Das Erste bleibt weiter nur das Zweite
Wie beim ZDF sorgte natürlich auch beim Ersten der Sport für steigende Marktanteile in diesem Jahr. Auch hier ging's um einen halben Prozentpunkt auf nun 12,1 Prozent nach oben - womit der Rückstand auf das ZDF also weiterhin 0,9 Prozentpunkte betrug. Bei den 14- bis 49-Jährigen betrug der Zugewinn im Vergleich zum Vorjahr 0,8 Prozentpunkte auf 7,4 Prozent. Das Erste bleibt damit weiterhin deutlich jünger als das ZDF.
An den Kräfteverhältnissen zwischen ARD und ZDF änderte sich im zurückliegenden Jahr also nichts wesentliches, obwohl Das Erste am Vorabend deutlich Boden gut gemacht hat. Insbesondere "Wer weiß denn sowas?" erklomm dort lange nicht mehr gesehene Quoten-Höhen. Doch der Aufschwung am Vorabend ging zugleich mit einem Abschwung am Nachmittag einher: Weil "Bares für Rares" im ZDF so herausragend gut läuft, verlor "Sturm der Liebe" hier nämlich deutlich an Boden und liegt inzwischen klar hinter dem ZDF-Format. Um 16 Uhr sind die Probleme ohnehin schon lange bekannt.
RTL II: Wenn wichtige Stützpfeiler schwächeln
Von nachlassenden Quoten seit Jahren erfolgreicher Formate kann man auch bei RTL II ein Lied singen. "Berlin - Tag & Nacht" und "Köln 50667" bilden zwar weiterhin das Rückgrat von RTL II und liegen klar über dem Senderschnitt, aber eben nicht mehr so stark wie in den letzten Jahren. Dazu kommt, dass auch auf ein Aushängeschild wie "Die Geissens" plötzlich kein Verlass mehr war, "Kochprofis" und "Frauentausch" zeigen donnerstags inzwischen auch Schwächen.
Unter Berücksichtigung der Sport-Konkurrenz im Sommer kam RTL II also mit einem Rückgang von 0,2 Prozentpunkten auf einen Jahresmarktanteil von 5,7 Prozent in der Zielgruppe noch mit einem blauen Auge davon. Größtes Quotenhighlight war in diesem Jahr übrigens Daniela Katzenberger mit ihrer Live-Hochzeit, die RTL II am Samstagabend sogar zwischenzeitlich zum Marktführer machte. Auch die Dokusoap mit den Vorbereitungen lief prächtig. Doch zuletzt zeigte sich, dass Katzenberger ohne passendes Thema auch kein Selbstläufer ist: Weihnachts-Dokusoap und Live-Fest blieben sehr blass.
kabel eins mit schwächster Quote seit 2003
Die Quotenentwicklung von kabel eins über die vergangenen Jahre zeigt eine interessante Kuppel: Bis 2009 ging's Stück für Stück nach oben, dann blieb man drei Jahre über der 6-Prozent-Marke, seitdem geht's wieder Stück für Stück nach unten. Inzwischen kämpft der Sender häufig mit der 5-Prozent-Marke. Im Schnitt reichte es 2016 für einen durchschnittlichen Marktanteil von 5,1 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen, ein Minus von 0,2 Prozentpunkten - verschmerzbar in einem Sport-Jahr.
Dem Sender gelingt es allerdings kaum, echte Highlights im Programm zu setzen. Dass die meistgesehene Sendung in diesem Jahr ein Miss-Marple-Film war, sagt da schon viel aus. In Sachen Eigenproduktionen war vor allem auf "Rosins Restaurants" und Tamme Hanken Verlass - letzterer ist in diesem Jahr aber bekanntlich leider verstorben. Das wird es kabel eins im kommenden Jahr kaum einfacher machen. Neuer Schwung muss zudem dringend am Vorabend her, der zuletzt ein ziemlich schwaches Bild ablieferte. Nur damit kann es gelingen, ein weiteres Absinken zu verhindern.
Die Jahresmarktanteile im Überblick
MA ab 3 |
+/- Vorjahr |
MA 14-49 | +/- Vorjahr |
|
Das Erste |
12,1 | +0,5 |
7,4 |
+0,8 |
ZDF |
13,0 |
+0,5 |
6,7 |
+0,9 |
RTL |
9,8 |
-0,1 |
12,8 |
-0,2 |
Sat.1 |
7,3 |
-0,6 |
8,7 |
-0,6 |
ProSieben |
5,1 |
-0,2 |
10,4 |
-0,5 |
Vox |
5,2 |
+0,1 |
7,0 | +0,4 |
RTL II |
3,5 |
-0,2 |
5,7 |
-0,2 |
kabel eins |
3,8 |
unv. |
5,1 |
-0,2 |
Quelle: DWDL-Recherche