Die Fußball-Weltmeisterschaft wirbelte natürlich auch den TV-Markt gewaltig durcheinander. Wie erwartet heißen die großen Gewinner ARD und ZDF. Der dritte WM-Sender RTL musste hingegen bereits deutlich Federn lassen. Besonders stark fielen die Verluste bei der ProSiebenSat.1-Gruppe aus.
ARD und ZDF: Die WM beschert den Öffentlich-Rechtlichen Traumquoten
Durchgehend über 20 Millionen Zuschauer bei den Spielen der deutschen Nationalmannschaft und häufig zweistellige Millionenwerte auch bei den anderen WM-Spielen - die WM in Deutschland ist dabei, auch im Fernsehen die Rekorde zu brechen. Dies schlägt sich natürlich auch in den Tagesmarktanteilen.
Am besten lief es dabei für Das Erste: 18,5 Prozent betrug der Monatsmarktanteil beim Gesamtpublikum, 4,9 Prozentpunkte mehr als im Mai. Einen Schub verlieh dabei noch einmal das Viertelfinal-Spiel am letzten Tag des Monats, das dem Ersten einen unglaublichen Tagesmarktanteil von 50,5 Prozent bescherte. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen lief es mit 14,3 Prozent Monatsmarktanteil hervorragend, auch wenn es gegen RTL nicht ganz zur Marktführung reichte. Der Zugewinn betrug hier satte 5,9 Prozentpunkte.
Auch das ZDF legte dank der WM natürlich massiv zu: 4,6 Prozentpunkte ging es beim Gesamtpublikum nach oben auf schließlich 16,9 Prozent Marktanteil im Juni. Bei den 14- bis 49-Jährigen verdoppelten die Mainzer fast ihren Marktanteil: Von 6,5 Prozent im Mai ging es im Juni auf 12,6 Prozent Monatsmarktanteil hinauf.
RTL: Nur ein WM-Tag pro Woche reicht nicht für stabile Quoten
Mit RTL übertrug bei dieser WM auch erstmals ein Privatsender 8 Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft. An den drei Sonntagen waren den Kölnern dann auch grandiose Quoten sicher. Doch die konnten die Verluste an den übrigen WM-Tagen nicht wettmachen, sodass sich auch RTL in die große Riege der Verlierer einreihen muss.
1,6 Prozentpunkte ging es in der werberelevanten Zielgruppe bergab, der Marktanteil belief sich auf 15 Prozent, der schwächste Wert seit dem Olympia-Monat August 2004. Auch beim Gesamtpublikum musste RTL Federn lassen und verlor 0,9 Prozentpunkte auf 12,8 Prozent Marktanteil. Im Jahresvergleich hielten sich die Verluste mit 0,3 Prozentpunkten jedoch in Grenzen.