. Das Unternehmen Swisscom habe "verschiedene strategische Optionen für Betty TV überprüft und trotz intensiver Bemühungen keine überzeugende Lösung gefunden". Das Projekt "Interaktivität via Fernbedienung" war also gescheitert, bevor es richtig begonnen hatte. Im selben Jahr antworteten Mitarbeiter von Betty TV am Stand auf den Münchner Medientagen auf Nachfragen Augen augenzwinkernd mit Folgendem: "Können Sie kaufen, die Betty. Das Gerät und den Laden." Das Interesse blieb aus. Immerhin war "Betty" am Ende nicht ganz nutzlos, konnte sie doch später noch als konventionelle Fernbedienung verwendet werden.
Fast ein Jahrzehnt zuvor, am 4. September 1999, wagte "Verstehen Sie Spaß?" den Sprung auf den schon fahrenden interaktiven Zug. Technische Voraussetzung zur Teilnahme des Zuschauers war ein sogenannter FUN-Digitaldekoder. Die Zuschauer konnten mitraten, wie die aufs Glatteis geführte Person reagieren würde. Bei korrekter Vorhersage gab es Punkte auf dem Punktekonto gutgeschrieben, die auf dem Dekoder gesammelt wurden. Das Display wies nach Ende der Sendung eine verschlüsselte Zahl aus, die wiederum zur Ermittlung des Gewinners per Telefon an die Sendezentrale weitergegeben werden musste.
Für den Empfang auf dem Fernsehbildschirm bedurfte es auch bei n-tv plus einer entsprechenden Set-Top-Box. Anfang 2007 ging n-tv plus an den Start, welches das klassische n-tv-Programm mit Zusatzfunktionen verbunden hat. Neben synchronen Zusatzinformationen zum laufenden Programm bot n-tv plus dem Zuschauer Sendungen auf Abruf, Videoclips, wie auch Votings und eine personalisierbare Benutzeroberfläche.
Zu den beliebtesten Mitteln der Sender, um den Zuschauern Interaktivität unterzujubeln, ist inzwischen die Einbindung des Internets. Sendungen aus dem Fernsehen werden um interaktive Specials im Netz ergänzt oder dort etabliert. Die Spielwiese Internet, die Experimentierfeld ist für Interaktives. Ihre interaktiven Aktivitäten zusätzlich ins Netz verlagert hat ProSiebenSat.1 im September 2008 beispielsweise mit der Mini-Comedy-Serie "Check it out". Über eine Woche hinweg wurden täglich mehrere, etwa dreiminütige Episoden auf der dazugehörigen Internetseite veröffentlicht, bei denen der Zuschauer vor die Wahl gestellt wurde, wie die Geschichte fortgeführt werden soll - ganz in Anlehnung an die Logik eines Computerspiels. Demgemäß gab es am Ende eine Belohnung: das Happy-End.