© DWDL.de
Dies ist der Anfang der ziemlich langen Story des Medienmagazins DWDL.de (Bild, Logo in 2001). Seit fast zehn Jahren gibt es diese Website mit dem merkwürdigen Buchstabenkürzel. Vor drei Jahren fingen wir schon einmal an, die Entstehungsgeschichte und Entwicklung von DWDL.de zu erzählen. Zum 10. Geburtstag wird sie endlich fertig erzählt. Doch zunächst einmal: Wie alles begann. Aus Erinnerungen, alten Screenshots und wieder entdeckten Dateien haben wir unsere Geschichte aufgeschrieben. Manches Detail, manche Entscheidung und Entwicklung ist aus heutiger Sicht peinlich, manche sogar schlichtweg falsch gewesen. Doch das alles soll erzählt werden. Denn letztlich scheinen wir ja dann doch mehr richtig als falsch gemacht zu haben.So ganz genau wussten wir eigentlich nicht, was daraus werden würde. Daniel Schneider und ich begannen im Herbst 2001 Stück für Stück an der Umsetzung einer Idee, die aber für uns beide damals zunächst keine Priorität hatte. Ich selbst, damals im letzten Schuljahr, arbeitete beim Internetfernsehen NBC GIGA und auch Daniel hatte noch andere Projekte. Wir beide betrieben vorher schon eigene, meist private Websites. Durch meine Arbeit beim WDR und NBC GIGA stieg mein Interesse an der Medienberichterstattung. Und ich war recht enttäuscht, was man damals angeboten bekam: Elitären Branchenjournalismus hier und belanglose PR-Storys in Programmzeitschriften da. Und dazwischen? Nichts.
Man kann es sich heute beinahe nicht vorstellen, aber viele Medienseiten der Tageszeitungen waren vor sieben, acht Jahren noch deutlich stärker Personalien der Print-Branche und den obligatorischen "Tatort"-Nachbesprechungen gefüllt. Und General Interest-Angebote im Web, wie Spiegel Online und Co, hatten noch lange nicht entdeckt, welch großes Interesse für Medienthemen besteht. Auch hier fanden sich längst noch nicht regelmäßig Meldungen für medieninteressierte Leser, wie es heute immer öfter der Fall ist. Keine Frage: Die erste Adresse war damals kress.de. Warum jedoch ausgerechnet das größte Übel der Print-Branche, der Redaktionsschluss, in die Online-Welt übertragen wurde - es war mir ein Rätsel.
Insbesondere wenn man, wie ich damals, bei NBC Giga sehr eng und rund um die Uhr mit dem Internet zu tun hatte. Über mehrere Wochen habe ich deswegen im Sommer 2001 verfolgt, wann Medienunternehmen ihre Mitteilungen verbreiten und wie groß die Zeitspanne bis zur journalistischen Aufbereitung bei kress.de um 17 Uhr war. Das Ergebnis: Die Zeitspanne war meist erstaunlich groß. So langsam reifte eine Idee heran. Da meine Programmierkenntnisse allerdings mit meinen privaten Websites erschöpft war, habe ich einen guten Freund als Partner gewinnen können. Daniel Schneider und ich ergänzten uns super. Er wusste, was technisch machbar war und wie es ging. Ich hatte eine grobe Vorstellung dessen, was entstehen sollte.
Auch hier muss man sich erinnern: Wordpress und Co. gab es damals nicht. Zum Aufsetzen eines professionellen Webauftritts bedurfte es 2001 auch nicht allzu viel, weil die Ansprüche der Leser noch nicht so ausgereift waren wie heute, aber allein die Suche nach einem geeigneten Redaktionsystem! Ohje, wie oft wir das später noch gewechselt haben. So haben wir ganz am Anfang auf ein Redaktionssystem ohne MySQL gesetzt, weil wir damals noch keinen MySQL-Server zur Verfügung hatten. Wir wollten ja erstmal sehen, ob unsere Idee überhaupt so toll ist, wie wir glaubten.